women’s space: Fotodokumentation
Impressionen von den im Rahmen der Übung „Projektentwicklung Künstlerische und Kulturelle Interventionen II“ entwickelten Workshops und den daraus entstandenen Interventionen für den künstlerischen Stadtspaziergang mit den Teilnehmerinnen von „Women’s Space – einer internationalen Jugendbegegnung für junge Frauen“ aus sechs Ländern (in Kooperation mit „make it – Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg“)
Für women’s space – Internationale Jugendbegegnung für junge Frauen entwickelten Studierende des Studienschwerpunkts Cultural Production & Arts Management im Rahmen der Lehrveranstaltung „Projektentwicklung Künstlerische und kulturelle Interventionen II“ im Sommersemester 2014 kulturelle Vermittlungsangebote in Form von Workshops für die teilnehmenden jungen Frauen aus sechs Ländern. Künstlerische und mediale Interventionen im Stadtraum Salzburg wurden in den Workshops gemeinsam erarbeitet, um Selbstermächtigungsprozesse und kritisches Denken zu stärken und eigene Botschaften nach außen ‒ in den öffentlichen Raum Salzburgs ‒ zu tragen. Anschließend konnten diese Interventionen in einem künstlerischen Stadtspaziergang erkundet werden.
Die Teilnehmerinnen der Workshops und des Stadtspaziergangs (im Alter zwischen 18 und 26) kamen im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung für junge Frauen, women’s space von 27.4.-4.5.2014 nach Salzburg, um hier eine Woche lang miteinander über ihre Lebenswelten und Lebensrealitäten zu diskutieren und gemeinsam in Workshops kulturell aktiv zu sein. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Programmes „Jugend in Aktion“ gefördert und in Salzburg von „make it ‒ Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg“ durch Teresa Lugstein organisiert.
Die erste Studierendengruppe (Elisabeth Eder, Nora Moritz, Stefanie Ulbricht, Veronika Aqra, Florian Uibner, Eva Beneder, Julia Dandler) gestaltete einen Workshop mit dem Titel „I have something to say. Women’s statements in public space“, bei dem die Teilnehmerinnen die Möglichkeit hatten, ihre eigenen Statements zum Thema Frauen und Frauenrechte auf Kreidetafeln mithilfe von Buchstabenschablonen, Sprühdosen und Farben zu sprühen. Im Anschluss daran wurden diese auf dem Mozartsteg montiert und die Teilnehmerinnen traten in Interaktion mit den PassantInnen, indem sie diese dazu aufforderten, ihre eigenen Botschaften zu den aufgesprühten Statements auf die Tafeln zu schreiben. Die Idee für den Workshop wurde inspiriert von der Künstlerin Candy Chang und ihrem Projekt „Before I Die“ (2011). Nora Moritz hat dazu einen ausführlichen Bericht verfasst.
Die zweite Studierendengruppe (Elisabeth Sturm, Christine Tschötschel-Gänger, Lisa Wieder) lud die Teilnehmerinnen zu einer „guided reflection“ zum Thema „My profession in 20 years: Dreams, Obstacles and Possibilities, React and Act“ ein. Die daraus entstandenen Botschaften wurden auf T-Shirts aufgemalt und in einer body sculpture im öffentlichen Raum, direkt vor dem Unipark, präsentiert. Beim künstlerischen Stadtspaziergang nahmen auch die Teilnehmerinnen der anderen Gruppen an der body sculpture teil. Die aufgemalten Buchstaben auf den T-Shirts ließen in Verbindung mit der body sculpture auf der Vorderseite die message „We live to change“ und auf der Rückseite „Dream big!“ erkennen. Die Idee für diesen Workshop wurde inspiriert von der Intervention „fairdrop – face the fact and act!“ (2012) der Künstlerin Lucia Dellefant (in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Nico Grove und der Kuratorin Serafine Lindemann). Christine Tschötschel-Gänger beschäftigt sich in einem eigenen Text tiefergehend mit dem Workshop.
Eine dritte Studierendengruppe (Nadja Hafez, Sarah Maleki, Canan Yanginoglu, Anna-Maria Schäfer) assistierte beim Zine Workshop mit Elke Zobl und Stefanie Grünangerl und bereitete dafür den inhaltlichen Input zum Thema „(A day in) My life in 20 years“ vor. Nach einer lebhaften Diskussion zwischen den jungen Frauen über Frauenrechte und die Situation von Frauen weltweit wurde ein gemeinsames Zine produziert. Die Gruppe übernahm die Vervielfältigung des Originals und die Verteilung der Zines. Canan Yanginoglu berichtet hier vom Workshop.
Die Ergebnisse der Workshops und die daraus entstandenen Interventionen wurden in der ENTER-Zone im KunstQuartier im Rahmen der Ausstellung „Freie Szene(n) Österreichs“ zusammen mit den Ergebnissen der Exkursionen nach Wien, Linz und Graz der Studierenden der Lehrveranstaltung „Hot Spot Freie Szene(n) Österreich“ und einer Projektpräsentation des von Studierenden initiierten Projekts „Kulturstadtplan Salzburg“ gezeigt. Die Ausstellung lief den ganzen Sommer über – die Zines und Postkarten waren zur freien Entnahme, die Kreidetafeln luden die BesucherInnen dazu ein, ihre eigenen Gedanken zu den aufgesprühten und gemalten Statements zu hinterlassen. Insofern wuchsen die Interventionen auch nach Abschluss der Lehrveranstaltung weiter.
Veronika Aqra ( 2014): women’s space: Fotodokumentation. Impressionen von den im Rahmen der Übung „Projektentwicklung Künstlerische und Kulturelle Interventionen II“ entwickelten Workshops und den daraus entstandenen Interventionen für den künstlerischen Stadtspaziergang mit den Teilnehmerinnen von „Women’s Space – einer internationalen Jugendbegegnung für junge Frauen“ aus sechs Ländern (in Kooperation mit „make it – Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg“). In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 05 , https://www.p-art-icipate.net/womens-space-fotodokumentation/