Workshoptag „Intervenieren in gesellschaftliche Verhältnisse“

Am 21. März 2018 fand der erste der beiden Workshoptage „In sichtbare und unsichtbare Ordnungen eingreifen“ statt. Es ging dabei um Strategien des künstlerischen, kulturellen und medialen Intervenierens mit Fokus auf Salzburg. Dieser erste Termin stand unter dem Titel „Intervenieren in gesellschaftliche Verhältnisse“.

Folgende Künstler*innen und Wissenschaftler*innen gaben ihr Wissen an Studierende und Interessierte weiter:

Sonja Prlić: Füttere den Troll und lass ihn platzen! Wie Medienkunst auf Hate-Speech reagieren kann – witzig, feministisch, subversiv

Die Salzburger Künstler*innengruppe gold extra arbeitet an Computerspielen, Theater- und Medienkunstprojekten, die sich mit politischen und sozialen Fragen beschäftigen. In ihrem aktuellen Projekt „Tools of Subversion“ arbeitet Sonja Prlić mit einem Netzwerk von Künstlerinnen unterschiedlicher Sparten an einer Computerspiel-Intervention, die sich Hate-Speech und neuen Ansätzen für feministische Projekte im Feld der Computerspiele widmet. In ihrem Workshop gab sie einen Einblick in den aktuellen Diskurs um Hass im Netz, Computerspiele und Medienkunst, zeigte Zugänge von digitalen Kunstwerken, auf diesen Hass zu reagieren und arbeitete mit den Workshopteilnehmer*innen an Ideen zu digitalen Interventionen im Netz.

Petja Dimitrova: Praktische Interventionen aus der politischen Kulturarbeit

Im Workshop wurden künstlerische und aktivistische Projekte vorgestellt, die einerseits diskriminierende Verhältnisse und gesellschaftliche Missstände aufzeigen, anderseits praktische Auswege und neue Handlungsoptionen vorschlagen. Ausgehend von den Themen und Ereignissen, die die Workshopteilnehmer*innen beschäftigen, wurden Interventionen entwickelt und künstlerisch bearbeitet.

Tomash Schoiswohl: SAUBERKEITS≠ORDNUNG – MONSTER WORKSHOP!

Im Workshop gingen die Teilnehmenden der Frage nach, welche (historischen) Interessen mit der Propagierung von Sauberkeit und Ordnung verfolgt werden, wer davon profitiert und welche Interessen, Leidenschaften, Begehren und sozialen Formationen durch die Herstellung einer spezifischen Öffentlichkeit auf der Strecke bleiben bzw. beseitigt werden. Gemeinsam wurden Pappendeckel-Monster konzipiert und gebaut, mit denen sich die Teilnehmer*innen auf die Straße begaben. Die Intervention verstand sich auch als kritischer Verweis auf Spiele, Schauproduktionen, Aufführungen, Schattenspiele, Marionettentheater, etc. welche aus dem Straßenbild verdrängt wurden.

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Fotos: Ute Brandhuber-Schmelzinger, Tomash Schoiswohl