Wenn Städte befragt und Passanten vertont werden
Ein Streifzug durch die Welt der partizipativen Kunst
Lebendiger Kreislauf statt abgeschlossenem Lehrstoff
Dieses Semester voller Theorie und Praxis, Reflexion und Erleben, Forschung und Rezeption ermöglichte uns Studierenden theoretische sowie methodische Einblicke in das Feld der Partizipationskunst und zeigte uns, dass Wissenschaft und Kunst in der Tat beinahe fließend ineinander übergehen können. Wir haben bei Sandra Chatterjee gelernt, sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Ausführungen genau zu betrachten, gut zu reflektieren und vor allem kritisch zu hinterfragen. Und wenn wir uns in diesen Bereich eines Tages weiter vertiefen, wenn es darum geht, eigene Projekte zu verwirklichen, eigene Forschungsdesigns zu entwickeln, dann wird uns dieser kritische Blick, diese intensive Beschäftigung mit verschiedenen Aspekten der Partizipation behilflich sein. Dann werden wir uns wohl auch fragen, warum der Pianist aus unserem gedanklichen Projekt auf der Straße sitzt, für wen er denn eigentlich spielt und welche Intention dahintersteckt. Ist es sein Ziel, Kontakt aufzunehmen? Oder möchte er vielmehr die Reaktionen der Menschen auf einer psychologischen Ebene erforschen? Oder ist es schlicht und einfach die Freude an der Musik, die der Musiker mit den PassantInnen teilen möchte, ohne tiefere Bewandtnis? Der Kreislauf der Erforschung partizipativer Kunst hat sich in diesem Semester geöffnet und bis zu einem gewissen Grad auch wieder geschlossen, aber aufhören wird er wohl nie.
Lilia Ubert, Maria Köchler ( 2015): Wenn Städte befragt und Passanten vertont werden. Ein Streifzug durch die Welt der partizipativen Kunst. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 06 , https://www.p-art-icipate.net/wenn-stadte-befragt-und-passanten-vertont-werden/