„We are all Cultural Producers“

Als sich neun Studentinnen im Wintersemester 2011/12 für die Lehrveranstaltung mit dem ungewöhnlichen Titel „I am a Cultural Producer“ anmeldeten, war ihnen nicht klar, dass diese Aussage in den nächsten Monaten zu ihrem persönlichen Credo werden würde. Wir wollten vor allem wissen: Wie begegnet uns Kultur im Alltag? Kann jede und jeder von uns Kultur produzieren? Diese beiden Fragestellungen leiteten die Kulturproduzentinnen an, einen Round Table zum Thema „Mitgestalten von Kultur“ mit Persönlichkeiten aus verschiedenen beruflichen und künstlerischen Metiers zu organisieren und mit selbst kreierten Interventionen in Salzburg für Aufmerksamkeit zu sorgen. Auch eine Ausstellung wurde konzipiert und realisiert.

Endergebnis und Höhepunkt unseres ersten Engagements als Kulturproduzentinnen war der Round Table „I am a Cultural Producer“, der am 2. Juni 2012 – als fixer Programmpunkt des Universitäts-Altstadtfests – das Thema der kulturellen Produktion in der Stadt zirkulieren ließ. Das Fest, das die ganze Salzburger Altstadt in eine Festmeile verwandelte, fand in den Räumlichkeiten der Universitätsgebäude und an den schönsten Plätzen der Altstadt statt. Unterschiedliche Institute und Studienbereiche präsentierten auf originelle und interaktive Weise ihre Aktivitäten. Der Furtwänglerpark, eingebettet zwischen Kollegienkirche, Festspielhaus und theologischer Fakultät stellte den idealen Ort für unseren Programmpunkt, eine unkonventionelle Gesprächsrunde zum Thema „I am a Cultural Producer“, dar. Denn es sollte vorrangig auch das Publikum eingeladen sein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Daher war unser Gedanke in der Konzeption: weg von einer Podiumsdiskussion hin zu einem lockeren Gespräch im Grünen! Ziel des Round Table war, vor allem auch die BesucherInnen darauf aufmerksam zu machen, dass sie mit ihren Alltagshandlungen selbst zu KulturproduzentInnen werden können. „Es ist uns ein besonderes Anliegen in einer Kulturstadt wie Salzburg die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass wir alle Kultur individuell gestalten können – so wie wir als „Die Kulturproduzentinnen“. Wir wurden durch unsere Interventionen von passiven Konsumentinnen zu aktiven Produzentinnen. Diese Erfahrung möchten wir teilen und Impulse setzen, um auch andere zu inspirieren“, so die Kulturproduzentinnen Angela Badegruber, Julia Jung, Eva Kraxberger, Hannah Lindermayer, Michaela Luritzhofer, Katrin Petter, Karoline Reifschneider, Antonia Semmler und Angelika Zopf.

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Hall, Stuart (1980): Cultural Studies: two paradigms. In: Media, Culture and Society. vol.2, S. 57–72.

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Göttlich, Udo (2006): Raymond Williams: Materialität und Kultur. In: Hepp, Andreas/ Krotz, Friedrich/ Thomas, Tanja (Hg).: Schlüsselwerke der Cultural Studies, Wiesbaden: VS Verlag, S. 94-103.

Eva Kraxberger ( 2012): „We are all Cultural Producers“. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 01 , https://www.p-art-icipate.net/we-are-all-cultural-producers/