Veranstaltungsreihe W&K-Forum

Am 12. Januar 2016 wurde in der Stadtgalerie Lehen eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Musik und Macht“ abgehalten. Bei dieser von Martin Losert vom W&K-Programmbereich Vermittlung zeitgenössischer Musik moderierten Veranstaltung debattierten die Musikwissenschaftlerin Morag Grant (Berlin, Wien), der Komponist Shahriyar Farshid (Iran / Salzburg), der Politikwissenschaftler und Orientalist Nadim Mazarweh (Wien) sowie der Komponist Samir Odeh-Tamimi (Israel / Berlin) über das Wechselspiel von Kunstproduktionen und staatlicher Macht mit einem Fokus auf den Nahen Osten. Im Zuge dessen kamen Werke der beiden beteiligten Komponisten zur Aufführung.

Am 11. März 2016 fand in der ARGEkultur im Rahmen des Digital Spring-Festivals eine Podiumsdiskussion zu „Kunst-Aktivismus in Migrationskontexten“ statt. Nach einer kurzen Präsentation ihrer dem Bereich des Kunst-Aktivismus zuordenbaren Werke tauschten sich Khaled Barakeh (Damaskus / Frankfurt), André Leipold (Vertreter des „Zentrums für Politische Schönheit“ Berlin) und Sonja Prlić (Salzburg) miteinander aus, wobei Sabine Bruckner (Salzburg) die Moderation übernahm. Im Fokus stand die Frage, wie KünstlerInnen, die sich mit aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Migrationsbewegungen auseinandersetzen, die Grenze zwischen politischem und künstlerischem Engagement definieren bzw. ob eine solche Grenze überhaupt existieren kann.

Am 7. April 2016 lud der Leiter des Kooperationsschwerpunkts Wissenschaft und Kunst Gerbert Schwaighofer folgende ExpertInnen in den Unipark Nonntal ein, um über die Frage „Wozu Salzburg Kulturhauptstadt 2024?“ zu diskutieren: Den ehemaligen Intendanten der Kulturhauptstadt Linz 09 Martin Heller (Zürich), die Initiatorin der Wanderausstellung Kulturhauptstadt 2024 Elisabeth Leitner (Wien), die Leiterin des Salzburg Centre of European Union Studies an der Universität Salzburg Sonja Puntscher-Riekmann und den Bankier Heinrich Spängler (Salzburg). Dabei wurden sowohl die Potenziale besprochen, welche sich aus einer entsprechenden Bewerbung Salzburgs ergeben könnten, als auch die Hindernisse auf diesem Weg thematisiert.

Am 11. Mai 2016 gaben im Unipark Nonntal unter dem Titel „Böhmergan?!“ folgende ExpertInnen von der Universität Salzburg Stellungnahmen zur sogenannten Böhmermann-Erdoğan-Affäre ab und diskutierten darüber: Manfred Kern (FB Germanistik), Elisabeth Klaus (FB Kommunikationswissenschaft) und Otto Lagodny (FB Strafrecht). Sie zeigten auf, dass die Affäre ein aktuelles Beispiel für politisch-ideologische Kunstfeindschaft abgibt sowie – wie es Manfred Kern formulierte – „die mächtige Ohnmacht der Provokation in der Kunst“ unter Beweis stellt.

Am 2. Juni 2016 präsentierte der deutsche Journalist, Autor und Migrationsforscher Mark Terkessidis in der Stadtgalerie Lehen sein neues Buch Kollaboration. Bei seinem Vortrag stand die Frage, ob wir uns „auf dem Weg in eine Gesellschaft der Vielfalt“ (so der Titel der Veranstaltung) befinden, im Vordergrund. Daraufhin diskutierte er mit dem Publikum über die demokratiepolitische Bedeutung von Kunst, Kollaboration und kultureller Diversität.

Die bisher letzte Veranstaltung der Reihe fand am 7. Juni 2016 in der ARGEkultur statt und trug den Titel „Die im Syrup stecken“. Es handelte sich um ein Gesprächskonzert mit Musik von Stephan Winkler (Berlin). Anhand der Aufführung mehrerer seiner Werke durch das ensemble mosaik (Berlin) und im Austausch mit Martin Losert gab der Komponist einen Einblick in sein vielfältiges Schaffen.

Die behandelten Themen waren zumeist nicht nur aktuell, sondern betrafen mehrmals auch tagespolitische Entwicklungen. Als Vortragende und DiskutantInnen konnten oft höchst renommierte und häufig internationale ExpertInnen auf den jeweiligen Gebieten gewonnen werden. Zusätzlich zu universitären Räumlichkeiten fanden einige Vorträge und Diskussionen ebenso an weiteren wichtigen kulturellen Orten in Salzburg in Kooperation mit den jeweiligen Kulturinstitutionen statt. Aus diesen Gründen stießen die Foren größtenteils auf hohes Publikumsinteresse. Die Themenwahl für die Veranstaltungen ab Herbst 2016 – u.a. eine Podiumsdiskussion zu polemischen Konfrontationen rund um Elfriede Jelinek – verspricht eine erfolgreiche Fortsetzung der Reihe.

( 2016): Veranstaltungsreihe W&K-Forum. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 07 , https://www.p-art-icipate.net/veranstaltungsreihe-wk-forum/