Montag 12. April 2021 18:00
Online-Vortrag mit Stephanie Müller
Melodien aus der Nähmaschine, tragbare Architekturen und ein Bauchladen als mobile Werkstatt: Bei Stephanie Müller aka Rag Treasure wird der Verschnitt zum Schmuckstück und die Reste funkeln im Rampenlicht. Die Münchner Künstlerin und Sozialwissenschaftlerin macht Musik mit der Nähmaschine und versteht ihre textilen Skulpturen als Angriffsflächen, die mal in Videoarbeiten auftauchen, mal als bespielbare Requisiten bei Performances und Aktionen im öffentlichen Raum.
In ihrem Impulsvortrag macht sie Lust, den Blick für das Vergessene, Liegengelassene und Weggeworfene zu schärfen. Was passiert, wenn Mode gegen den Strom schwimmt und die Einbahnstraße textiler Massenproduktion verlässt? Wann wird Mode maßlos und hört auf zu behindern? Wie lassen sich textile Strategien als Vernetzungswerkzeug im öffentlichen Raum nutzen?
Stephanie Müller zeigt Textilkunst- und Modeprojekte, die Bewegung in eng abgesteckte Normierungen bringen. Im Fokus steht der Austausch miteinander: Welche Impulse geben künstlerisch-kollaborative Prozesse für einen nachhaltigen Umgang mit Bekleidung?
www.flachware.de/stephanie-mueller
www.alligatorgozaimasu.bandcamp.com
Instagram @ragtreasure
Laufmaschen-Zauber & Zero Waste Couture ist Teil der Gesprächsreihe Zukunft mit Zukunft. Eine Gesprächsreihe zu Klima, Kunst und Bildung:
Wir Menschen verbrauchen die Ressourcen zweier Erden. Damit überschreiten wir die planetaren Grenzen der einen Erde, die wir haben, und gefährden die Ökosysteme, die unsere Lebensgrundlage sind, massiv. Bereits jetzt leiden viele Menschen und andere Lebewesen unter den Auswirkungen der Klimakrise – eine Situation, die sich in Zukunft ohne entsprechende Maßnahmen noch drastisch verschärfen wird. Wir müssen daher die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzen und unter Anerkennung der Grenzen unseres Planeten aktiv werden. Sicher ist: Die Maßnahmen, die wir in den kommenden zehn Jahren setzen, werden die Lebensqualität der Menschen und Tiere in der Zukunft entscheidend mitbestimmen. Um ‚ins Tun‘ zu kommen, braucht es ermutigende Erzählungen und positive Zukunftsvisionen mit Rückgriff auf bereits bestehendes, vielfältiges Wissen.
In dieser Gesprächsreihe fragen wir: Was war? Was ist? Was soll sein? Wie können wir – als Einzelpersonen, als Gruppe, als Gesellschaft – Geschichten einer wünschens- und lebenswerten Zukunft erzählen? Welche Rolle spielen dabei kreative, künstlerische und kulturelle Ausdrucksformen sowie Bildung und Vermittlung? Dazu laden wir Menschen ein, aus ihrer wissenschaftlichen, künstlerischen und vermittlerischen Praxis zu berichten, Ideen und Projekte vorzustellen und mit uns zu diskutieren.
Konzept und Durchführung: Katharina Anzengruber und Elke Zobl in Kooperation mit Sandra Kobel (Salzburg Museum)