„Grrrls! Let’s make a zine!”

Im Rahmen des women’s space – Internationale Jugendbegegnung für junge Frauen fanden Ende April 2014 zwei Zine-Workshops mit Elke Zobl und Stefanie Grünangerl statt. Die Teilnehmerinnen des Workshops, im Alter zwischen 18 und 26 Jahren, kamen für eine Woche aus sechs unterschiedlichen Ländern in Salzburg zusammen, um sich über verschiedene Themen und individuelle Erfahrungen aus ihren Heimatländern auszutauschen und miteinander zu diskutieren. In dem Workshop „Grrrls! Let’s make a zine!“, an dem ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sarah, Anna und Nadja teilnahm, ging es vor allem um die gemeinsame Produktion eines „Zines“. Als Teil des Workshops hatten wir die Aufgabe, einen inhaltlichen Input zum Thema „(A day in) My life in 20 years“ zu erstellen und dieses Konzept an die Teilnehmerinnen heranzutragen. Darüber hinaus waren wir für die Vervielfältigung und die Verteilung der „Zines“ im Rahmen des Stadtspaziergang verantwortlich. Nach anfänglichen Problemen und Startschwierigkeiten begannen wir mit dem Brainstorming für das Vermittlungskonzept und standen oft vor einigen Herausforderungen und Fragen: Wie kann das gewählte Thema verständlich vermittelt und „greifbar“ gemacht werden? Welche Aspekte bzw. Themen in der Zukunft sollen angesprochen werden? Sollen die Teilnehmerinnen zu einer Diskussion hingeleitet werden? Wenn ja in welche Richtung? Politisch, kulturell?

Die Themenfindung für das „Zine“ begannen wir mit einem Brainstorming und forderten die Teilnehmerinnen dazu auf, sich den Tag in genau 20 Jahren vorzustellen: 30.04.2034. Um unserer Frage „Wie glaubst du, wird dieser Tag in deinem Leben aussehen?“ einen klaren Rahmen zu geben, legten wir ein paar Kategorien wie „Gesundheit“, „Familie“, „Politik“ usw. fest, zu denen sich die Teilnehmerinnen auf vorgedruckten Sprechblasen ein paar Notizen und Gedanken machen konnten. Ziel des anfänglichen Brainstormings war es, aus den Notizen und Gedanken der Frauen zentrale Aussagen herauszufiltern und diese in der Produktion des Zines zu bearbeiten.

Der Verlauf des gesamten Workshops überraschte mich positiv und ich war auf eine gewisse Art und Weise „überwältigt“. Unsere anfängliche Sorge, wir würden es vielleicht nicht schaffen, eine Diskussion in Gang zu bringen, löste sich sehr schnell auf: Während bereits die ersten Sprechblasen ausgefüllt wurden, blickten einige neugierig auf das Blatt der Nachbarin und im ganzen Raum hörte man „Wirklich?“, „Wow!“, „Was meinst du damit?“, „Das ist aber schön!“. Nachdem die ausgefüllten Sprechblasen an die Pinnwand befestigt wurden, erkannte man bereits die unterschiedliche Gestaltung und Themensetzung der Teilnehmerinnen: Während auf manchen Sprechblasen Zeichnungen zu sehen waren (z.B. eine Familie aus Strichmännchen und Herzen), konnte man auf anderen Zetteln die Worte „Frieden“ oder „Freiheit“ lesen.

Canan Yanginoglu ( 2014): „Grrrls! Let’s make a zine!”. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 05 , https://www.p-art-icipate.net/grrrls-lets-make-a-zine/