Partizipative Kulturen im Kontext von DIY und als informelle Lernorte

Theoretische Entwicklungen und Zugänge zu partizipativen Kulturen

Das theoretische Konzept der ‚participatory culture‘ stellt eine Weiterentwicklung der Ansätze der Arbeiten am Centre for Contemporary Cultural Studies (CCCS) der Universität von Birmingham (England) dar. Das CCCS wurde 1964 gegründet und produzierte viele bedeutsame Analysen von gegenwärtigen Alltagspraktiken, in denen Jugendkulturen, Populärkultur und Macht im Zentrum standen. Es wurde der Versuch unternommen, Wissenschaft für diese – bis dato als unwissenschaftlich betrachteten – Themen zu öffnen. Als Vertreter ist hier der langjähriger CCCS-Direktor Stuart Hall besonders zu erwähnen, der das einflussreiche Encoding/Decoding-Modell entwickelte und Fragen von race und Geschlecht zentral in seinen kulturellen Studien verhandelte.

In den USA entstehen in der Folge verschiedene Studien, denen der offene Kulturbegriff der Cultural Studies als umfassende Lebensweise, gelebte Erfahrung und integraler Teil des Alltages sowie als Konfliktfeld, in dem Bedeutungszuschreibungen und gesellschaftliche Hegemonien verhandelt werden, zugrunde liegt. Hier sind beispielsweise die Arbeiten von Constance Penley (1997),star (*60) Camille Bacon-Smith (1991),star (*4) Henry Jenkins (1992)star (*32) und Lisa A Lewis (1992)star (*46) mit zu nennen. Ihre Analysen verschiedener kultureller Praktiken der Fankultur entstanden mit dem Anliegen, Medienkonsument_innen als aktiv, kritisch engagiert sowie kreativ und Medienaneignung im Kontext der Alltagswelt zu fassen. Sie bauen dabei auf den Shift der Cultural Studies hin zu Publikumsethnografien auf und beziehen sich auf Autor_innen wie David Morley (1980),star (*53) John Tulloch (1983),star (*75) Janice Radway (1984),star (*63) Ien Ang (1985)star (*1) und John Fiske (1987),star (*21) die das Publikum in einer aktiven Rolle mit ethnografischen Methoden – jedoch aus einer Outsider-Perspektive – in den Blick nahmen (vgl. Jenkins 2006b).star (*34) Bacon-Smith und Jenkins sind bekennende Fans der Praktiken, die sie analysieren, und verbinden dabei die Perspektiven der Akademiker_innen mit den Sichtweisen der als subjektiv angesehenen Fans in Form der „Aca/Fen“ (‚Fen‘ als Plural von ‚Fan‘), ein Begriff, den Jenkins geprägt hat. Mit diesem subjektiven Zugang, persönliches und situatives Wissen sowie gelebte Erfahrung in die sogenannte ‚objektive‘ Forschung einzubringen, stießen sie jedoch auf Widerstand innerhalb der akademischen Community. Umgekehrt kritisierte diese jüngere Generation von Wissenschafter_innen die vorhergehenden Autor_innen für ihre de-personalisierten und affektlosen Perspektiven (vgl. ebd.).

Eine Skizzierung theoretischer Entwicklungslinien partizipativer Kulturen im Kontext digitaler Entwicklungen erfolgte 2013 in The Participatory Cultures Handbook. Die Herausgeber_innen Aaron Delwiche und Jennifer J. Henderson arbeiten dabei mit einem Schwerpunkt auf den Medienwissenschaften und auf Cultural Studies vier Phasen heraus: Zu Beginn steht die „Phase der Entstehung“ (1985-1993) (vgl. Delwiche/Henderson 2013: 4f.),star (*17) in der sich die globale Kommunikationslandschaft vor allem durch die weite Verbreitung der Computer veränderte. In dieser Phase hinterfragten eine wachsende Zahl an Studien die Konzeptionen eines passiven Publikums. John Fiske war hier mit seinem Buch Television Culture (1987)star (*21) und dem Begriff der „semiotic democracy“ prägend. Mit der fortlaufenden Weiterentwicklung des Computers prägte Howard Rheingold schließlich 1993 den Begriff „virtual community“.star (*68)

In der zweiten Phase (1994-1998) der Theoretisierungen stehen die Transformationen im Internet im Vordergrund (vgl. Delwiche/Henderson 2013: 5f.).star (*17) Der Soziologe Manuel Castells analysierte die Entwicklungen einer „Netzwerkgesellschaft“ (vgl. 1996)star (*13) mit der zentralen Aussage, dass dezentralisierte, partizipative Netzwerke unsere Art und Weise zu arbeiten, zu lernen und zu spielen transformieren. Studien zu aktivistischen Zine-Kulturen (vgl. Duncombe 1997)star (*20) sowie zu Computerspielen (vgl. Turkle 1995)star (*76) analysierten bislang als belanglos eingeschätzte kulturelle Ausdrucksformen und betrachteten sie als wichtig und interessant. Aber auch in anderen Feldern wurden partizipative Kulturen analysiert, beispielsweise in der Philosophie. Hier wurde argumentiert, dass Theorieproduktion an vielen Orten – nicht nur in der Akademia – passiert, so auch in Fan-Communities (vgl. McLaughlin 1996).star (*50)

In der dritten Phase des „Push-button Publishing“ (1999-2004) entwickelten sich benutzerfreundliche Systeme für Veröffentlichungen im Web (z.B. LiveJournal, Napster, MySpace, Flickr, Facebook) (vgl. Delwiche/Henderson 2013: 6).star (*17) Partizipative Kultur wurde dabei in zwei Strängen wissenschaftlich untersucht: In Form von hauptsächlich qualitativen Fallstudien zu Online-Communities von Fans (z.B. zu Buffy the Vampire Slayer, Hello Kitty oder Pokémon) und in Form von Analysen zu Mustern, Verbindungen und technologischen Unterfangen von partizipativer Kultur. In den Erziehungswissenschaften wurden weiters das Lernen in digitalen Kontexten und Online-Communities als Orte informellen Lernens untersucht (vgl. Buckingham 2003; Gee 2004).star (*9)star (*24)

Die vierte Phase der „allgegenwärtigen Verbindungen“ (2005-2011) wird mit der Entstehung von YouTube und den mobilen Telefonen als Mini-Computer und damit der Möglichkeit von neuen Formen von Citizen-Journalismus, performativen Kunstprojekten, mash-up-Musikvideos und Transmedia-Veröffentlichungen festgelegt (vgl. Delwiche/Henderson 2013: 6f.).star (*17) Das Phänomen YouTube wurde untersucht (vgl. Burgess/Green 2009)star (*10) und Henry Jenkins beschäftigte sich in verschiedenen Büchern mit Blogging, Gaming, Konvergenzkultur, Transmedia Storytelling, Spreadable Media und politischem Aktivismus Jugendlicher (vgl. 2006a, 2006b, 2013, 2016).star (*33)star (*34)star (*35)star (*37) Um die hybride Rolle von Nutzer_innen von Online-Communities, Open Source Software-Entwicklung oder usergenerierten Projekten (wie Wikipedia) zu fassen, schlug Axel Bruns (vgl. 2008)star (*8) den Begriff des „produser“ vor. Damit wird auch der Übergang von ‚production‘ (Produktion) zu ‚prosumption‘ (Produktion und Konsum) zu ‚produsage‘ (Produktion und Nutzung) benannt. Die Bedeutung von ‚produsage‘ weist inhaltliche Schnittstellen zu kollaborativem Lernen und Wissensproduktion auf sowie zur ‚Medienkonvergenz‘– dem Annähern und Zusammenwachsen der Medien v.a. durch technische Entwicklungen und eine cross-mediale Produktion und Rezeption.*6 *(6) Nach der ersten Euphorie schwächte sich unter den akademischen Analysen die Hoffnung auf die Potenziale partizipativer Kulturen ab und die Aufmerksamkeit wurde auf die vielen Herausforderungen der vernetzen Welt gelenkt. Argumentiert wurde, dass die allgegenwärtige Technologie jeden Aspekt unseres Lebens durchdringt und uns entfremdet und abgestumpft hinterlässt (vgl. Turkle 2011).star (*77)

Diese Skizzierung der theoretischen Entwicklungslinien von Delwiche and Henderson macht die einzelnen Phasen deutlich, die jedoch neuere Studien ab 2011 noch nicht fassen (wie beispielsweise Jenkins/Ito/boyd 2016).star (*38) Weiters sind Leerstellen in dem Fokus auf eine US- anglo-australo-amerikanische Perspektive zu sehen. In den letzten Jahren sind auch im deutschsprachigen Raum verschiedene Studien in diesem Kontext entstanden, etwa im Bereich der digitalen Medien der Sammelband Partizipative Medienkulturen (vgl. Biermann/Fromme/Verständig 2014)star (*6) und Carsten Winters Widerstand im Netz (vgl. 2010),star (*78) in Hinblick auf partizipative Räume im Kunst- und kulturmanagerialen Kontext Siglinde Langs Untersuchungen (vgl. 2015a, 2015b)star (*43)star (*44) und in Bezug auf DIY-Karrieren von DJs in Wien Rosa Reitsamers Studie (vgl. 2013).star (*64) Die Ausstellung Do It Yourself. Die Mitmach-Revolution zeigte 2011 in Frankfurt historische und gegenwärtige Entwicklungslinien (vgl. Hornung/Nowak/Kuni 2011).star (*29) Viele Fallstudien widmen sich der Analyse queer-feministischer Ausdrucksformen und partizipativer Kulturen, beispielsweise in Bezug auf feministische Medienproduktion und antirassistischen, feministischen und LGBTIQ*-Aktivismus und -Netzwerken. Intersektionale Identitäten und ‚white privilege‘ in Grrrl Zines haben beispielsweise Alison Piepmeier (vgl. 2009)star (*61) und Kristen Schilt (vgl. 2005)star (*71) beleuchtet, während Melanie Ramdarshan Bold Zines erörtert, die von People of Color produziert werden (vgl. 2017).star (*7)

 

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht in: Zobl, Elke/Klaus, Elisabeth/Moser, Anita/Baumgartinger, Persson Perry: Kultur produzieren. Künstlerische Praktiken und kritische kulturelle Produktion. Bielefeld: transcript.

Er baut auf Artikel, die in Zusammenarbeit mit Rosa Reitsamer und Ricarda Drüeke entstanden sind, auf (vgl. Reitsamer/Zobl 2010, 2011, 2014; Zobl/Drüeke 2012; Zobl/Drüeke 2020; Zobl 2012). Ich danke herzlich für die Zusammenarbeit!

Auch wenn es global bereits ähnliche Anstrengungen gibt, ist das feministisch geprägte Crafting nach wie vor ein westliches Wohlstandsphänomen, das vor allem von weißen, gebildeten, jungen Frauen der Mittelklasse ausgeübt wird (vgl. Critical Crafting Circle 2011).

Vgl. dazu die Soviet Samizdat Periodicals Datenbank, mit Publikationen von 1956 bis 1986.

Nachdem ich vor zwanzig Jahren feststellen konnte, dass einerseits die Forschung sich auf Zines im anglo-amerikanischen Raum fokussierte und andererseits eine zentrale, virtuelle Ressourcenseite fehlte, gründete ich 2001 das Online-Archiv Grrrl Zine Network, um aufzeigen, dass Zines in vielen verschiedenen Ländern produziert werden. Ich konnte dabei mehr als 1.100 Zines aus 43 verschiedenen Ländern in 15 Sprachen dokumentieren und 120 Zine-Produzentinnen interviewen. Die meisten Zines, die ich im Rahmen meiner Forschung sammeln konnte, stammen aus Nordamerika, Europa und Australien. Das Folgeprojekt Grassroots Feminism hat einen breiteren Fokus auf verschiedene DIY-Praktiken.

Für Jenkins geht Medienkonvergenz über die technische Dimension hinaus und verweist auf kulturelle Veränderungen, in denen User_innen Rollen von Medienkonsum und -produktion flexibel einnehmen können Jenkins 2006b). In dem Buch Convergence Culture (2006b) diskutiert er die Schnittpunkte von Medienkonvergenz, partizipativer Kultur (v.a. im Hinblick auf Fantum) und kollektiver Intelligenz. An dem Konvergenz-Konzept von Jenkins wurde vor allem die übermäßige Betonung des partizipativen Potenzials der User_innen, eine unterbeleuchtete Sichtweise der unternehmerischen Logik von Konvergenz, ein unzulänglicher Einbezug der größeren Medienlandschaft und ihrer Machtverhältnisse sowie eine zu optimistische Sicht der demokratischen Verbreitung von Konvergenz kritisiert (vgl. Hay/Couldry 2011: 4f.). Jenkins nimmt zu den Kritikpunkten Stellung (vgl. 2014) und erkennt die Ausschlussmechanismen und unternehmerischen Aneignungen und Vermarktungen an.

Elke Zobl ( 2020): Partizipative Kulturen im Kontext von DIY und als informelle Lernorte. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 11 , https://www.p-art-icipate.net/kontext-kultur-und-medien/