Ins Bild setzen: an der Schnittstelle von privaten und öffentlichen Räumen Platz nehmen

Das Projekt „Test.Test.Liegen“
Text: Romana Hagyo, Fotografien: Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf

„Nimm Platz“ fordert nicht nur dazu auf, sich zu setzen, sondern auch, sich den angebotenen Platz oder Raum zu nehmen. Im Duden Online-Wörterbuch finden sich unter „Platz“ neben den Wortbedeutungen „Stelle, Ort“ auch „zur Verfügung stehender Raum für etwas, jemanden“ und die „für eine Person vorgesehene Möglichkeit, an etwas teilzunehmen“. Daran anschließend stellt sich die Frage, wo und für wen im öffentlichen Raum Platz ist und für welche Tätigkeiten dieser vorgesehen ist. Ich werde im ersten Teil meines Beitrags auf den Begriff des öffentlichen Raums eingehen, duale Konzeptionen des Öffentlichen bzw. Privaten zum Thema machen und zur Diskussion stellen, auf welche Weise Ungleichheiten in der Konstitution öffentlicher Räume wirksam werden. In diesem Zusammenhang soll die Wechselwirkung zwischen räumlichen Strukturen, sozialen Praktiken und ihrer visuellen Repräsentation deutlich werden. Repräsentation konzipiere ich nicht als Abbildung von Realität, sondern als Bedeutungsproduktion im Rahmen von Prozessen der Realitätskonstitution, und zwar als einen Faktor im Prozess der Raumkonstitution*1 *(1). Aus diesem Grund werde ich im zweiten Teil des vorliegenden Textes das Projekt Test.Test.Liegen zur Diskussion stellen, das ich gemeinsam mit Silke Maier-Gamauf seit 2015 erarbeite. In fotografischen Inszenierungen wird hierbei die Suche nach Orten im öffentlichen Raum von Städten zum Thema gemacht und nach Möglichkeiten und Grenzen des Aufenthalts im öffentlichen Raum gefragt. Das Projekt versteht sich in Tom Holerts Sinne als „Arbeit an der Veränderung und Redefinition dessen, was im öffentlichen Raum zeigbar und machbar ist“ (2015: 8),star (*10) als Erprobung von Strategien, den Handlungsspielraum im Feld des Visuellen zu erweitern. Dieser Ansatz wird abschließend erörtert, indem die künstlerische Vorgangsweise aus einer repräsentationskritischen Perspektive beleuchtet wird. Mein Anliegen ist es, die theoretische Auseinandersetzung mit Konzeptionen des Öffentlichen bzw. Privaten und mit der Wechselwirkung zwischen räumlichen Strukturen und ihrer visuellen Repräsentation in der Arbeit am Projekt Test.Test.Liegen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

Öffentlicher Raum

In der Auseinandersetzung mit dem Begriff des öffentlichen Raums ist es sinnvoll, sowohl Konzeptionen des Öffentlichen bzw. Privaten als auch den Prozess der Konstitution sozialer Räume ins Blickfeld zu rücken. Sozialer Raum wird nicht nur in der Platzierung von Lebewesen und „sozialen Gütern an Orten“, sondern auch im wiederholten Handeln und in der Wahrnehmung und Darstellung desselben hergestellt (Löw 2001: 225).star (*16) Zwischen räumlichen Anordnungen und Handlungsweisen besteht eine Wechselwirkung: Die Nutzung von Räumen orientiert sich an gesellschaftlichen Regeln, räumliche Ordnungen werden im Prozess der Raumnutzung aktualisiert oder in Frage gestellt (vgl. Siebel/Werheim 2003: 4).star (*32) Auf diese Weise wird der soziale Raum von Bedingungen, Relationen und Möglichkeiten geprägt, die in Bezug zu institutionalisieren Strukturen stehen (vgl. Löw 2001: 272).star (*16) Das Potential, Räume zu konstituieren ist vielfach abhängig von der sozialen Situation, den körperlichen und finanziellen Möglichkeiten der Handelnden und von „strukturell organisierten Ein- und Ausschlüssen“ (ebd.).star (*16)

Beginnend mit der Etablierung des Haushalts der bürgerlichen Kernfamilie wurden Öffentlichkeit und Privatheit als Gegensätze konzipiert (vgl. Häußermann/Siebel 2004: 59).star (*11)*2 *(2) Die Produktion und Distribution von Waren sowie der Austausch von Nachrichten und die Auseinandersetzung über das Zusammenleben in der Gesellschaft fanden in stärkerem Maße in außerhäuslichen, sogenannten öffentlichen Räumen statt.*3 *(3) Die Grenze des Öffentlichen und Privaten aber war immer schon durchlässig. In Eingangs- und Gangbereichen der Häuser wurden Nachrichten ausgetauscht, Salons und sogenannte gute Stuben fungierten als (halb-)öffentliche Bereiche. Historische Forschungen, wie beispielsweise im Sammelband Das Haus in der Geschichte Europas (Eibach/Schmidt-Voges 2015)star (*3) dokumentiert, zeigen, dass nicht nur der Salon einen Ausgangspunkt bürgerlicher Öffentlichkeit in Europa darstellte, sondern das Haus speziell für Frauen einen Raum der Erwerbsarbeit bot (vgl. Eibach 2015: 23;star (*4) Joris 2015: 355star (*12)). Die Historikerin Elisabeth Joris zeigt anhand der Biografien zweier Schweizerinnen, die ihre Häuser für die Tätigkeiten als Lehrerin bzw. Homöopathin nutzten, wie „für die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts konstitutive Zuordnungen“ durchbrochen wurden (vgl. Joris 2015: 355).star (*12)

Die eingangs beschriebene hegemoniale Konzeption von Öffentlichkeit und Privatheit als räumlich konnotierte Gegensätze (die in einem hierarchischen Verhältnis stehen) ist verbunden mit räumlichen Zuweisungen: Abhängig von Geschlecht*, sozialem Status, Herkunft, Ability, Religion und weiteren Faktoren*4 *(4) wird bestimmten Personengruppen die Nutzungskompetenz der jeweiligen Räume zugeschrieben oder abgesprochen. Dieser Vorgang strukturiert nicht nur Aufgaben im Zusammenleben, sondern auch Ein- und Ausschlüsse. Die Möglichkeiten der Nutzung des öffentlichen Raumes sind folglich abhängig von den genannten Faktoren (Geschlecht*, sozialer Status, Herkunft, Ability, Religion u. a.). Auf diese Weise wirken Ungleichheiten in dualen Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten konstitutiv. Zugänglichkeit wird immer von Machtverhältnissen strukturiert, Menschen sprechen und handeln aus unterschiedlichen sozialen Positionen (vgl. Fraser 1996: 154f.)star (*5)*5 *(5). Ich teile die Vorannahme, dass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichberechtigter Zugang zur Auseinandersetzung über das Zusammenleben ermöglicht werden soll. Die Nutzung des öffentlichen Raumes wird prozessual verhandelt. Es steht in Frage, wie für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Ressourcen eine gleichberechtigte Beteiligung an der Konstitution öffentlicher Räume möglich ist. Zudem können die Adjektive ‚öffentlich’ und ‚privat’ als „kulturelle Klassifikationen“ fungieren, um Bereiche zu markieren und sie mangels Legitimierung von einer allgemeinen Diskussion auszugrenzen (vgl. Fraser 2001: 141):star (*5) Die Markierung bestimmter Themenbereiche als ‚privat’ dient dazu, Personen von der Diskussion ihrer Anliegen auszuschließen.*6 *(6)

Hervorzuheben ist die Forderung der zweiten Frauenbewegung, das Private sei politisch.*7 *(7) Sie löste eine Auseinandersetzung aus, in deren Rahmen der Zusammenhang von Privatheit und Politik bis heute zur Diskussion steht. Aus aktueller Perspektive sind zwei Denkrichtungen feministischer Ansätze festzustellen (vgl. Bartl 2014: 205):star (*1) Einerseits wird die Dualität von Öffentlichkeit und Privatheit in Frage gestellt, um veränderte Konzeptionen des Öffentlichen zu erarbeiten (vgl. Klaus 2001),star (*13) anderseits wird vorgeschlagen, den Fokus auf den „Wert des Privaten“ zu richten (Rössler 2001).star (*20) Der Vorschlag der Aufwertung des Privaten steht in Zusammenhang mit der oben konstatierten Durchdringung der beiden Bereiche: Im häuslichen Raum wird infolge mobiler Kommunikation und Social Media mit Arbeitgeber_innen und medialen Öffentlichkeiten kommuniziert, während im Außenraum private Telefongespräche durchgeführt werden. Der zunehmende Einsatz von Technologien der Überwachung verstärkt diese Entwicklung.

Bedingt durch flexible Arbeitzeiten und Mobilität wird etwa der Stadtraum vielfach für Pausen und Verpflegung genutzt. Die aktuelle Zunahme der Obdachlosigkeit und der Mangel an Unterkünften für geflüchtete Menschen haben zur Folge, dass weitere privat konnotierte Tätigkeiten wie Übernachtung und körperliche Verrichtungen verstärkt im so genannten öffentlichen Raum ausgeführt werden (vgl. Siebel/Werheim 2003: 5).star (*32) Die Notwendigkeit, eine Bleibe zu finden, wird aber als privates Problem der jeweiligen Personen bezeichnet. Anstatt gemeinschaftliche Lösungen zu suchen und die Zahl an Unterkünften zu erhöhen, werden Stadtmöblierungen entfernt oder potentielle Schlafplätze unbrauchbar gemacht:*8 *(8) Im März 2017 wurden die Bänke am Vorplatz des Wiener Westbahnhofs entfernt, um das angebliche Lagern unerwünschter Personen zu verhindern (vgl. Rebenwein 2017).*9 *(9) Im Winter 2016 wurden in der Innsbrucker Innenstadt die Schlafplätze obdachloser Personen abends mit Wasser bespritzt, um das Übernachten unmöglich zu machen. Die Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer äußerte die Hoffnung, dass ein Teil der obdachlosen Personen die Stadt verlassen würde, während der Verein für Obdachlose auf den Mangel an Notschlafplätzen und günstigem Wohnraum als Ursache der Übernachtungen im Stadtraum verwies und die Schaffung zusätzlicher Angebote forderte (vgl. Arora 2016;star (*24) o.V. 2016star (*27)).

Ausstellungsansicht „Test.Test.Liegen 2“, 2017

Test.Test.Liegen

Im Folgenden liegt der Fokus auf dem künstlerischen Projekt Test.Test.Liegen, das Silke Maier-Gamauf und ich seit 2015 gemeinsam erarbeiten.*10 *(10) Das Vorgehen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst impliziert, in meiner Forschung*11 *(11) mit künstlerischen und kulturwissenschaftlichen Zugängen an die gewählten Fragestellungen heranzugehen, vergleichbar mit Wegen entlang einer Fragestellung, die sich immer wieder kreuzen. Ich nutze sowohl das Lesen, Denken und Schreiben als auch die körperliche Wahrnehmung und die künstlerische Arbeit an den Fotografien als Erkenntnisquellen. Am Boden liegend und die Blicke der Vorbeigehenden spürend, platziere ich mich selbst und nehme die Blicke der Vorbeigehenden wahr. Ich schreibe also nicht nur über den Prozess der Platzierung von „Lebewesen und sozialen Gütern an Orten“ (Löw 2001: 225)star (*16), sondern ich platziere mich an einem Ort und nehme die Kälte des Asphalts wahr.

Einer kulturwissenschaftlichen Position liegt zugrunde, die untersuchten Kunstwerke – im Regelfall die Arbeiten anderer – aus der Distanz analytisch zu betrachten.*12 *(12) Ist dieser Abstand – so möchte ich fragen – tatsächlich gegeben, wenn ich auf den Fotografien des Projektes Test.Test.Liegen selbst abgebildet bin und die überlebensgroßen Fotos (gemeinsam mit Silke Maier-Gamauf) weiter bearbeite, indem ich sie entlang meiner eigenen Körperkonturen ausschneide?*13 *(13) Meine Involvierung hat zur Folge, dass meine Erfahrungen in das Schreiben einfließen. Hat meine Beteiligung gleichfalls zur Folge, dass die Distanznahme nicht mehr so einfach möglich ist (im Vergleich zum Schreiben über die Werke anderer im Rahmen meiner Dissertation)? Im Formulieren dieses Gedankengangs wird deutlich, dass ich meine Überlegung, die Position als über die eigenen Fotografien Schreibende sei eine weniger distanzierte, differenzieren muss: Wenn in der fotografischen Arbeit mit dem eigenen Körper ein Changieren zwischen der Konfrontation mit der körperlichen Wahrnehmung und der radikalen Distanzierung von ebendieser Wahrnehmung möglich ist, dann kann diese Distanz auch im Schreiben eingenommen werden.*14 *(14) Über die eigene Arbeit zu schreiben, impliziert folglich, sowohl körperliche Wahrnehmung als auch die Möglichkeit der Distanzierung von den Effekten dieser Wahrnehmung zu nutzen.

Liegen im Stadtraum

Test.Test.Liegen ist ein längerfristiges Projekt: Wir wählen jeweils eine Gegend*15 *(15) und machen uns dort auf die Suche nach Plätzen, an denen es möglich ist zu liegen. Der erste Projektteil hatte die Wiener Bezirke 7, 15 und 16 zum Thema (2015), der zweite, 2016 begonnene Teil beschäftigt sich mit dem 5. und 15. Bezirk in Wien. Es ist geplant, in weiteren Städten zu arbeiten. Der Akt des Liegens fokussiert in unserem Verständnis zwei Bedeutungsebenen: Den Aufenthalt im öffentlichen Raum abseits von konsumorientierter Nutzung und die Notwendigkeit, im Stadtraum zu übernachten.*16 *(16) Die fotografische Arbeit bildet die Grundlage für Rauminstallationen, die Collagen, Objekte und Einzelfotos umfassen.*17 *(17) Sowohl der Titel als auch die Arbeitsform der Collage verweisen auf die Inszenierung als Ausdruck unserer privilegierten Situation, nicht auf der Straße übernachten zu müssen. Die Suche nach Orten, an denen ein Aufenthalt ohne Konsumzwang möglich ist, kennen wir jedoch aus eigener Erfahrung: In den Pausen des Fotografierens ist es nötig, Sitzplätze zu finden, um die Fotografien am Display zu kontrollieren. Da wir aus unserer eigenen Perspektive und nicht stellvertretend für andere Menschen arbeiten, wählen wir ausschließlich Gegenden, an denen wir uns im Alltag selbst aufhalten. Der Stadtraum ist als sozialer Raum von (Un-)Möglichkeiten und (Un-)Gleichheiten strukturiert. Der Prozess seiner Nutzung wird prozessual verhandelt (vgl. Löw 2001: 225).star (*16) In unserer Arbeit möchten wir zu einem Aushandlungsprozess beizutragen, der für unterschiedliche Nutzer_innen des öffentlichen Raums auf ihre jeweils eigene Weise relevant ist.

Die jüngste Entwicklung zeigt, dass Stadtraum in Europa sukzessive als produktiver Faktor im Standortwettbewerb genutzt wird und als Raum des Konsums und der Produktpräsentation dient (vgl. Ronneberger 2010)star (*31)*18 *(18). Die problematische, dualistische Konzeption von öffentlichen und privaten Räumen zeigt sich etwa daran, dass Orte in Privatbesitz wie Einkaufszentren und Vergnügungsparks, deren Regulierungsstrukturen nicht demokratisch legitimiert sind, heute wichtige Orte öffentlicher Begegnung sind. Stadtraum fungiert in Zeiten von Globalisierung, mobiler Kommunikation und flexibler Arbeitszeiten verstärkt als Raum strukturierter Fortbewegung. Aufenthaltsmöglichkeiten sind (vor allem in zentralen Lagen) häufig konsum- und/oder eventorientiert gestaltet (Festivals, Gastgärten, Einkaufsstraßen). Stadtmöblierungen werden in österreichischen Städten auf eine Weise gestaltet, die das Sich-Hinlegen verhindern soll. Die Sitzflächen sind in solchen Fällen zu kurz zum Liegen, werden von Armlehnen unterbrochen oder gebogen gestaltet. Alternativ werden Sitzgelegenheiten von bestimmten Orten entfernt, um unerwünschte Personen fernzuhalten, beispielsweise auf den Vorplätzen des Wiener Westbahnhofs und des Salzburger Hauptbahnhofs (vgl. Reibenwein 2017).star (*30) Dagegen bietet die umgebaute Wiener Mariahilferstraße (einer der Orte des Projekts) Sitzmöbel, übernachtet wird nach wie vor in Hauseingängen.*19 *(19) Zum Im-Freien-Schlafen wird ebenfalls der Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen am Lerchenfelder Gürtel und am Margaretengürtel (in 1070 Wien und 1050 Wien) genutzt. Am Lerchenfelder Gürtel nächtigen Menschen, die auf tageweise Arbeit warten (vgl. o.V. 2012).star (*26) Auf Jobs gewartet wird auch an der Straßenecke und im Park Ecke Herbststraße/Neumayrgasse (in 1160 Wien). Diesen kleinen Park nutzen auch Mütter mit Kindern, Jugendliche, alte Menschen und Drogenkonsument_innen.

Die Auseinandersetzung mit den ausgewählten Orten wird in Form von Rundgängen fortgeführt, beispielsweise im Rahmen der Wiener Bezirksfestwochen 2017.*20 *(20) Gemeinsam zu gehen kann unserer Erfahrung nach die Wahrnehmungsebenen des Sehens, Hörens, Riechens und Spürens aktivieren und einen Austausch ermöglichen. Auf diese Weise setzen sich die Teilnehmenden mit den Orten auseinander und tauschen Eindrücke und Informationen aus. Wir bekommen im Rahmen der Rundgänge wichtige Informationen über die Gegenden, die in unsere Weiterarbeit einfließen.*21 *(21)

Ausstellungsansicht „Test.Test.Liegen 2“, 2017

Zur künstlerischen Arbeitweise, Repräsentationskritik

Ausgehend von der Beschreibung des Vorgehens soll die Arbeit aus einer repräsentationskritischen Perspektive zur Diskussion gestellt werden. Wir testen die Möglichkeiten des Liegens*22 *(22) an den ausgewählten Orten mit unseren Körpern. Beim Liegen auf dem Asphalt treten die Empfindungen von Kälte, Wärme, des Unwohlseins über den Schmutz auf (und die Künstlerin wird sich des Luxus bewusst, ein Zuhause und eine Dusche zu haben). Es handelt sich um eine sogenannte private Tätigkeit*23 *(23), deren Durchführung im Stadtraum die Blicke der Vorbeigehenden auf sich zieht. Die Konfrontation mit dem eigenen Körper findet ihre Fortsetzung, wenn wir beim Gestalten der großformatigen Collagen mit dem Stanleymesser entlang unserer eigenen Körperkonturen schneiden.

Das Liegen im öffentlichen Raum impliziert, den Blicken der Passant_innen ausgesetzt zu sein und von unten auf die Umgebung zu blicken – um kurze Zeit später als Fotografierende hinter der Kamera zu stehen und auf die Szene zu blicken, sie zu gestalten. Dieser Wechsel der Position intendiert die Weigerung, sich auf einen der beiden Plätze festlegen zu lassen: Menschen werden sich ihrer „Positionierung im Feld des Sichtbaren“ in dem Moment gewahr, in dem sie „sich selbst in Gestalt einer phantasmatischen Fotografie wahrnehmen“ (Silvermann 1997: 43).star (*22) Die „alltäglichen Prozesse des Blickens und des Angeblickt-Werdens“ (Mitchell 2012: 67)star (*17) sind Teil des Prozesses der Subjektkonstitution (vgl. Silvermann 1997: 42f).star (*22) Räumliche Anordnungen weisen Blickrichtungen zu. Diesen Blickverhältnissen als räumlichen Verhältnissen sind Machtrelationen inhärent, indem im Rahmen der räumlichen Ordnung gesellschaftliche und geschlechterspezifische Positionen zugewiesen oder auch überschritten werden (vgl. Colomina 1992: 178;star (*2) Kuhlmann 2003: 144-168, 204star (*14)).

Der Wechsel zweier Personen zwischen der liegenden und der stehenden Position ist gleichzeitig ein Wechsel zwischen dem Platz vor und hinter der Kamera. Damit wird auf die Räumlichkeit von Blickverhältnissen verwiesen und intendiert, Wechselverhältnisse des Blickens deutlich zu machen, zu unterbrechen oder zu verschieben und auf diese Weise Handlungsmöglichkeiten im „Feld des Sichtbaren“ zu nutzen (Silvermann 1997: 41).star (*22) Die Präsentationsform der Collage, die gemeinsame Autorinnenschaft und die Verschmelzung von Körpern und Umgebungsraum folgen ebenfalls dieser Intention. Handlungsspielraum im „Feld des Sichtbaren“ impliziert, dass Menschen die Eignung und den Wunsch haben, ihre Pose an ein imaginäres Bild anzupassen (vgl. ebd.: 46ff.)star (*22)*24 *(24). In gleicher Weise besteht die Möglichkeit, den Akt der Anpassung zu verweigern, das Bild zu stören oder zu verunklären.*25 *(25) Die „Gewissheit, gesehen zu werden“ (ebd. 1997: 43)star (*25) ist in einem Spannungsfeld situiert, das einen Handlungsspielraum eröffnet, in das Wie des Zeigens einzugreifen (vgl. Schade/Wenk 2011: 111).star (*21)*26 *(26)

Ins Bild setzen

Sozialer Raum wird – wie ich eingangs ausgeführt habe – nicht nur in der Platzierung und im Handeln, sondern auch in seiner Darstellung und Wahrnehmung hergestellt (vgl. Löw 2001: 165).star (*16) Die Konstitution von Räumen erfolgt prozessual und wird kontinuierlich verhandelt. Im Rahmen dieses „Ausverhandlungsprozesses“ (ebd.: 225)star (*16) werden räumliche Setzungen vorgenommen und wieder verändert. Diese Platzierungen orientieren sich an der Art und Weise, wie Räume wahrgenommen und dargestellt werden, das Raumhandeln der Menschen wird von ihrer eigenen Wahrnehmung (Synthese) der Räume bestimmt (vgl. Löw 2001: 165, 225, 265).star (*16) Auf diese Weise sind visuelle Äußerungen an der Herstellung sozialer Räume beteiligt und wirken formend auf ihre Adressat_innen ein.

Aus dieser repräsentationskritischen Perspektive gehe ich davon aus, dass visuelle Darstellungen nicht Gegebenes abbilden, sondern soziale Wirklichkeit (mit)konstituieren. Dem Begriff der Repräsentation wohnen die Bedeutungen der „Darstellung, Vorstellung und Vertretung“ inne (Holert 2000: 23;star (*9) vgl. auch Schade/Wenk 2011: 105star (*21))*27 *(27). Das Zeigen fungiert als Zu-Sehen-Geben (vgl. Schade/Wenk 2011: 9).star (*21) Dem Akt der Darstellung wohnt nicht nur ein normatives Potential sondern auch ein Handlungsspielraum inne, eine „Politik des Sehens“ lässt sich konzipieren als „Veränderung und Redefinition dessen, was gesehen und gesagt werden kann“ (Holert 2015: 8).star (*10) Das Vorgehen im Projekt Test.Test.Liegen versteht sich als „Arbeit an der Veränderung und Redefinition dessen“, was im öffentlichen Raum „gesehen“ und getan werden kann (ebd.).star (*10) Als Reaktion auf Ungleichheiten in der Zugänglichkeit des öffentlichen Raumes und als Versuch einer Erweiterung des Handlungsspielraums im Visuellen.

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Siehe hiezu den Abschnitt „Zur künstlerischen Arbeitsweise, Repräsentationskritik“.

Die Grundlagen der räumlichen Trennung zwischen Produktion und Reproduktion als Basis hegemonialer Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten, im Speziellen des Haushaltes der bürgerlichen Kernfamilie in europäischen Städten, finden ihren Ursprung in Prozessen der (Früh-)Industrialisierung im 18. Jahrhundert. Teil dieses Prozesses ist die räumliche Trennung von Produktion und Reproduktion entlang geschlechtlicher Parameter als Basis des Haushaltes der bürgerlichen Kernfamilie. Anhand dieses Entwicklungsprozesses zeigt sich die historische Veränderlichkeit von räumlichen Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten.

Ein Überblick über die angesprochene Entwicklung findet sich bei Häussermann/Siebel 2004: 59f; Eibach 2015: 22.

Die genannten Faktoren stehen untereinander in einer Wechselwirkung.

Nancy Fraser setzt sich mit Jürgen Habermas’ Konzeption einer singulären Öffentlichkeit als gleichberechtigt zugängliche Sphäre der Auseinandersetzung über das Zusammenleben auseinander. Sie macht unter anderem deutlich, dass die soziale Position einer Person Einfluss darauf hat, welches Gewicht ihren Aussagen zukommt.

Es würde den thematischen Rahmen dieses Textes überschreiten, die Entwicklung darzustellen, die Nancy Frasers Ansatz vorangegangen oder nachgefolgt ist. Einen Überblick bieten Hohendahl et al. 2002: 637f; Landes 1998.

Heike Sander 1968 in einer Rede auf der 23. Delegiertenkonferenz des SDS (Sozialistischen Deutschen Studentenbundes).

Eine weitere Methode, um Übernachtungen zu verhindern ist die Anbringung von Gittern vor Nischen oder Hauseingängen.

Die Flächen der entfernten Bänke waren bereits von Armlehnen unterbrochen, so dass es nicht möglich war, sich hinzulegen (vgl. Rebenwein 2017).

Test.Test.Liegen ist ein fortlaufendes Kunstprojekt seit 2015. Siehe auch die Abbildungen dieses Beitrages. Vgl. auch: o.V., o.J.: Test.Test.Liegen.

Meine Dissertation beschäftigt sich mit Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten im Wohnen. Sie ist als Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst konzipiert. Die gewählten Fragestellungen werden anhand ausgewählter Kunstwerke und in der eigenen fotografischen Arbeit erörtert. Das Projekt Test.Test.Liegen ist Teil der Dissertation.

Diese Aussage soll nicht unterstellen, dass wissenschaftliche Arbeit Objektivitätsansprüche stellen könnte, Forschen und Schreiben geht immer auf Basis der eigenen, kulturell bedingten Position vor sich (vgl. Haraway 1995: 78f). Vielmehr ist hier gemeint, im Sinne Donna Haraways die eigene Position als Schreibende und die eigene Verortung im Feld der Untersuchung deutlich zu machen.

Das Ausschneiden mit dem Stanleymesser dient der Fertigung der Collagen.

Die Distanzierung ist vonnöten, um sich auf die professionelle und technisch korrekte Durchführung der fotografischen Arbeit konzentrieren zu können.

Wir wählen Gegenden, die uns bekannt sind, fallweise steht die Auswahl der Gegend auch in Zusammenhang mit einer geplanten Ausstellung.

Im ländlichen Raum besteht diese Notwendigkeit ebenfalls, das Projekt konzentriert sich aber auf Stadträume.

Siehe Abbildungen.

Klaus Ronneberger spricht in diesem Zusammenhang von der „unternehmerischen Erlebnisstadt“, die die „industrielle Vorsorgestadt“ abgelöst hat (vgl. ebd.: 7).

Diese Aussage beruht auf meiner Beobachtung in den Jahren 2014 bis 2017.

Die Rundgänge werden auf eine Weise geplant, dass keine Menschen gestört oder angestarrt werden.

Am Rundgang im Juni 2017 haben unter anderem die Bezirksvorsteherin als auch deren Stellvertreterin und der Geschäftsführer eines Kunstortes des Bezirkes teilgenommen, ihr Wissen zur Verfügung gestellt und gemeinsam mit uns und den anderen Teilnehmenden die Sitzgelegenheiten getestet.

Es werden nicht ausschließlich liegende Positionen eingenommen, sondern auch stehende oder gebeugte Haltungen. Immer aber formt sich der Körper entlang der baulichen Gegebenheiten, so dass eine Auseinandersetzung mit der Materialität der gewählten architektonischen Elemente vor sich geht (Beton, Holz etc.).

Gemeinhin wird daheim im eigenen Bett geschlafen oder auf der eigenen Couch gelegen, nicht auf der Straße.

Kaja Silvermann folgt in dieser  ihrer Argumentation Jaques Lacan und Roger Caillois.

Die Frage nach dem Handlungsspielraum im „Feld des Sichtbaren“ (Silvermann 1997: 41) ist Gegenstand diverser Forschungen und künstlerischer Arbeiten, für einen Überblick siehe Adorf/Brandes 2008. Wichtig war in diesem Zusammenhang auch Laura Mulveys (älterer) Vorschlag, an Blickverhältnissen im Raum Kino zu arbeiten (vgl. Mulvey 1975).

Sigrid Schade und Silke Wenk sprechen aus einer repräsentationskritischen Perspektive vom Zeigen als Zu-Sehen-Geben, siehe unten.

Darstellung wird nicht als Abbildung von etwas Vorgängigem, bereits Bestehendem konzipiert, sondern als Prozess der Realitätskonstitution.

Romana Hagyo, Silke Maier-Gamauf ( 2017): Ins Bild setzen: an der Schnittstelle von privaten und öffentlichen Räumen Platz nehmen. Das Projekt „Test.Test.Liegen“ Text: Romana Hagyo, Fotografien: Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 08 , https://www.p-art-icipate.net/ins-bild-setzen-an-der-schnittstelle-von-privaten-und-offentlichen-raumen-platz-nehmen/