Das Projekt Coding da Vinci: „Ein einziger großer Experimentierraum.“

Welche Rolle spielt Kommunikation im Projekt Coding da Vinci?

 

Eine zentrale. Kommunikation ist im Prinzip alles. Deswegen gibt es nicht nur den Kick-Off und die Preisverleihung, wie es bei Hackathons sonst immer ist, sondern es gibt im Vorfeld des Kick-Offs zahlreiche Info-Veranstaltungen für Kulturinstitutionen. Wir beginnen tatsächlich bei Adam und Eva und erklären zum Beispiel, was offene Lizenzen, offene Daten, Meta-Daten oder Meta-Daten-Formate sind. Es werden Fragen behandelt wie: „Wie muss man die Daten auf einem Hackathon präsentieren?“, „Auf welches Publikum trifft man da?“, „Was kann passieren?“, „Was kann schlimmstenfalls passieren?“ Wir machen das, um die wichtigsten Kenntnisse und Informationen in Vorbereitung auf die tatsächliche Veranstaltung zu vermitteln und dann alle auf die Reise mitnehmen zu können. Das heißt, Kommunikation beginnt bei unserem Projekt schon sehr früh.

Darüber hinaus erfordert es viel persönliche Kommunikation, Teilnehmende für den Hackathon zu akquirieren. Community-Kontakte herzustellen braucht die persönliche Kommunikation. Da kann man noch so viele E-Mails schreiben: Sie werden niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Es geht hier um persönliche Beziehungen, um das Wecken von Interesse, um das Schaffen von Vertrauen und um Verbindlichkeit.

Auf dem Kick-Off selbst und danach geht es dann ausschließlich um Kommunikation. Zunächst geht es um die nachvollziehbare Präsentation der Datensätze. Die daran anschließende Entwicklung von Ideen passiert im Gespräch miteinander. Diese werden schließlich auf der Bühne gepitcht. Im Rahmen der auf den Kick-Off folgenden Phase formieren sich Teams, die das Projekt kommunikativ weiterentwickeln. Es gibt bei Coding da Vinci, anders als bei anderen Hackathons, eine sehr lange Sprintphase von sechs bis zehn Wochen. Das sind Wochen, in denen die Ideen, die beim Kick-Off entstanden sind, zu lauffähigen Prototypen weiterentwickelt werden, die man zeigen kann. Auch sie werden wieder einem Publikum präsentiert – über diverse kommunikative Mittel.

Findet Kommunikation vor, während oder nach dem Hackathon auch im digitalen Raum statt? Oder in den sozialen Netzwerken? Wenn ja, wie empfinden Sie diese Formen der Kommunikation?

 

Ja. Sehr viel Kommunikation findet online statt. Natürlich gibt es eine Projektwebsite, über die Datensätze vorgestellt werden, ebenso wie die Projekte selbst. Sie sind dann dauerhaft auf unserer Website abzurufen. Wir pflegen einen Twitter-Account, weil wir Twitter als das soziale Medium identifiziert haben, über das wir am effektivsten unsere Zielgruppen erreichen. Abgesehen davon läuft auch sehr viel der Kommunikation innerhalb der Projektteams online. Wir bieten zwar Meet-Ups an, aber die Hauptkommunikation findet über E-Mail, Slack oder andere virtuelle Tools statt. Manchmal arbeiten die Gruppen auch in digitalen Labs und die meisten nutzen GitHub. Wir haben auch ein HackDash, wo man das Fortschreiten der Projekte verfolgen kann. Die Internet-Infrastruktur ist für ein kollaboratives Arbeiten über Distanzen sehr wichtig.