Kunstauftritt transnational: Kunstmanagement und Textgestaltung für KünstlerInnen

Flüchtlings- und Austeritätspolitik sind jene Etiketten, unter denen auch die Vier-Millionen-Stadt Athen meistens medial präsentiert wird – und das, obwohl Athen unzählige unterschiedliche Seiten hat, nicht zuletzt eine rege Kunstszene: Kostengünstige Mieten, moderate Lebenserhaltungskosten und die documenta 14, die im Frühjahr/Sommer 2017 in Athen stattfand, tragen dazu bei. Christoph Berger stellt in seinem Beitrag über die Y-Residency eines der Künstleratelier-Projekte vor, die in den letzten Jahren in der Stadt gegründet wurden und damit auf dieses veränderte Interesse reagierten. Katharina Augendopler portraitiert an diese Beobachtung anschließend den Ende 2016 eröffneten Projektraum A-Dash, der flexibel sowohl als Ausstellungsraum, Arbeitsplatz als auch als temporäre Unterkunft genützt wird. Christina König und Carina Greiner beschäftigten sich in ihrem Interview mit der Berliner Filme- und Theatermacherin Nina Hellmuth und deren Begeisterung für diese kontrastreiche Stadt. Seit Jahrzehnten wiederum arbeitet auch Martha Jungwirth, österreichische Grande-Dame der Malerei, auf der griechischen Insel Paros. Eine Serie ihrer farbintensiven Aquarelle wurde im Dezember 2016 erstmals in Athen präsentiert – Iveta Reegen und Antje Scheidt berichteten darüber.

Open Studio am Dach der ‚Y Residency‘. Foto: Courtesy of Y Residency.

Mareike Klingbeil und Tanner Gore Kaufman erstellten ein Portrait der in Athen lebenden Künstlerin und Wissenschaftlerin Maria Papanikolaou, die sich in ihren Arbeiten u.a. mit den Zusammenhängen von Kunst und Recht, nicht zuletzt aber auch mit Graffitikunst beschäftigt. Mit den Auswirkungen der griechischen Schuldenkrise auf das nationale Gesundheitssystem setzt sich der österreichische Filmemacher Bernhard Hetzenauer auseinander, den Sophie Pouget und Francesca Narduzzi zum Gespräch gebeten haben. Mario Eder und Victoria Fahrengruber stellten in einem Interview die junge, griechische Künstlerin Eleanna Balesi vor, die in ihren skulpturalen Arbeiten und Installationen Alltagsgegenstände ihrer gewohnten Bedeutung entledigt. Auf Initiative des vom griechischen Kuratoren-Trio Fotini Kapiris, Georg und Dimitris Georgakopoulos gegründeten Programms Offspring Young Artists, das sich zum Ziel gesetzt hat, jungen und aufstrebenden KünstlerInnen und KuratorInnen aus Griechenland mehr Sichtbarkeit und eine internationale Plattform zu bieten, hat Balesi 2016 erstmals an einer Gruppenausstellung in Österreich teilgenommen: Kunstbetrieb transnational en nuce – als auch par excellence. Zu ihrem Werdegang als Künstlerin, ihrer Teilnahme an KünstlerInnenworkshops und Auswirkungen der Krise in Griechenland auf die Kunstszene erzählt sie in folgendem Interview mit Victoria Fahrengruber und Mario Eder:*2 *(2)

Ein herzliches Dankeschön an alle KünstlerInnen und KunstvermittlerInnen, die sich mit Input und als InterviewpartnerInnen in diese Lehrveranstaltung miteingebracht haben: Eleanna Balesi, Sepp R. Brudermann, Lina Damoula, Nora Friedel, María Galván, Nina Hellmuth, Bernhard Hetzenauer, Eva Isleifs, Martha Jungwirth, Fotini Kapiris, Noemi Niederhauser, Maria Papanikolaou, Christiane Peschek und Nikolas Ventourakis. Ein besonderer Dank gilt Michaela Prinzinger für die Veröffentlichung ausgewählter Beiträge auf diablog.eu, einer zweisprachigen Onlineplattform für deutsch-griechische Begegnungen. Danke auch an Jürgen Dehm (Museum der Moderne), Susanne Knauseder (Salzburger Kunstverein) und die Galerie Thaddaeus Ropac in Salzburg für die ausführlichen Rundgänge durch ihre Häuser!

Dieses Gespräch fand im Januar 2017 via Skype statt. Bei der Übersetzung vom Griechischen ins Deutsche und retour half Pavlos Kapounis.

Antonia Rahofer, Victoria Fahrengruber, Mario Eder, Eleanna Balesi ( 2017): Kunstauftritt transnational: Kunstmanagement und Textgestaltung für KünstlerInnen. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 08 , https://www.p-art-icipate.net/kunstauftritt-transnational-kunstmanagement-und-textgestaltung-fur-kunstlerinnen/