Ein Überblick über prägende Debatten und Ansätze im Kunstdiskurs um die Jahrhunderwende
Marcel Bleuler
Um die Jahrhundertwende herum, also in den 1990ern und den sogenannten Nullerjahren, wurde Partizipation zu einem Schlüsselbegriff in der zeitgenössischen Kunst. Im Allgemeinen meint Partizipation, dass verschiedene Menschen gleichberechtigt über eine Sache entscheiden und an ihr teilhaben können. Grob gesagt geht es also darum, eine Sache zu demokratisieren.
In der Kunst wurde der Begriff etwas anders verstanden, zum Teil wird er das auch heute noch. Zum Beispiel steht das Anliegen, dass ein Kunstprojekt von verschiedenen Menschen gleichberechtigt erschaffen wird, nur selten im Zentrum. Seit der Jahrhundertwende sind zwar viele Kunstprojekte entstanden, die Menschen zusammenbringen und Interaktion
ermöglichen. Meistens bleibt aber die Regie dieser Projekte bei den Künstler*innen. Das heißt, die teilhabenden Menschen führen oftmals deren Ideen aus und erhalten keine Möglichkeit zur substanziellen Mitbestimmung.
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