Was macht das Zusammensein mit unseren Nachbar*innen, Kolleg*innen oder Freund*innen lebenswert? Was bedeutet es, in unserem lokalen Umfeld angenommen und wertgeschätzt zu werden? Wie gehen wir mit unterschiedlichen Interessen und kontroversen Meinungen in unserem Alltag um? Inwiefern betrachten wir vielfältige Erfahrungen und diverse Lebenshintergründe als Bereicherung für unser gesellschaftliches Zusammenleben? Wie werden und wollen wir zukünftig miteinander leben?
Im Aufgreifen von Exklusionsmechanismen, Barrieren und Erfahrungen im Umgang mit Erfahrungen des Als-Anders-Wahrnehmens oder -Wahrgenommen-Werdens werden Zugänge, Perspektiven und Initiativen von Sozietät und Gemeinschaft aus Kunst, Kultur und Forschung verhandelt. Szenarien und Visionen für ein (anderes) Zusammenleben werden ins Visier genommen: Welchen Beitrag kann speziell Kunst für ein (besseres) Miteinander leisten? Wo bestehen Zugangsbeschränkungen für kulturelle Teilhabe in Salzburg – und wie können diese aktiv abgebaut werden?
Dieses Thema des mit_ein_ander(s) wurde in Kooperationsveranstaltungen, Gastvorträgen oder auch Roundtables ebenso wie in den künstlerischen, kulturmanagerialen und wissenschaftlichen Workshops als Referenzpunkt aufgegriffen und auf vielfältige Weise diskutiert, erprobt und konzeptuell sowie auch praktisch realisiert. Auch die von den Stipendiat*innen entwickelten Konzeptideen greifen das Thema des mit_ein_ander(s) auf.
„Das Jahresthema war für mich eigentlich nicht so zentral für die Teilnahme. Daraus mitnehmen konnte ich jedoch so einiges – vor allem wurde meine Motivation verstärkt, andere Menschen, andere Einrichtungen, andere Kulturhäuser kennen zu lernen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.“ (Kaadi)
„Die entstandenen Diskussionen über das Jahresthema waren für mich sehr bereichernd und haben mir neue Sichtweisen eröffnet, für die ich sehr dankbar bin.“ (Patrizia)
„Miteinander ist der Schlüssel zu allen meinen Partizipationsprojekten. Hier wurden viele Aspekte nochmal nachgeschärft.“ (Margit)
„Mit_ein_ander(s) bedeutet Langsamkeit im Sinne einer Queer und Crip-Zeitlichkeit, es bedeutet Kritik im Sinne einer skeptischen Neugierde sowie ein respektvolles und verantwortungsvolles Handeln. Sprache spielt dabei eine zentrale Rolle.“ (Persson)
„Ohne mit_ein_ander(s) gibt es keine Gesellschaft und ohne Gesellschaft funktioniert Kunst nicht, weil der Betrachter bzw. das Publikum fehlt.“ (Tamara)
„Mit_ein_ander(s) bedeutet für mich: verschieden und zusammen sein (together, different), Arten des Zusammenlebens, -arbeitens und -denkens und des gemeinsam Imaginierens ausloten, oder auch: Wenn nicht mit_ein_ander(s), dann: jeder für sich?““ (Bettina)
„Mit_ein_ander(s) heißt für mich, dass meine Persönlichkeit im Team erhalten bleibt, aber durch die anderen auf neue Impulse kommt. Vielleicht heißt ohne mit_ein_ander(s): allein_kein_gleich … oder 3 x e: einsam_ergebnislos_eintönig?“ (Dorit)
„mit_ein_ander(s) in unserem Workshop bedeutet, die Potenziale und Synergien der Gruppe zu nutzen und im gemeinsamen, wertschätzenden Austausch, ‚undisziplinierten‘ Nachdenken sowie praxisnahen Konkretisieren der Überlegungen neue, andere Perspektiven und Lösungen zu entwickeln.“ (Anita)
„Mit_ein_ander(s) bedeutet für mich, wechselseitige Bezugnahme immer wieder neu zu lernen und Unterschiede wertschätzend anzuerkennen.“ (Romana)
„Zu_ein_ander, bei_ein_ander, neben_ein_ander, durch_ein_ander, für_ein_ander, mit_ein_ander, einmal anders!“ (Brigitte)
„Es gibt viele Arten des Miteinanders – diese zu erforschen, gemeinsam zu gestalten oder auch ganz neu zu erfinden, sehe ich als wichtigen Beitrag einer eingreifenden künstlerischen und forschenden Praxis.“ (Laila)
„Mit_ein_ander(s) Reden und das Mit_ein_ander(s) Handeln – im Alltag sowie im kreativen Prozess.“ (Sarah)