Der Wert von zeitgenössischer Kunst geht nicht aus ihrer Abgrenzung hervor
Marcel Bleuler
Der Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg (2018) beinhaltet das Ziel, zeitgenössische Kunst am Land stärker zu fördern. Diese Zielsetzung verspricht Bewegung in das kulturelle Leben am Land zu bringen, scheinen hier traditionsverhaftete Produktionen doch gemeinhin prägend zu sein. Zugleich wirft das Ziel gerade deshalb auch kritische Fragen auf. Denn was ist mit zeitgenössischer Kunst gemeint, wenn es um Gegenden geht, wo der Begriff überhaupt keine Verwendung findet? Wessen Zugang zu Kunst soll dann verstärkt gefördert werden? Und wie lässt sich im Rahmen von Förderprojekten unterschiedlichen Zugängen zu Kunst Raum geben, ohne die einen gegenüber den anderen zu privilegieren?
Diese Fragen behandelt der vorliegende Text anhand von subjektiven Beobachtungen und Überlegungen im Zusammenhang mit dem Projekt ORTung, das von 2018-2020 in Hintersee (Fuschlseeregion) stattgefunden hat.