Perspektivenwechsel gefragt: Hin zu einer selbstreflexiven und kritischen kulturellen Teilhabe

Fragen der Teilhabe in der kritischen Kulturvermittlung

Ein Ziel von Kulturvermittlung ist es, soziale Ausschlüsse im kulturellen Feld zu bekämpfen (IAE 2013: 34).star (*20) Kulturvermittlung stellt eine sehr heterogene Praxis mit unterschiedlichen Positionierungen dar. Unter dem Begriff der Kulturvermittlung, der unscharf und ein weit gefasster Sammelbegriff ist, wird ein diverses Feld der kulturellen Bildung in Kunst- und Kulturinstitutionen, in der Schule und in außerschulischen Einrichtungen und Projekten subsumiert. Generell wird er „für Situationen angewendet, bei denen Menschen über die Künste (oder auch wissenschaftliche und gesellschaftliche Phänomene und Erkenntnisse) informiert werden, über sie in Austausch treten und auf sie reagieren – sei es sprechend oder mit anderen Ausdrucksformen“ (IAE 2013: 15).star (*20) Im Feld der Kulturvermittlung lassen sich in den letzten Jahren eine Aufwertung und ein regelrechter Boom beobachten. Dahinter steht u.a. die Notwendigkeit, sich als öffentlich subventionierte Institutionen zu legitimieren und die demokratiepolitische Forderung nach Teilhabemöglichkeiten der Bevölkerung (vermehrt) einzulösen (IAE 2013).star (*20)

Aufbauend auf einem emanzipatorischen Pädagogikverständnis begreift sich die kritische Kunst- und Kulturvermittlung (Jaschke/Sternfeld 2012;star (*22) Mörsch 2009star (*39) & 2012;star (*42) Mörsch/Settele 2012;star (*45) Sternfeld 2015 [2005])star (*53) als eine hegemoniekritische Praxis (IAE 2013).star (*20) Carmen Mörsch beobachtet dabei die Bildung von neuen Allianzen zwischen kritischen Kurator_innen, Künstler_innen und Vermittler_innen im Versuch, die Institutionen von innen zu verändern und durch kritische Bildungsansätze Handlungsspielräume zu erweitern (2012: 69;star (*42) 2011b).star (*41) Diese Veränderung der Institution Museum – aber auch der Institutionen Schule und Universität – von innen könnte demnach zur Schaffung einer „kritischen Institution“ führen (Fraser 2005: 278;star (*65) Mörsch 2012).star (*42) Dies erfordert auch, die versteckten Normen und Werte in der Kulturvermittlung selbst zu hinterfragen, und den Willen der involvierten Institutionen und Personen, sich zu verändern sowie sich selbst zu widersprechen (IAE 2013: 39, in Referenz zu Frigga Haugg).star (*20)

Eine zentrale Frage in der Kulturvermittlung betrifft die nach Möglichkeiten und Formen der Teilhabe. Mörsch skizziert fünf Beteiligungsgrade: rezeptiv (Aufnehmen und Interpretieren von Information in Form z.B. von Führungen, Lesungen oder schriftlichen Informationen), interaktiv (Dialog, Nachfragen, Diskussionsmöglichkeiten), partizipativ (Teilnehmende haben Möglichkeiten der eigenständigen Gestaltung), kollaborativ (Rahmen, Thematik und Methoden werden gemeinsam entwickelt) und reklamierend (Interessensgruppe von außen tritt an Kulturinstitution heran) (IAE 2013: 86 ff).star (*20) Dementsprechend nimmt Kulturvermittlung eine affirmative, reproduktive, dekonstruktive, reformative und/oder transformative Funktion ein (ebd.: 113ff. star (*20)sowie Mörsch 2009).star (*39) Die kritische Kunstvermittlung schließt an dekonstruktive und transformative Diskurse an (s. den Beitrag von Persson Perry Baumgartinger und Anita Moser in diesem eJournal).

In der Kulturvermittlung werden wichtige Fragen zum Lernen als Ergebnis hegemonialer Verhältnisse sowie zum Durchbrechen von angelernter Praxis und gängigem Wissen diskutiert. Prozesse des Lernens und Verlernens von Denk- und Handlungsmustern, so Nora Sternfeld (2014),star (*52) sind entscheidend, um Kritik zu äußern und gesellschaftliche Transformationen anzustoßen. In der Vermittlungsarbeit geht es demnach vor allem darum, Räume zu öffnen, in denen neue Fragen, Handlungsmöglichkeiten und Öffentlichkeiten entstehen können. Im Zentrum steht dabei die Frage, wer Sprechraum in den Kunst- und Kulturinstitutionen erhält – oder sich diesen aneignet – und wie die Machtverhältnisse zu Gunsten der Veränderung von Sprechpositionen genutzt werden können (Jaschke/Sternfeld 2012: 18f.).star (*22)

Die kritische Kulturvermittlung macht deutlich, dass es auf verschiedenen Ebenen Interventionen geben kann (Lüth/Mörsch 2015):star (*31) So sollen zum einen die bisherigen Vorstellungen über kulturelle Bildung reflektiert und soll damit auch eine Diskussion darüber angestoßen werden, welcher Kunst- und Kulturbegriff solchen Setzungen zugrunde liegt. Zum anderen ist es wichtig, vielfältige Informations- und Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die gesellschaftskritische Momente aus einer antirassistischen und queer-feministischen Perspektive mitdenken bzw. als Ausgangspunkt nehmen, wie etwa FLIC FLAC* Feministische Materialien für den Kunstunterricht von trafo.K (2011),star (*55) die Toolbox Verletzende Sprache angehen (Huber 2014),star (*17) der Rassismuskritische Leitfaden (Projekt Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel 2015)star (*47) sowie das RCG – Magazin zu Intersektionalität (AG Postkoloniale Migration(en) und Anti-Rassismus 2014)star (*1) und die von uns entwickelte Toolbox Do-It-Yourself, Do-It-Together! Materialien für eine kritische und feministische Vermittlungspraxis.*7 *(7)

Diese Entwicklung von Lehrmaterialien geschieht aktuell auch in transnationalen Arbeitsgruppen der Another Roadmap School,*8 *(8) die im Projekt Another Roadmap for Arts Education mitarbeiten. Das Projekt bezieht sich auf die Veröffentlichung der Roadmap for Arts Education (2006) und der darauf folgenden Seoul Agenda durch die UNESCO und die darin hergestellte Sichtbarkeit von kultureller Bildung als global bedeutendes Thema.*9 *(9) Die Projektverantwortlichen sehen daher die Notwendigkeit sich international zu vernetzen und Akteur_innen aus Museen, Universitäten, Schulen und aus der freien Kultur- und Bildungsarbeit zusammenzubringen, um „die kulturelle Bildung als engagierte Praxis für sozialen Wandel“ (Website https://www.zhdk.ch/forschungsprojekt/426616) zu betreiben. Projekte wie diese legen nicht nur verschiedenste (eurozentristische, elitäre) Grundannahmen über die Funktion und das Verständnis von Bildung und Kultur offen, sondern entwickeln auch neuartige, impulsgebende Formate für kulturelle Bildung mit einer postkolonialen Perspektive, um soziale Ausschlüsse in Kunst, Kultur und Gesellschaft zu bekämpfen.

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AG Postkoloniale Migration(en) und Anti-Rassismus (2014): RCG – Magazin zu Intersektionalität. Heinrich Böll Stiftung. Zugriff am 30. Oktober 2015 unter https://heimatkunde.boell.de/2014/10/06/rcg-magazin-zu-intersektionalitaet

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Terkessidis, Mark (2010): Interkultur. Berlin: Suhrkamp Verlag.

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Wieczorek, Wanda (2018): Zurücktreten bitte! Mehr kulturelle Teilhabe durch rationale Kulturvermittlung. München: kopaed.

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Wöhrer, Veronika/Arztmann, Doris/Wintersteller, Teresa/Harrasser, Doris/Schneider, Karin (2017): Partizipative Aktionsforschung mit Kindern und Jugendlichen. Wiesbaden: Springer VS.

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Zembylas, Tasos (2011): Kulturpolitik in Österreich. In: Klein, Armin (Hg.): Kompendium Kulturmanagement. Handbuch für Studium und Praxis. München: Vahlen, 4. überarb. Auflage, S. 141-156.

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Ziese, Maren/Gritschke, Caroline (Hg.) (2016): Geflüchtete und Kulturelle Bildung. Formate und Konzepte für ein neues Praxisfeld. Bielefeld: transcript.

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Zobl, Elke/Klaus, Elisabeth/Lang, Siglinde/Moser, Anita/Baumgartinger, Persson Perry (Hg.) (2019): Kritische kulturelle Produktion. Schlüsselkonzepte im Kontext intervenierender und partizipativer künstlerischer Praxen. Bielefeld: transcript.

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Zobl, Elke/Huber, Laila (2015): Fragen, verlernen, intervenieren, teilhaben. Kulturelle Interventionen und kritische Kunstvermittlung. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten #06, https://www.p-art-icipate.net/cms/fragen-verlernen-intervenieren-teilhaben/

Dieser Beitrag entstand im Nachfeld der Gesprächsreihe „Kultur für alle – Kultur mit allen? Positionen, Reflexionen, Handlungsfelder kultureller Teilhabe“ am Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst im Wintersemester 2017/18 (Konzept: Elke Zobl, Elke Smodics, Dilara Akarçeşme, Laila Huber). Entwicklung und Durchführung der Gesprächsreihe im Rahmen des Projektes „Kulturelle Teilhabe in Salzburg“ sowie in Kooperation mit dem Salzburg Museum, periscope – initiative für kunst- und zeitgenoss_innen, ARGEkultur, Dachverband Salzburger Kulturstätten, Stadt Salzburg Beauftragtencenter. Ein Teil der Gesprächspartner_innen hat für diese eJournal Ausgabe Texte verfasst (Elisabeth Magdlener, Max Fuchs) ein Teil wurde interviewt (s. dazu in Practice). Ich danke allen Gesprächspartner_innen ganz herzlich, Laila Huber und Elke Smodics für ihre wichtigen Inputs und die Zusammenarbeit und Persson Perry Baumgartinger für das Feedback zur Überarbeitung dieses Textes!
Nähere Infos zur Gesprächsreihe

In einer transdisziplinären Arbeitsgruppe in dem Projekt „Kulturelle Teilhabe in Salzburg“ (2017-2020) erforschen wir Grundlagen, Möglichkeiten, Herausforderungen und Strategien kultureller Teilhabe allgemein und in Stadt und Land Salzburg im Besonderen. Dabei interessiert uns, welche Ausschlüsse im Kulturbereich stattfinden, wir eruieren, wo Handlungsbedarf besteht, und geben Impulse für Veränderungen.
Zum Projekt

Die Arbeiten des Institute of Art Education (IAE) an der Zürcher Hochschule der Künste unter der Leitung von Carmen Mörsch waren und sind für mich in der Entwicklung dieses Ansatzes zentral. Mörsch vertritt einen Ansatz der Kulturvermittlung als kritische und selbstreflexive Praxis, von dem ich sehr viel gelernt habe und auf den ich mich in dem Beitrag beziehe, s. Website des IAE.

Dies ist natürlich eine sehr verkürzte und kondensierte Darstellung, für eine weitergehende Diskussion siehe auch Fuchs in dieser eJournal-Ausgabe.

Zum Verhältnis von Demokratie und Erziehung s. zentral John Dewey 1964.

www.makingart.at. Für eine Zusammenstellung solcher Materialien siehe das Archiv für emanzipatorische Praxen, das im Projekt „Strategien für Zwischenräume. Neue Formate des Ver_Lernens in der Migrationsgesellschaft“ von trafo.K entwickelt wurde (http://verlernen.trafo-k.at/index.php), sowie die Materialiensammlung auf Taking Part (www.takingpart.at).

Bei der Migrationspädagogik „richtet sich der Blick auf Zugehörigkeitsordnungen in der Migrationsgesellschaft, auf die Macht der Unterscheidung, die sie bewirken und die Bildungsprozesse, die in diesen machtvollen Ordnungen ermöglicht und verhindert sind“ (Mecheril 2015: 207).

Mörsch fordert dies eingehend in ihrem Beitrag „Watch this space!: Position beziehen in der Kulturvermittlung“ (o.J), online unter http://www.theaterschweiz.ch/fileadmin/sbv/SBV/Basistext.pdf

MIND THE TRAP! https://mindthetrapberlin.wordpress.com/,  Vernetzt euch! Strategien und Visionen für eine diskriminierungskritische Kunst- und Kulturszene: http://www.vernetzt-euch.org/, dazu das Plakat „Strategien für eine kritische Kulturarbeit“: http://www.vernetzt-euch.org/wp-content/uploads/2016/02/Vernetzt-euch_doku_bildschirm.pdf. MAIZ: https://www.maiz.at/, Precarious Workers Brigade: https://precariousworkersbrigade.tumblr.com/, Iconoclasistas: http://www.iconoclasistas.net/

Der Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg geht einen wesentlichen Schritt in diese Richtung, offen bleibt derzeit noch dessen Umsetzung. S. http://www.kep-land-salzburg.at

Elke Zobl ( 2018): Perspektivenwechsel gefragt: Hin zu einer selbstreflexiven und kritischen kulturellen Teilhabe. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 09 , https://www.p-art-icipate.net/perspektivenwechsel-gefragt-hin-zu-einer-selbstreflexiven-und-kritischen-kulturellen-teilhabe/