Im Gehen

Die Subjekte gehen durch die Stadt. Die Stadt geht durch die Subjekte.
Die Körper der Subjekte gehen durch die Stadt. Die Stadt geht durch die Körper der Subjekte.

Die Position der Körper und die Position der Subjekte ist in dem Wissen, das durch die Stadt geht, nicht deckungsgleich.

Mit den Schritten, die die Subjekte setzen, verändert sich die Stadt. Mit den Schritten, die die Körper machen, verändert sich die Stadt. Die Stadt ist die permanente Veränderung durch die Schritte der vielen, die ihre Verhältnisse zueinander und zur Stadt im Vorübergehen andauernd verschieben und neu konstellieren.

Die Veränderung durch diese Schritte, deren Maßstab das Mikropolitische ist, ist nicht die Veränderung, von der die Rede ist, wenn in den makropolitischen Schritten der historischen Zäsuren die Entwicklung von Stadt, den Logiken der Produktion und Konsumption folgend, eingeteilt wird: die vor-industrielle Stadt, die industrielle Stadt, die nach-industrielle Stadt. Eine andere Serie von Zäsuren in der Entwicklung von Stadt wäre die folgende: die vor-fordistische Stadt, die fordistische Stadt, die nach-fordistische Stadt.
Jede dieser Zäsuren veränderte die Schritte, die die Subjekte setzen können, setzen wollen, als zu setzende entwickeln können.

Jede dieser Zäsuren veränderte die Schritte, die die Körper setzen können, setzen wollen, als zu setzende in Erwägung ziehen. Der physische Raum der Stadt, der sich den Zäsuren folgend durch Adaption und Neubau zu verändern beginnt, wirkt auf die Schritte der Subjekte, lenkt die Körper auf andere Weisen. Das Gehen ist ein Maßstab der Veränderung.

Die Stadt der Industrialisierung setzte die Körper in Bewegung: Schritte in die Fabriken, Schritte in den Arbeiterbildungsverein, Schritte in die öffentlichen Parks, Schritte zur Kutsche, Schritte zur Straßenbahn, Schritte zur Demonstration, Schritte auf die Straße, Schritte in die Öffentlichkeit.

Der erste Höhepunkt der Industrialisierung trieb auch die Forschung auf die Straße. Dort entdeckte sie die revolutionäre Kraft der Analyse. Empirie traf philosophische Interpretation. Interpretation traf politische Motivation. Die eine Seite der gehenden Straßenforschung, die im und mit dem Raum der Stadt und seinen Subjekten in kritischer Analyse operierte, nahm mit Friedrich Engels (1820–1895) Mitte des 19. Jahrhunderts in Manchester ihren Anfang. Armut, Elend, soziale Not, katastrophale Wohnverhältnisse nahm Engels im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen nicht als zu heilende Krankheit, nicht als wucherndes Geschwür in der Stadt, welche in der Vorstellung einem Körper gleichgesetzt wurde, wahr, sondern als Ergebnis von Strukturen und Produktionsverhältnissen. „And the method he used to achieve that encompassing vision was to go for a walk around Manchester with his eyes peeled.”(Donald 1999: 35)star (* 1 ) Die empirische Begehung durch Engels setzte analytisch die Raumverhältnisse und die Produktionsverhältnisse in ein dynamisches Verhältnis zueinander. Die Dynamiken der Realsituationen fanden in der empirischen Analyse und Interpretation ihre ebenso dynamische Entsprechung. Von hier aus ließ sich Veränderung fordern. Nachzulesen war diese auf sozialem und semiotischem Mapping (vgl. Donald 1999: 35)star (* 1 ) beruhende Analyse in Die Lage der arbeitenden Klasse in England, 1845 erstmals auf Deutsch publiziert, 1887 folgte die Veröffentlichung in englischer Sprache.

Das Gehen öffnete der Forschung die Augen. Die Lage der arbeitenden Klasse in England war eine Analyse der Verhältnisse, die Politik machte. Die Schritte, die gesetzt werden mussten, wurden klar. Diese Schritte beruhten auf jenen Schritten, die gegangen worden waren, um dem Wissen der Subjekte in der Stadt nachzugehen, deren Lage die Verhältnisse des Kapitals im Prozess der Industrialisierung verkörperten. Das Gehen setzte die Verhältnisse zueinander in Verhältnisse: die Lage der Fabriken, die Lage der Wohnungen, die Lage der Subjekte. Die Lage erlaubt den Standort zu denken wie den Zustand. Die Lage ist räumlich und politisch. Die Lage kann verändert werden, werden die richtigen Schritte gesetzt. Die Frage des Wissens wird zu einer Frage der Macht (vgl. Foucault 1992)star (* 2 ). Die Frage der Macht stellt die Frage nach anderen Wissensformen. Die Formen des Wissens gehen auf die Straße. Sie verkörpern die Schritte der Veränderung.

Barfuß trat Amalie Seidel, Arbeiterin in der Appreturfabrik*1 *( 1 )  Heller und Sohn, auf die Gumpendorferstraße in Wien. Es war der 1. Mai 1893. „Die Arbeitszeit war von 6 Uhr früh bis 7 Uhr abends. Zum 1. Mai 1893 hielt Seidel im großen Fabriksaal während der Jausenpause eine Rede, forderte die Arbeiterinnen zur Organisation auf, um den arbeitsfreien 1. Mai durchzusetzen und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 13 auf 10 Stunden zu fordern. Sie wurde fristlos entlassen. ‚Und momentan, so wie die Arbeiterinnen gingen und standen, barfuß, der großen Hitze wegen, die in manchen Arbeitsräumen herrschte, nur halb bekleidet, mit Kaffeekannen oder dürftigem Mittagessen‘ traten 700 Arbeiterinnen aus vier Appreturfabriken in Gumpendorf in Streik, versammelten sich in Meidling auf der Ferdinandwiese. In der Gumpendorfer Bierhalle wurde dann das Ende des Streiks gefeiert. Dieser Streik der 700 ging als erster Frauenstreik in die Geschichte der Frauenbewegung ein.“ (Krasny 2008: 162)star (* 5 )
Die demonstrierenden Körper der Frauen gingen auf die Straße. Sie trugen ihr Wissen um die direkten Wirkungen der Industrialisierung protestierend in die Stadt. Jeder ihrer Schritte galt der Ausbeutung, der Ungerechtigkeit, der Veränderung.
Die wissenden Schritte protestierten.

Das Gehen ist der Schlüssel zum Wissen in der Stadt. Die Lage wird zur Analyse. Die Konsequenzen liegen bei den Handelnden.

Die Stadt der Nach-Industrialisierung, die post-fordistische Stadt, setzt die Körper wieder in Bewegung. Diese Stadt, die die Stadt der Gegenwart ist, tritt unter vielen Namen auf. Sie ist die Stadt des Wissens. Sie ist die Stadt der Kommunikation. Sie ist die Stadt des Branding. Sie ist die Stadt der Gentrifizierung. Sie ist die Stadt der Governance. Sie ist die Stadt der Produktion und der Konsumption. Sie ist die Stadt der Sicherheit und der Überwachung. Sie ist die Stadt der Krisen und der Manifestationen.

In der historischen Distanz zum Publikationsjahr 1845, als Die Lage der arbeitenden Klasse in England erschien, erweisen sich die Zusammenhänge zwischen der auf Gehen beruhenden Wissensproduktion, der Entwicklung der in Industrialisierungstransformation befindlichen Stadt und ihrer räumlichen wie sozialen Kritik als etabliert. Ob sie zeitgleich als eindeutige Zusammenhänge einsichtig waren, lässt sich im historischen Rückblick nicht mehr ausmachen. Die eigene Gegenwart zeichnet sich durch Nähe aus. Die Bewegungen sind noch nicht in ihrer konturierten Klarheit der historischen Lektüre hervorgetreten, sie sind in Verhandlung, sie gehen weiter, sie schreiben sich ins Jetzt ein.

In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts schickte der Schriftsteller und Filmemacher Patrick Keiller einen fiktiven Mann namens Robinson auf die gehende Erkundungsreise in das Land des Neoliberalismus, das auch unter dem Namen Gegenwart bekannt ist. „In March 2009, pressed for a preliminary description of the film, I offered ‚In early 2008, a marginalised individual sets out to avert global catastrophe hoping to trigger the end of neoliberalism by going for a walk.‘“ (Keiller 2012: 12)star (* 3 ). Das Gehen führt ins Wissen. Es verbindet die fehlende Kunst der Regierung in der Stadt London, die globalen Kapitallogiken, die Ressourcenausbeutung, die Geschichte des Öls im Iran und die Geschichte der Entstehung von British Patrol, einen Meteoriteneinschlag, die Installierung von US Militärbasen.
Das fiktionale männliche Subjekt namens Robinson, das Keiller als Anlass für seine Sammlungen und Berichterstattungen konstruiert hat, geht durch die bedrückenden, prä-katastrophalen Fundstücke der Zeit, die die Zusammenhänge zwischen Kriegslogik, Gesellschaftsentwicklung und industrialisierter Landwirtschaft in die neoliberale Gegenwart der Ausgebeutetheit aller Ressourcen führen. Das Gehen hat Methode. Ab dem Jahr 1842 lebte Engels in Manchester, er ging der Lage nach, er analysierte. Im Jahr 2009 tauchte das fiktionale Subjekt namens Robinson, das Keiller bereits in den Jahren zuvor auf seinen unerbittlichen Erkundungen begleitet hatte, wieder auf. Er begann, der Lage in England nachzugehen. Der letzte Satz seiner dystopischen Erkenntnisse aus dem Gehen in die Gegenwart führt dann doch nochmals in eine utopische Wendung: „On 17 October, when Robinson revisited the ruined cement works, he encountered a moment of experiential transformation. A few days later, he made contact with our research team. He proposed that we establish an experimental settlement: in spaces of extraordinary biomorphic architecture, we would devise ways to reform land ownership and democratic government; we would pioneer the renewal of industry and agriculture, after the decline oft he global dollar, and the disappearance of cheap oil.“ (Keiller 2012: 63)star (* 3 ).

Eine der Städte im Heute, in denen die gelebte Zukunft in aller Dichte bereits in der Gegenwart begonnen hat, ist Hongkong. Dieser Zukunft und ihren Auswirkungen auf die Körper und die Subjekte bin ich im Frühjahr 2011 nachgegangen. „Ich wohnte in der Boundary Street. Die Namen der Stadt speichern, wie die Vergangenheit mit dem Raum umgegangen ist. Die raumpolitischen Konstellationen der Vergangenheit laufen in der heutigen Benutzung als zeitliches Parallelereignis in den Schritten des Alltags mit. Die Boundary Street war im 19. Jahrhundert die Grenze, der südliche Teil war britisch, der nördliche Teil chinesisch, bis 1898, dann für 99 Jahre britisch bis 1997. Die Straße war keine Straße, sondern eine aus Bambus gebildete Grenze, eine Barrikade, nicht Transport, sondern dessen Verhinderung. Straßen und Grenzen erzählen staatliche Logiken, laufen als raumgewordene Gouvernmentalität durch die Körper und Bewegungen der Stadtbewohner_innen. Wenn wir uns auf ihnen bewegen, bewegen wir uns in den hegemonialen Gesetzen, die der Raum artikuliert. Wir bewegen uns aber auch in unseren eigenen Artikulationen, die wir als Stadt erzeugen.“ (Krasny 2011: 20)star (* 4 ) Die Gegenwart läuft mit ihren Transformationen durch die Subjekte der Stadt Hongkong. Die Körper gehen mit, die Körper protestieren, die Körper passen sich an die veränderten Zustände an. Die Transformation der Körper in den Urbanisierungsprozessen ist ungeschriebene Geschichte. Es lässt sich nicht erfassen, nur imaginieren. Die Lage der Subjekte lässt sich analysieren. Die Lage der Körper in ihren Adaptierungen an die Transformationslogiken ist wesentlich komplexer für die Analyse. Die Körper sind voller Resilienz, sie adaptieren, sie leisten Widerstand, sie verändern. Urban Renewal verändert das Verhältnis zwischen den Subjekten, den Körpern und ihrer Stadt Hongkong. Die Urban Renewal Authority, 2001 gegründet, hat die Aufgabe der Koordinierung der Aktivitäten, die Abriss alter Bausubstanz, Neubau, die Re-Housing und Kompensation der Bewohner_innen, Mieter_innen, Besitzer_innen betreffen. Wurde das Land vom Meer „reclaimed“, zurückgefordert, zurückgewonnen, so werden die über 30 Jahre alten Gebäude „resumed“, wiedererlangt. Seit 2001 gibt es einen intensiven Politisierungsprozess um das Recht auf Wohnen in Hongkong, aktivistische und künstlerische Aktivitäten, Gründung von Concern Groups und solidarischen Nachbarschaftsaktionen. Die Forderungen auf das Recht auf Stadt, das Recht auf die eigene Stadtgeschichte nahmen exponentiell zu.

Die vier Familien, mit denen die Walks stattfanden, wohnten in Sham Shui Po und wurden vor zwei Jahren „relocated“. Die für die Walks angewandte Methode bestand aus dem Mit-Gehen, dem Sprechen entlang des Weges. Durch diese Methode fanden die Artikulationen des Alltags Ausdruck, die im Alltag oft unausgesprochen bleiben, subaltern durch ihr Verschwiegenwerden. Die Artikulationen wurden relational in den Parametern der Stadtentwicklung und der Stadtgeschichte gelesen. Sham Shui Po ist traditionell einer der ärmsten Bezirke der achtzehn Hongkonger Bezirke.

Hong Kong Walk

Hong Kong Walk

Einer der vier Wege begann in der neuen Wohnung von Mr. Lee. Die Wohnung war in einem Public Housing Estate, namens Harmonie II. Sui Keung Lee hatte seine Automechaniker-Garage/Wohnung als Treffpunkt für die selbstorganisierten Abendessen der Concern Group genutzt. Sein aktivistisches Engagement führte ihn und seine Frau zu vielen neuen sozialen Verbindungen, das Netzwerk der Nachbar_innen erweiterte sich um Künstler_innen, Aktivist_innen, Forscher_innen. Bevor wir den Weg begannen, zeigte er seine aktivistischen Memorabilien, Flyer, Zeitungsausschnitte, Fernsehinterviews. Wiewohl die neue Wohnung von der alten Nachbarschaft eine gute halbe Stunde zu Fuß entfernt war, bleiben die Verbindungen aufrecht. Mr. Lee hatte keine Garage mehr. Deshalb war er regelmäßig in der alten Nachbarschaft anzutreffen, da er seine Arbeit räumlich dezentralisieren musste, auf das Netzwerk der Nachbarschaft aufteilen, sein Werkzeugkoffer war unter der Abwasch im kleinen Gemüseladen untergebracht, der Parkplatz vor dem Gemüseplatz wurde zum Autoreparierarbeitsplatz, die Garage gegenüber manchmal zu seinem Arbeitsplatz. Er teilte die Arbeit dann mit den anderen. Die Arbeit als Mechaniker kam zu ihm, über sein altes Klientennetz, über seine neuen sozialen Beziehungen aus dem aktivistischen Umfeld. Der Prozess des Urban Renewal führte für Mr. Lee und Mrs. Lee zu einer politischen und aktivistischen Resubjektivierung, zu unerwarteten sozialen Beziehungen. Ihre Stimmen wurden öffentlich wahrgenommen. Der Radius in der Stadt erweiterte sich. Mr. Lee wurde zu einem nomadischen Arbeitssubjekt, das neoliberale Kennzeichen der Ich-AG verknüpfte mit dem Geselligen, dem Teilen, dem politischen Engagement. Mrs. Lee wollte die Auswahl, das Gustieren im Wet Market nicht missen. Die sozialen Begegnungen, die Gespräche mit den Besitzerinnen der kleinen Geschäfte waren ihr Sozialleben. Im Estate war sie einsam. Deshalb nahm sie den langen, mit ihrem kleinen Kind beschwerlichen Weg in Kauf. In die sozialen Beziehungen in der Stadt investierte sie. Ohne diese wäre sie isoliert gewesen (vgl. Krasny 2011: 21f.)star (* 4 ).

Mein Mit-Gehen bringt die Subjekte der Stadt zum Sprechen. In ihrem Sprechen artikuliert sich die Wirkung urbaner Transformationsprozesse und deren Eingeschriebenwerden in die Lebensläufe der Subjekte. Die Stadt geht durch die Subjekte. Die Transformation der Stadt erzeugt Transformationen der Subjekte, genetivus subjectivus und genetivus objectivus, die Stadt bewirkt, dass sich Subjekte verändern, Subjekte bewirken, dass sich die Stadt verändert. Der Maßstab der Veränderungen verbindet die makro- und mikropolitischen Ebenen. Während der britischen Kolonialregierung Hongkongs hieß der Leiter der Regierung Governor, nach 1997 wurde eine neue Position geschaffen, mit dem Namen Chief Executive of Hongkong, der durch ein von der Volksrepublik China bestimmtes Wahlkomitee gewählt wird. Die Logik des Spätkapitalismus, die im Begriff des Chief Executive ihre Verkörperung findet, bildet eine Personalunion mit der Politik der Volksrepublik China, die durch das Verfahren der Wahl ihre Durchführung findet. Gehe ich mit den Subjekten der Gegenwart des Jahres 2011 durch ihre Stadt in Transformation, so artikulieren sie, wie das Regiertwerden und der großmaßstäbliche Stadtumbau zur Metropole der effizienten Dichte die Leben der Einzelnen bestimmend durchzieht.

Im Juni 2012 werde ich in Montréal zur Zeugin von Schritten in die Stadt, die Geschichte schreiben. Diese Geschichte ist zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Essays noch in Gange. Jeden Abend um 20.00 gehen sie in Montréal auf die Straße. Die Bewegung verändert die Stadt. Sie erfüllt die Straßen mit den Körpern, die als Subjekte ihr politisches Recht der Manifestation einsetzen. Anfänglich war es ein Streik der Studierenden, gegen höhere Studiengebühren. Ein neues Gesetz verschärfte die Situation. Das Gesetz 78, ein Notstandsgesetz, wurde eingeführt, verhängt. Den Mitarbeiter_innen der Universitäten wurde das Streikrecht entzogen, in der Nähe der Universitäten durften keine Kundgebungen mehr stattfinden. Demonstrationen mit mehr als 50 Teilnehmer_innen wurden anmeldepflichtig. Die Bedrohung der Grundrechte verstärkte die Bewegung. Die Schritte der Demonstrierenden werden durch die Konzerte der Kochtöpfe, les concerts de casseroles, unterstützt. Die Kochtöpfe verleihen den Schritten Lautstärke. „La Grève est Étudiante. La Lutte est populaire“ steht auf den Bannern. Wem gehört die Straße? „À nous la rue!“ Jeder Schritt zählt. Die Subjekte gehen auf die Straße. Die Straßen werden durch sie zur Öffentlichkeit. Die Körper der Subjekte sind ihr politisches Manifestationskapital. Die Straßen gehen durch die Körper der Subjekte. Sie sind in Bewegung versetzt. Das Gehen ist ein politischer Akt, der Geschichte schreibt. Der Ausgang dieser Geschichte des Kampfes gegen die Bedingungen, unter den Verhältnissen des Neoliberalismus zu leben, ist offen. Es geht weiter …

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Donald, James (1999): Imagining the Modern City. Minneapolis: University of Minnesota Press.

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Foucault, Michel (1992): Was ist Kritik, Berlin: Merve Verlag.

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Keiller, Patrick (2012): The Possibility of Life’s Survival on the Planet, London: Tate Publishing.

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Krasny, Elke (2011): Hong Kong City Telling. Reclaimed. Redeveloped. Resumed. Resubjectivated. In: Urbane Räume: Zwischen Verhandlung und Verwandlung. Kulturrisse, Zeitschrift für radikaldemokratische Kulturpolitik, Heft 2/2011, Wien: IG Kultur Österreich.

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Krasny, Elke (2008): Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien, Wien: Metro Verlag.

Veredelung von Geweben.

Elke Krasny ( 2013): Im Gehen. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 02 , https://www.p-art-icipate.net/im-gehen/