Im vorliegenden Text stelle ich die Performance eines Walking Interviews und deren Mediatisierung in verschiedene Artefakte vor. Im Anschluss daran möchte ich anhand der verschiedenen Mediatisierungen des Walking Interviews mit Daniel Belasco Rogers (plan b) und Daniela Hahn (2017) (*11) einen exemplarischen Einblick in mein Handeln ermöglichen.
Von der Performance eines Walking Interviews zum Artefakt
Meine Performance eines Walking Interviews beginnt mit der Einladung einer Künstlerin bzw. eines Künstlers. Diese kann auf mündlichem oder schriftlichem Weg erfolgen. Der/die KünstlerIn muss eine aktive künstlerische Praxis aufweisen, bei der das Gehen einen intrinsischen Bestandteil darstellt. Es ist mir wichtig, dass nicht nur KünstlerInnen der gleichen Generation und mit ähnlichen konzeptuellen Setzungen eingeladen werden. Vielmehr soll ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen und Mediatisierungsverfahren aufgezeigt werden. Bereits in der Einladung skizziere ich die spezifischen Rahmenbedingungen für die Performance eines Walking Interviews. Um Bezüge zur jeweiligen künstlerischen Praxis und dem zu untersuchenden Feld herzustellen sowie den freien Fluss von Gedanken und Kreativität zu stimulieren (vgl. Oppezzo/Daniel 2014 (*8) und Jabr 2014 (*7)), findet jedes Interview im Gehen statt. Der Treffpunkt und die Wegroute werden von den eingeladenen KünstlerInnen festgelegt. Dabei soll das gewählte Setting in Referenz zum künstlerischen Schaffen der jeweiligen Künstlerin bzw. des Künstlers ausgewählt werden. So schuf beispielsweise der niederländische Künstler Jeroen Jongeleen auf Basis der während des Walking Interviews gelaufenen Kreisform eine eigene künstlerische Arbeit, der er den Namen Running 15 Kilometers On A 5 Meter String (2015) gab.
Brigitte Kovacs ( 2017): Feldgänge. Das (Be)Zeichnen des Felds der Walking Art. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 08 , https://www.p-art-icipate.net/feldgange/