D/Netzwerk
Das D/Netzwerk ist ein Zusammenschluss von vielen Akteur:innen, Initiativen und Institutionen und arbeitet in breiter Allianz für mehr Diversität im Kultursektor. Im Rahmen von vier moderierten D/Netzwerk-Treffen hosted by
• 25.6.2021 Kulturhaus Brotfabrik
• 15.10.2021 Soho Studios
• 18.03.2022 Brunnenpassage
• 13.05.2022 Depot
• 07.10.2022 mica – music austria
kamen 48 Initiativen und Institutionen, sowie mehrere Einzelakteur:innen zusammen, um in Arbeitsgruppen folgende Themen zu bearbeiten:
Profil: Das Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog versteht sich als Plattform der vielen Institutionen. Die gemeinsamen Arbeitserfahrungen, hinsichtlich der im österreichischen Kultursektor neu zu implementierenden Diversitäts-Themen, dienen dazu, möglichst unterschiedliche Vorstellungen zu bündeln, im konkreten Tun auszuverhandeln und zukünftige Kooperationen zu sichern. Sie dienen auch dem Zweck, die Arbeitsschwerpunkte aller Beteiligten herauszukristallisieren, um diese Partnerschaften als langfristige Bindungen zu etablieren.
Struktur : Den Kern des D/Netzwerks bilden die aktivistischen Mitglieder. Diese gilt es zu stärken, da wesentliche Expertisen zur diskriminierungskritischen Praxis in diesen Vereinen bestehen. Die Arbeit wird mit hohem Engagement geleistet und kann, um ein Beispiel zu nennen, oftmals nicht als Arbeitszeit berechnet werden. Die Mitgliedsbeiträge werden daher je nach Subventionen, die zur Verfügung stehen, gestaffelt. Das D/Netzwerk strebt eine solidarische Praxis an, und dies bedeutet Transparenz über gegebene Ressourcen und Raum für Fragen nach Konzepten der Umverteilungen.
Den zweiten Kreis bilden die institutionellen Mitglieder, die es als ihren diskriminierungskritischen Auftrag definieren, diversitätssensible Praxis im Kunst- und Kulturbetriebs zu etablieren. Den dritten Kreis bilden jene etablierten Institutionen, die ein essenzieller Bestandteil der Kulturlandschaft sind.Gemeinsamer kulturpolitischer Auftrag ist es, eine breite Teilhabe der diversen Stadtgesellschaft im Kunst- und Kulturbetrieb zu ermöglichen. Alle Mitglieder bieten Expertisen, Erfahrungen, Ressourcen und Möglichkeiten, diese Transformation maßgeblich mitzugestalten.
Alle Mitglieder bringen unterschiedliches Wissen, Expertise und Erfahrung ins D/Netzwerk ein und begeben sich in einen gemeinsamen Prozess. Ziel ist es, die unterschiedlichen Expertisen zu bündeln und zu verstehen, dass nicht alle über dieselben Ausgangsbedingungen oder Ressourcen verfügen, was eine unterschiedliche Schnelligkeit im Lernen und Verlernen sowie im Formulieren und Erreichen der individuellen Ziele bedeuten kann. Mit der Erkenntnis, dass individuelle Bemühungen und Veränderungen längerfristig positiv auf das gesamte Kollektiv wirken, entsteht ein gemeinsamer Prozess, um zu experimentieren, zu (ver)lernen und von den unterschiedlichen Expertisen zu profitieren.
Mit dem Wissen, dass nicht alle Mitglieder gleich viel Raum in der Gesellschaft einnehmen und zudem nicht gleichermaßen von struktureller Diskriminierung betroffen sind, gilt es die inneren Differenzen im Blick zu behalten und anzuerkennen, dass es die in der Praxis erlebbare Vielschichtigkeiten und Widersprüchlichkeiten von klassistischen, sexistischen, rassistischen und bodyistischen Diskriminierungen in ihrer Verwobenheit wahrzunehmen gilt. Den aktivistischen Kern im Netzwerk zu stärken, ihre Erfahrungen anzuerkennen, von diesen zu lernen und solidarisch miteinander zu sein, ist ein gemeinsames Ziel und somit gilt es, laufend einen Austausch zwischen marginalisierten Vereinen sowie Akteur:innen und etablierten Kulturinstitutionen, langfristig und nachhaltig, zu ermöglichen. Dies soll über die Vereinsgründung und die paritätische Besetzung des Vorstands gewährleistet werden.
Mitglieder sehen die Etablierung einer diskriminierungskritischen Haltung und die Notwendigkeit der kontinuierlichen Arbeit an den eigenen Strukturen als prioritär. Das Netzwerk bildet die nachhaltige Basis für ein gemeinsames fortwährendes Lernen, neue kollektive Orte, sowie Formate und Formen des Miteinanders. Zudem sehen Mitglieder mitsamt der Vereine oder der Institutionen, die sie vertreten, es als ihren kulturpolitischen Auftrag an, an einer strukturellen Transformation der Kulturinstitutionen und Kulturpolitik hin zur gerechteren Repräsentation der heterogenen Gesellschaft mitzuwirken.
Akteur:innen, Initiativen und Institutionen, die im Rahmen der D/Netzwerk-Treffen mitgewirkt haben:
Akademie des österreichischen Films, Afro Rainbow Austria, Allianz gegen Faschismus und Rassismus in Kunst und Bildung, ARGE Kulturelle Vielfalt UNESCO, Belvedere Museum, Brunnenpassage, brut Wien, Conzeptum, CineCollective, Depot – Kunst und Kultur, Decolonizing in Vienna, Der Goldene Shit, diverCITYLAB, Dschungel Wien, Drehübung Wien, Educult, IG Bildende Kunst, IG Kultur Wien, Interuniversitäre Einrichtung Wissenschaft & Kunst, Improper Walls, IG Autor:innen, Klasse für Alle – Angewandte, Kosmos Theater, Kulturhaus Brotfabrik, kültüř gemma!, Kunsthalle Wien, Künstlerhaus, Kulturen in Bewegung, Kultursommer Wien, mica-music austria, Soho in Ottakring, sound:frame, trafo K, Romano Svato, Verein Musicscapes, Waves Festival, Werk X Petersplatz, weshape, Wiener Wortstätten, WIENWOCHE, Volkskundemuseum, Verein Atash, Verein Rewaq, Musikverein Wien, Österreichischer Musikrat, Physical Theater Company Side Effect, Technisches Museum, Weltmuseum Wien, WUK performing Arts.
O.V. ( 2022): D/Netzwerk. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 13 , https://www.p-art-icipate.net/d-netzwerk/