Über den Tellerrand hinausblicken
Rückschau auf die Lehrveranstaltung „Kunst und Kulturmanagement – Einführung“
Im Wintersemester 2020/21 fand die Lehrveranstaltung Kunst- und Kulturmanagement – Einführung unter der Leitung von Anita Moser mit Student:innen der Universität Salzburg sowie der Universität Mozarteum Salzburg statt. In einer Kombination aus theoretischen Inputs und Gesprächen mit Kulturarbeiter:innen aus verschiedenen Bereichen des Berufsfeldes erhielten die Seminarteilnehmer:innen Einblicke in den großen Themenkomplex „Kulturmanagement“. Die Lehrveranstaltung und damit auch die Gespräche mussten aufgrund der Covid-Situation überwiegend in Form von Zoom-Konferenzen stattfinden. Trotz der durch die Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen ergaben sich anregende und erhellende Gespräche, die es den Student:innen ermöglichten, sich einen Überblick über die verschiedenen Facetten der Kulturarbeit zu verschaffen.
Die Seminarteilnehmer:innen stammten aus unterschiedlichen Disziplinen (Musiker:innen, Pädagog:innen, Historiker:innen etc.) und brachten somit verschiedene Hintergründe in die Lehrveranstaltung mit. Prägnante theoretische Inputs zur Definition der Begriffe „Kulturmanagement“ und „Kulturmanager:in“ sowie zu Kulturvermittlung, PR, Kulturfinanzierung und dem Anforderungsprofil, das nötig ist, um in diesem Bereich arbeiten zu können, lieferten die nötigen Grundlagen, um von dem Kurs optimal profitieren zu können. Eine Einheit über die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Kulturmanagement ermöglichte es den Studierenden beispielsweise, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszublicken und sich Wege in ein neues Berufsfeld zu erschließen. An einem anderen Termin hatten sie die Gelegenheit, Stellenangebote im Kulturbereich zu analysieren und anhand der an Bewerber:innen gestellten Anforderungen kritisch über die eigenen Voraussetzungen und Interessen zu reflektieren.
Die externen Gesprächspartner:innen kamen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern des Kulturmanagements, was den Student:innen ermöglichte, in verschiedene Bereiche „hineinzuschnuppern“ und mit ihnen relevante Fragen zur Berufspraxis zu diskutieren.
Informelle Ausbildungswege und zunehmende Akademisierung
Am 28. Oktober 2020 konnten die Student:innen der Lehrveranstaltung ihre erste Online-„Exkursion“ in die SZENE Salzburg unternehmen. Gesprächspartnerin war Elfi Eberhard, die damals noch im Bereich PR und Audience Development arbeitete und mittlerweile beim Land Salzburg als Sachbearbeiterin im Bereich Darstellende Kunst- und Kulturvermittlung beschäftigt ist. Elfi Eberhard gewährte in ihrem Gespräch zahlreiche Einblicke in die Arbeitsrealität in der Salzburger Kulturszene, in der sie seit vielen Jahren tätig ist. Bleibenden Eindruck hinterließen bei den Student:innen ihre Erzählungen zur Pressearbeit und ihre Schilderung über die in den letzten Jahren immer stärker einsetzende Akademisierung im Bereich Kulturmanagement. Vor 20 bis 30 Jahren, so Eberhard, seien die meisten Kulturarbeiter:innen gewissermaßen Autodidakt:innen gewesen; man begann, aus Interesse in der Kulturszene zu arbeiten, war in vielen verschiedenen Bereichen tätig, und grundsätzlich waren die Kulturbetriebe viel informeller aufgebaut als heute. Aufgrund der Arbeitsbelastung und der Verdienstmöglichkeiten sei das Kulturmanagement tendenziell auch heute primär etwas für Menschen, die sich dafür begeistern können und mit großer Freude und ebensolchem Einsatz an der Arbeit sind. Da sich Elfi Eberhard zum Zeitpunkt des Interviews gerade im Jobwechsel befand, teilte sie auch ihre Erfahrungen über den Bewerbungsprozess und hob die Bedeutung des Kulturentwicklungsplanes (KEP) für die Kulturarbeit im Land Salzburg hervor.
Theresa Astleithner ( 2021): Über den Tellerrand hinausblicken. Rückschau auf die Lehrveranstaltung „Kunst und Kulturmanagement – Einführung“. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 12 , https://www.p-art-icipate.net/ueber-den-tellerrand-hinausblicken/