Räume kultureller Demokratie

Ein transdisziplinäres Forschungsprojekt zur Entwicklung von experimentellen Vermittlungsräumen am Beispiel von Klimawandel und Nachhaltigkeit

Dauer: 1.12.2019-30.11.2023

Projektleitung: Programmbereich Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion, Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst

Kooperationspartner: Salzburg Museum

Im Forschungsprojekt Räume kultureller Demokratie ist es das Ziel, experimentelle Vermittlungsräume zu Themen rund um die Klimakrise und eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln und zu erproben. Dabei bewegen wir uns in den öffentlichen Raum, ins Museum, in die Schule und an verschiedene außerschulische Einrichtungen. Die dort entwickelten Experimentierräume sollen verschiedenen Menschen ermöglichen, als aktiv Beteiligte und Produzierende ins Gespräch zu kommen und sich mit diesen dringlichen Themen zu befassen.

Kernpunkt des Projektes ist die transdisziplinäre Ausrichtung und die über die gesamte Projektzeit angelegte enge Kooperation mit der Abteilung der Kulturvermittlung des Salzburg Museums, dem Salzburger Landesmuseum. Darüber hinaus arbeiten wir mit verschiedenen lokalen und überregionalen Initiativen aus Kunst, Kultur, Bildung und Forschung zusammen.

Theoretische Ausgangspunkte

Ausgangspunkt der Grundlagenforschung ist der Kulturbegriff der „Cultural Studies“. Dieser versteht unter Kultur eine dynamische und konflikthafte Praxis, die im Alltagshandeln von Menschen ihren Ausdruck findet. Dieser Kulturbegriff ist eingebettet in das übergreifende politische Ziel, Gesellschaftsveränderung im Sinne von Demokratie, Inklusion und Emanzipation aller Menschen zu erreichen. In einer gelebten kulturellen Demokratie geht es darum, dass Menschen aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft mitwirken, indem sie selbst aktive Kulturproduzent:innen und Kulturvermittler:innen werden. Wichtig dabei ist, dass der Ausgangspunkt die Lebenswelten, die Bedürfnisse und die dringlichen Themen der Menschen sind.

Viele Institutionen im Feld der Kunst und Kultur schaffen ausgehend von Handlungskonzepten des „Audience Development“ Vermittlungsangebote, durch die ein jeweils größeres, diverseres und neues Publikum angesprochen werden soll. Diese institutionelle, oftmals angebotsorientierte Praxis basiert häufig auf einer Wissensvermittlung durch Expert:innen, die an bereits bestehende Inhalte und kulturelle Bestände anknüpft und innerhalb des institutionellen Rahmens agiert. In dem Projekt wollen wir jedoch zu einem Perspektivenwechsel anregen. Durch einen dynamischen Prozess gemeinsam mit verschiedenen beteiligten Personen entstehen kollaborative Experimente mit unterschiedlichen Beteiligungsformen, Arbeitsweisen, Formaten und Materialien, die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Mitgestaltung eröffnen und relevante Themen aus der Gesellschaft bearbeiten.

Das Forschungsprojekt gliedert sich in insgesamt vier Arbeitsphasen

  • In der ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen aufbereitet und Fallstudien mit Interviews durchgeführt.
  • In der zweiten Phase werden verschiedene Ideen mit der Gruppe der Praxisakteur*innen erarbeitet. Basierend darauf werden gemeinsam verschiedene Möglichkeiten der Vermittlung entwickelt.
  • In der dritten Phase erfolgt die Umsetzung an unterschiedlichen Orten und mit verschiedenen Gruppen in Salzburg, in analogen sowie in digitalen Räumen.Darüber hinaus fließen die Erfahrungen in die Konzeption eines Vermittlungsraumes im Salzburg Museum ein bzw. werden dort aufgenommen und weiterentwickelt.
  • In der abschließenden vierten Phase werden die Materialien vom Kernteam aufbereitet und für Interessierte, im Speziellen für Akteur*innen im Bereich der Vermittlung, open access zur Verfügung gestellt.

Videos zum Projektverlauf

Räume kultureller Demokratie goes Pecha Kucha

Das Projekt „Kulturstrategie Salzburg 2024“ der Stadt Salzburg und der Initiative Salzburg 2024 stieß eine neue Präsentationsreihe im Pecha Kucha Format an. Bei der fünften Ausgabe mit dem Titel CoCreation – Orte und Projekte stellen sich vor war Katharina Anzengruber für das Projekt Räume kultureller Demokratie dabei.
Eine Produktion in Kooperation mit FS1.
Moderation des Abends: Bernhard Jenny

 

Einblicke in die Projektphase II

Video zum Citizen Engagement and Deliberative Democracy Festival

Produziert von Stephanie Müller und Klaus Dietl in Zusammenarbeit mit Elke Zobl, Katharina Anzengruber, Timna Pachner, Sophia Reiterer und Sandra Kobel.

 

Zukunft mit Zukunft | Recherche-Labor II in Seekirchen

Recherchelabor von „Zukunft mit Zukunft“ in Seekirchen von p-art-icipate Salzburg auf Vimeo.

Videoproduktion: Isabella Heigl

Publikationen

Katharina Anzengruber und Elke Zobl: Zukunft mit Zukunft. Künstlerische Experimentierräume und kulturelle Nachhaltigkeit. In: Carmen Sippl (Hg.): Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren. Innsbruck: Studienverlag, 2021. S. 539-548.

Katharina Anzengruber und Elke Zobl: Geschichten ‚mit Zukunft‘. Pop-Up-Erzähllabore als künstlerische Experimentierräume im Kontext von Klimawandel und Nachhaltigkeit . In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten #12 , 2021. https://www.p-art-icipate.net/geschichten-mit-zukunft/

Katharina Anzengruber und Elke Zobl (Hg.): „CREATE! –Experimentierräume im Kontext von Klimawandel und Nachhaltigkeit“. p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten #12, 2021. https://www.p-art-icipate.net/ejournal-home/

Anzengruber, Katharina/ Zobl Elke: CREATE!. Experimentierräume im Kontext von Klimawandel und Nachhaltigkeit. Einleitung. In: Anzengruber/ Zobl (Hg.): CREATE!. p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten. eJournal des Programmbereichs Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion, Issue 12, Oktober 2021.
Online unter https://www.p-art-icipate.net/create/

Vorträge und Präsentationen

Elke Zobl: Symposium: Misch mit! Prozesse der Beteiligung und des künstlerischen Experimentierens für eine ‚Zukunft mit Zukunft‘. Im Rahmen von ‚Wie beteiligen wir uns? Kultureller Austausch und künstlerische Teilhabe‘ Ein Symposium der Steirischen Kulturinitiative in Kooperation mit dem Haus der Architektur Graz. Haus der Architektur Graz. 14.4.2023.

Katharina Anzengruber: Zukunft mit Zukunft. Künstlerische Experimentierräume zu Klimawandel und Nachhaltigkeit in schulischen Kontexten, 10.12.2021, Tagung der SOMA – School of Music and Arts Education, Zukunft(s)Gestalten, Online Konzferenz-Raum ZOOM, 10. – 11.12.2021)

Sandra Kobel und Elke Zobl: Zukunft mit Zukunft. Mitmischen und Mitgestalten. Bei: Museum: Nachhaltig!, 32. Österreichischer Museumstag, 6. bis 8. Oktober 2021, Graz. (Vortrag im Rahmen von ICOM CECA AUSTRIA-Conference – ABSTAND!? Nähe und Distanz zum Publikum)

Katharina Anzengruber: Räume kultureller Demokratie goes Pecha Kucha, 27.05.2021, Kulturstrategie Salzburg 2024, Stadt Salzburg: Pecha Kucha Night UNSA Salzburg, #5, Livestream aus dem Jazzit Salzburg.

Katharina Anzengruber/Elke Zobl: Räume kultureller Demokratie: Ein transdisziplinäres Forschungsprojekt. Forum Citizen Science unter dem Motto „Vertrauen, Wirkung, Wandel: Citizen Science als Antrieb von Veränderung? Mai 2021. Digitale Konferenz. https://www.buergerschaffenwissen.de/citizen-science/veranstaltungen/forum-citizen-science-2021

Katharina Anzengruber und Elke Zobl: Zukunft mit Zukunft: Künstlerisch experimentelles Lernen in seiner Bedeutung für transformative Prozesse in Richtung einer kulturellen Nachhaltigkeit. Reflexionswerkstatt mit Katharina Anzengruber und Elke Zobl im Rahmen des Symposiums Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren. Pädagogische Hochschule Niederösterreich, Campus Baden bzw. Online, 22./23. April 2021.

Katharina Anzengruber/ Elke Zobl: Räume kultureller Demokratie im Kontext Reallabor, 28.02.2021, Fachtagung des Netzwerkes Reallabore der Nachhaltigkeit, Herausforderung Reallabor: Methoden | Übertragbarkeit | Impact, Online Konferenz-Raum ZOOM.

Elke Zobl und Sandra Kobel: Zukunft mit Zukunft! Mitmischen und Mitgestalten. Ein Reallabor zum Thema „Nachhaltigkeit und Kulturvermittlung“ Bayrische Museumsakademie Februar 2021. https://www.bayerische-museumsakademie.de/de/veranstaltungen/detail/2021_02_02_reallabor_nachhaltigkeit.html (online)