Pressaussendung
Am 23. Juni 2023 fand im Salzburg Museum das W&K-Forum „Spekulative Dinner Performance“ statt. In der Veranstaltung wagten Sarah Dorkenwald und Karianne Fogelberg von UnDesignUnit (München) einen Blick in die Zukunft und stellten die Frage: „Was werden wir im Jahr 2050 in Salzburg essen?“ Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben sie drei mögliche Szenarien entwickelt und sich gefragt: „Welche Pflanzen wachsen auch in Dürreperioden? Wo kommt unser Essen in Zukunft her: Aus eigenen Gärten oder von weit weg? Und wie wird der steigende Meeresspiegel unser Essen verändern?“ Die Köchin Christine Krauss von ChirpFood hat dazu Gerichte aus (rein veganen) Zutaten kreiert, die diese Möglichkeiten ausloten: Die Besucher*innen durften mit Meerkohl, Queller, Salz-Alant, Meerfenchel unbekanntes kulinarisches Terrain erforschen.
In ungewohnte Geschmacksrichtungen gingen Zutaten wie Wassermelonenrinden-Kimchi; aber auch Altbewährtes wie Kartoffeln oder Tomaten waren Teil der Menüs. Köchin Christine Krauss zieht ein positives Resümee über die Veranstaltung: „Es hat mich sehr gefreut, dass die Gäste sich so offen und begeistert auf das Essen eingelassen haben. Vielleicht konnten wir schmackhafte Impulse setzen für einen positiven Blick auf eine klimafreundliche Ernährung und neugierige Schritte in diese Richtung.“
Im Anschluss an das Essen, das von ihren Beschreibungen der Zukunftsszenarien begleitet wurde, diskutierten Karianne Fogelberg und Sarah Dorkenwald noch mit Expert*innen darüber, wie realistisch ihre Geschichten sind: Der Geoinformatiker Stefan Kienberger, die Lisa Bohunovsky vom Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit an der BOKU Wien und der Biobauer und Direktvermarkter Robert Mangelberger beleuchteten das Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive. Alle drei waren sich einig, dass wir die Herausforderung der Klimakrise nur bewältigen können, wenn wir jetzt und alle gemeinsam handeln und neue Ideen entwickeln. Elke Zobl von der Interuniversitären Einrichtung Wissenschaft und Kunst, sagt dazu: „Das Event hat gezeigt, dass Kunst, Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam neue Perspektiven auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit eröffnen können.“ Wichtig ist es, positive Erzählungen über die Zukunft zu schaffen. Auch Karianne Fogelberg resümiert: „Wir haben uns gefreut, dass wir mit der Spekulativen Dinner Performance ‚Superfood der Dürre‘ einen Beitrag zu den Räumen kultureller Demokratie leisten durften. Wir freuen uns, wenn es gelungen ist, mit den Zukunftsszenarien und Menüs in sinnlicher und spielerischer Weise zu inspirieren und darüber neue Handlungsspielräume zu eröffnen – gemäß der Annahme, dass die Zukunft keinesfalls nur angstbesetzte Szenarien bereithält, sondern auch gut schmecken kann und darin möglicherweise neue Potenziale für uns liegen.“
Die Veranstaltung markierte den Abschluss des transdisziplinären Forschungsprojekts „Räume kultureller Demokratie“, das sich mit der Gestaltung von Experimentier- und Vermittlungsräumen zur Klimakrise und einer nachhaltigen Entwicklung befasst. Das Projekt wurde seit 2019 bei Wissenschaft & Kunst (einer Zusammenarbeit von Universität Salzburg und Mozarteum) in Kooperation mit dem Salzburg Museum sowie zahlreichen engagierten Personen und Initiativen aus Zivilgesellschaft, Kunst, Kultur, Bildung und Wissenschaft durchgeführt und vom Land Salzburg gefördert.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die zum Erfolg des W&K-Forums „Spekulative Dinner Performance“ beigetragen haben, und freuen uns auf weitere spannende Projekte zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft.