Eine der interessantesten Transformationen in der Jugendkultur seit den 1990er Jahren ist die steigende Zahl an Jugendlichen, die als aktive kulturelle ProduzentInnen eine große Vielfalt an Filmen, Musik und Medien hervorbringen*2 *( 2 ). Ein neues Phänomen in der weiblichen Jugendkultur ist das Wachstum von queer-feministischen Festivals, den so genannten Ladyfesten. Ladyfeste sind nicht-kommerzielle, kulturelle Festivals, die von und für junge Frauen organisiert werden, um ihren künstlerischen und politischen Arbeiten ein Forum zu bieten. In diesem Artikel argumentiere ich, dass die lokalen, transnationalen und virtuellen Ladyfest-Szenen einen fruchtbaren Ausgangspunkt bieten, um Einblick in die rhizomatischen Netzwerke kultureller Produktion von jungen Frauen zu gewinnen. Nach einer Netzwerk-Begriffsklärung und einer kurzen Beschreibung der Entwicklung der Ladyfeste analysiere ich diese Netzwerke und weise zum Schluss auf offene Fragen hin.
In dem Artikel werden Ergebnisse des Forschungsprojektes “Young women as creators of new cultural spaces” (gefördert vom Fonds für wissenschaftliche Forschung Österreich, 2007–2011) präsentiert und diskutiert. Das Projekt – angesiedelt am Fachbereich Kommunikationswissenschaft sowie am Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst der Universität Salzburg – nahm transnationale Ladyfeste als Beispiel und Ausgangspunkt, um die kulturellen Praktiken junger Frauen zu untersuchen (s. www.grassrootsfeminism.net).
Elke Zobl ( 2012): Zehn Jahre Ladyfest. Kulturelle Produktion und rhizomatische Netzwerke junger Frauen. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 01 , https://www.p-art-icipate.net/zehn-jahre-ladyfest-kulturelle-produktion-und-rhizomatische-netzwerke-junger-frauen/