Einleitung – „TAKE PART! Partizipation von Kunst und Bildung aus denken“

In der Rubrik Recommended rezensiert Josef Kirchner die Publikation Ab in die Provinz! Rurale Kunst- und Kulturinitiativen als Stätten kultureller Mitbestimmung, welche im Juni 2016 von Siglinde Lang herausgegeben wurde und Kunst- und Kulturprojekte in ruralen Räumen Österreichs beleuchtet. Veronika Aqra bespricht Grada Kilombas Videoinstallation WHILE I WRITE (2015) und erläutert, warum es notwendig ist, sich über alternative und dekolonisierende Formen und Formate der Wissensproduktion Gedanken zu machen.

In der Rubrik Notes stellen wir eine Auswahl an Salzburger Initiativen vor, die sich erst vor kurzem formiert haben bzw. initiiert wurden und die man im Blick behalten sollte ‑ von den Hörstolpersteinen über den TV-Sender refugee.tv hin zum digital spring festival und der SUPER – Initiative für Zwischennutzung von Leerständen als Handlungsräume für Kultur und Wissen. Des Weiteren vermittelt uns Veronika Aqra ihre Eindrücke von einer Exkursion, die das Team des Sparkling-Science-Projektes Making Art – Taking Part! zu den Aktionstagen Strategien für Zwischenräume. Neue Formate des Ver_Lernens in der Migrationsgesellschaft des Wiener Büros für Kunstvermittlung und kritische Wissensproduktion trafo.K unternommen hat. Larissa Schütz bespricht Julius Deutschbauers performative Lesung Antirassismusvergnügungspark, die der Performer, Künstler, Filmer und Autor Deutschbauer im Rahmen der diesjährigen Sommerszene Salzburg gehalten hat und die sich in ihren Gegenüberstellungen und tagespolitischen Fragestellungen mit dem Zusammenleben in einer komplexen Gegenwart beschäftigt.

In der Rubrik Activities werden Rückblicke auf Veranstaltungen am Kooperationsschwerpunkt W&K gegeben: Studierenden berichten über Eindrücke von Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2015/16 und Sommersemester 2016 und stellen in deren Rahmen erarbeitete Konzepte oder Fallstudien vor.

In einem Bericht über die im Frühjahr 2015 ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe W&K-Forum wird die Vielfalt der an allen drei Programmbereichen des Kooperationsschwerpunktes Wissenschaft und Kunst verhandelten und beforschten Themen sowie das Anliegen eines aktiven Austausches zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft sichtbar.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Artists Talk – Analyse künstlerischer Produktion, die im Wintersemester 2015/16 von Elisabeth Schmirl abgehalten wurde, nehmen Studierende unter anderem an den in Kooperation mit der Kulturabteilung der Stadt Salzburg initiierten Artists Talk teil und reflektieren diese. Stefanie Svacina schildert uns ihre Eindrücke vom Artist Talk mit dem Künstler Gerold Tusch; Catherine Aigner berichtet vom Artists Talk mit der Künstlerin Tanja Kumpermond.

Die Lehrveranstaltung ‚In Normalitäten intervenieren‘: Methoden und Perspektiven einer emanzipatorischen Kunstvermittlung mit der Kunst- und Kulturvermittlerin Elke Smodics beschäftigte sich mit verschiedenen Entwicklungslinien der Kunst- und Kulturvermittlung, ging Fragen nach dem „Wie“ der Vermittlung nach und gab Einblicke in zeitgenössische Vermittlungspraxen in Institutionen sowie in der autonomen Projektarbeit. Die Studierenden Renate Hausenblas und Sabine Reisenbüchler präsentieren ihr im Kontext der Lehrveranstaltung entwickeltes Vermittlungskonzept, das sich mit dem Kartenspielen als eine emanzipatorische Methode der Kunstvermittlung auseinandersetzt.

Die Lehrveranstaltung Making Art ‑ Taking Part! Kritische kulturelle Produktion und Vermittlung gab den Studierenden direkte Einblicke in das universitäre Forschungsprojekt Making Art – Taking Part! an den Schnittstellen von Schule, Universität und Kunst. Verena Höller berichtet uns von ihren Eindrücken vom Symposium Do it Yourself, Do it Together! Kritische Wissensproduktion und Vermittlungsstrategien (3.-4. Mai 2016) und ihrer Teilnahme an der Exkursion zur Projektpräsentation der SchülerInnen des BORG Mittersill.

Die drei Studierenden Veronika Aqra, Verena Höller und Stefanie Niesner stellen zudem die von ihnen im Rahmen der Lehrveranstaltung entwickelten Fallstudien zu künstlerischen Interventionen vor, die exemplarisch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede künstlerischer Interventionen aufzeigen. Veronika Aqras Fallstudie beschäftigt sich mit dem post/kolonialen Kartierungsprojekt mapping.postkolonial.net. Verena Höller analysiert Beispiele künstlerischer Interventionen im Stadtraum Salzburgs, die sich mit der mangelnden Salzburger Erinnerungspolitik in Bezug auf die NS-Geschichte auseinandersetzen. Stefanie Niesner widmet sich in ihrer Fallstudie dem Projekt Die ganze Welt in Zürich und dem Konzept einer StadtbürgerInnenschaft.

Die Lehrveranstaltung Hot Spot: Amsterdam! Die zeitgenössische Kunst- und Kulturszene bei Siglinde Lang und Josef Kirchner bot den Studierenden die Gelegenheit, die aktuelle Kunst- und Kulturszene sowie alltagskulturelle Spezifika der niederländischen Hauptstadt Amsterdam vor Ort zu erkunden. Jana Winkelmayer schildert uns in ihrem Beitrag ihre Teilnahme an der Exkursion nach Amsterdam.

Sie berichtet weiters über die Lehrveranstaltung PR für Kunst und Kultur: Kommunikation professionell gestalten bei Anita Moser, in der Basiswissen und methodische Grundlagenkenntnisse der Öffentlichkeitsarbeit im Kunst- und Kultursektor vermittelt wurden.

In der Rubrik Open Space werden Ergebnisse aus der Zusammenarbeit der Schüler_innen mit den Künstler_innen und Wissenschaftler_innen aus dem Sparkling Science Projekt Making Art – Taking Part! präsentiert: Zum einen eine Digital-Story mit dem Titel „Kunst hat viele Ansichten“ von fünf Schüler_innen der NMS-Liefering. Zum anderen eine Slide-Show die Schüler_innen des BORG-Mittersill mit dem Künstler Klaus Dietl zusammengestellt haben sowie eine Fotodokumentation zur Projektpräsentation von „Making Art – Taking Part“ in Mittersill.

Den Abschluss dieser Ausgabe bildet die Vorschau auf anstehende Veranstaltungen und Aktivitäten im kommenden Winter- und Sommersemester.

Wir danken allen Beitragenden sehr herzlich und freuen uns auf einen weiteren regen Gedanken- und Meinungsaustausch!

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Milevska, S. (2015): Auf der neoliberalen Bühne: Die uneingelösten Versprechen und Hoffnungen partizipatorischer Kunst für die Demokratisierung der Gesellschaft. Bildpunkt „Demokratie im Präsens“. http://www.igbildendekunst.at/bildpunkt/bildpunkt-2015/demokratie-im-praesens/auf-der-neoliberalen-buehne.htm (28.9.2016).

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Sternfeld, N. (2012): Plädoyer. Um die Spielregeln spielen! Partizipation im post-repräsentativen Museum. In: Gesser, S. / Handschin, M. / Jannelli,  A./ Lichtensteiger S.  (Hg.): Das partizipative Museum Zwischen Teilhabe und User Generated Content. Bielefeld: transcript, S. 119-126.

Die inhaltliche Koordination dieser eJournal-Ausgabe erfolgte im Rahmen des Sparkling Science-Projektes „Making Art – Taking Part!“ von Elke Zobl (Projektleitung) und Laila Huber in Zusammenarbeit mit Veronika Aqra und Elke Smodics.

Ist 2015-2017 Gastforscher am Programmbereich Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion.

Veronika Aqra, Laila Huber, Elke Smodics, Elke Zobl ( 2016): Einleitung – „TAKE PART! Partizipation von Kunst und Bildung aus denken“. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 07 , https://www.p-art-icipate.net/einleitung-take-part-partizipation-von-kunst-und-bildung-aus-denken/