D/Arts – Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog: ein Einblick

Seit Sommer 2020 kuratieren Sheri Avraham, Zuzana Ernst und Ivana Pilić D/Arts und schaffen einen Rahmen für die Arbeit an einer gemeinsamen Vision eines Projektbüros für Diversität und urbanen Dialog. Zentrales Ziel war es, die Zusammenarbeit vieler Kunst- und Kulturakteur:innen zu forcieren und gemeinsam Strategien für die Diversifizierung des Kultursektors zu entwickeln. Das bedeutet, dass jede D/Arts-Veranstaltung von unterschiedlichen Kurator:innen-Teams und Institutionen konzipiert und organisiert wurde und wird. Ziel ist dabei, sich über das konkrete gemeinsame Handeln kennenzulernen und nachhaltige Verbindungen für die Zukunft zu bauen.

2021/2022 wurden vier unterschiedliche Formate konzipiert: große Diskurs-Events, um das Thema Diversität in Kunst und Kultur öffentlich stark zu machen, D/Netzwerk-Treffen, als interne Arbeit mit Kulturinstitutionen und Vereinen, die künstlerische Produktion ze_R0!Ayns und interne Fortbildungen für das D/Netzwerk.

Die erste große Diskurs-Veranstaltung war Radical D/Construction – Art Production in a Heterogenous Society im Juni 2022 in Kooperation mit dem Kulturhaus Brotfabrik. Davor wurde bereits ein Jahr nach innen gearbeitet, um mit vielen Akteur:innen und Institutionen ins Gespräch zu kommen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz Radical D/Construction stand dementsprechend das erste Zusammenkommen vor Ort und die grundsätzliche Frage, wie wir mehr Diversität in den Österreichischen Kulturbetrieb bringen können.

Mitwirkende:
Veronica Kaup-Hasler, Sandrine Micossé-Aikins, Lisa Scheibner, Tonica Hunter, Daliah Touré, Emmanuel Obeya, Ulduz Ahmadzadeh, Joy Adenike, Eloise Dubrana, Daniela Eletti, Antoine Lalanne-Desmet, Seilvia Beraldo, Smaranda Krings, Galia Baeva, Aida Begović, Asma Aiad, Tessa Hartig
Kurator:innen:
Sheri Avraham, Mbatji Hambira

 

Die zweite große Diskurveranstaltung In D/ialog: Politics of Resisting Voices/Politics of Listening wurde in Kooperation mit den SOHO Studios, der Kunsthalle Wien und der Allianz Kunst und Bildung gegen Rassismus und Faschismus der Akademie der Bildenden Künste und der Universität für angewandte Kunst organisiert. Hier wurden kritische Diversitätskonzepte genauer unter die Lupe genommen sowie unterschiedliche Formate fürs Lernen und Verlernen ausprobiert.

Mitwirkende:
Carla Bobadilla, Mihret Kebede, Nora Licka, Stefanie Sourial, Tmnit Ghide, Carla Bobadilla, Peter Haselmayer, Marietta Mayrhofer-Deak, Gregor Seidl, Marcela Torres Heredia, Marissa Lôbo, Daliah Touré, Andrea Lumplecker, Fariba Mosleh, Barbara Putz-Plecko, Sabina Sabolović, Hansel Sato, Betül Seyma Küpeli
Kurator:innen:
Ivana Pilić, Esra Özmen, Lena Fritsch, Sarah Held, Elke Krasny

Im Musikverein Wien fand im Februar 2022 die Abendveranstaltung D/ISSONANT COUNTERPOINT statt, in der auf die Demokratisierung von Musik und musikalischen Praktiken abgezielt wurde.

Mitwirkende:
Kübra Atasoy, Rosa Reitsamer, Stephan Pauly, Anke Schad-Spindler, Mahan Mirarab, Bernhard Schimpelsberger
Kurator:innen:
Sheri Avraham, Ulli Mayer, Golnar Shahyar

 

Im März 2022 fand die letzte große Veranstaltung in Wien im Belvedere Museum statt: D/Transformation – Diversität in Entscheidungspositionen im Kulturbetrieb. Ziel der Veranstaltung war es, den Fokus auf Machtkonstellationen und Entscheidungspositionen in Kulturbetrieben zu legen. Dies war aus kuratorischer Perspektive wichtig, da das Thema Diversität in den Führungsebenen angesiedelt werden muss, um Veränderungsprozesse herbeizuführen. Die Diskussion ging mit der Frage einher, wie mehr Multiperspektivität auf der Leitungsebene erreicht werden kann und Entscheidungspositionen letztlich gerechter besetzt werden können.

Mitwirkende:
Ivana Pilić, Natalia Hecht, Angela Wieser, Hassan Mahamdallie, Sophie Rendl, Eva Blimlinger, Iketina Danso, Jonathan Fine, Natalia Hecht, Veronica Kaup-Hasler, Stella Rollig, Djamila Grandits
Kurator:innen:
Elisabeth Bernroitner, Zuzana Ernst, Abiona Esther Ojo, Christiane Erharter

 

Darüber hinaus wurde unter künstlerischer Leitung von Sheri Avraham die performative Installation ze__R0!Ayns im August 2022 umgesetzt. Ein Kollektiv an Künstler:innen setzte sich mit Fragen des Dis/Utopischen auseinander: im Digitalen wie auch im physischen öffentlichen Raum, sowohl inhaltlich-künstlerisch als auch methodisch.

By and with:
Sheri Avraham, Nouk Baudrot, Bita Bell, Lara Bellon, Faris Cuchi Gezahegn, Sarah Glück, Kim Groneweg, Anna Menecia Antenete Hambira, Mbatji Hambira, Ipek Hamzaoğlu, Isabelle Mezin, Theodor Moise, Gabriel Moncayo-Asan, Galo Moncayo-Asan, Martina Moro, Oliver Mathias Kratochwill, Joanna Zabielska

 

Die vier D/Netzwerk-Treffen 2021/2022 dienten vor allem der Vernetzung unterschiedlicher Akteur:innen und der Arbeit an den Netzwerkstrukturen. Insgesamt waren 48 Institutionen und Vereine bei den Treffen, um gemeinsam an einem Kulturbetrieb der Zukunft zu arbeiten und die unterschiedlichen Kompetenzen strategisch nutzbar zu machen. Sie dien(t)en auch dem Zweck, die Arbeitsschwerpunkte aller Beteiligten herauszukristallisieren, um diese Partnerschaften als langfristige Bindungen zu etablieren. Die vielen Institutionen und Vereine arbeiten weiterhin gemeinsam an dem Profil und der Verankerung des Projektbüros ab 2023.

Fortbildungen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Projektbüros. Die internen Fortbildungen wurden für das D/Netzwerk eingeführt, um gemeinsam an Inhalten zu arbeiten und miteinander zu lernen. Bislang fanden Fortbildungen zu den Themen Klassismus sowie LGBTQIA+ im Kulturbetrieb statt. Im Herbst / Winter 2022 findet als Kooperation zwischen der Lernplattform museumhub und D/Arts der Online-Kurs “Diversität im Museum – Von Diversity Dimensionen zur institutionellen Umsetzung” (Leitung: Elisabeth Bernroitner) statt.

( 2022): D/Arts – Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog: ein Einblick. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 13 , https://www.p-art-icipate.net/d-arts-projektbuero-fuer-diversitaet-und-urbanen-dialog-ein-einblick/