Kulturarbeit & Diversity

Ein- und Ausschlüsse im Salzburger Kunst- und Kulturbetrieb

Persson Perry Baumgartinger

Diversity und Diversität ist in vieler Munde und bekommt im Kunst- und Kulturbereich in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit, meist unter der Metapher der Öffnung (von Museen zum Beispiel), um mehr Publikum zu erreichen. Es gibt unterschiedliche Diversity-Ansätze, die sich bisweilen diametral gegenüberstehen: Das Ziel der Ansätze reicht von Profitmaximierung
über Antidiskriminierung bis zum umfangreichen Gerechtigkeitsmodell Social Justice. Im Forschungsprojekt zur kulturellen Teilhabe in Salzburg beziehen wir uns auf kritische Diversity-Ansätze, wie Vlatka Frketić und ich sie in einem früheren Beitrag herausgearbeitet haben (vgl. Baumgartinger/Frketić 2019). […] Die Begriffe Diversity und Diversität sind also auch im Kulturbetrieb mittlerweile angekommen. Wie in vielen Wirtschafts- und Bildungsbereichen bleibt es auch im Kunst- und Kulturbereich jedoch oft bei Lippenbekenntnissen, bloßer Papierarbeit oder dient der oberflächlichen Imagepflege (vgl. u. a. Ahmed 2011 und 2012; Schönefeld 2017). Dass Kunst- und Kultureinrichtungen überhaupt auf Diversität aufmerksam geworden sind, ist weniger den Einrichtungen zu verdanken, sondern vielmehr eine Reaktion auf von außen mehrfach vorgebrachte Kritik an ihren Diskriminierungsstrukturen und Ausschlussmechanismen. Diese wird meist von Kulturschaffenden aus diskriminierten gesellschaftlichen Gruppen formuliert, etwa Künstler*innen of Color, Enthinderungsaktivist*innen oder queeren Kulturvermittler*innen.

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