Welche Räume entstanden für das Projekt ArtEduTalk?
Es entstand beispielsweise eine sehr nette, nicht öffentliche Facebook-Gruppe. Wir nutzten diesen Social-Media-Kanal als unseren Arbeitsraum. Dort haben wir uns ausgetauscht, Ideen entwickelt und uns auf bevorstehende Ereignisse vorbereitet. Dann gab es die Website bzw. den Blog, auf den die Beiträge zu den einzelnen Talks gestellt wurden und auf dem vor allem die Dokumentation stattgefunden hat. Daneben gab es noch den Twitter-Raum.
Würdest du sagen, dass diese Räume ähnlich einem Experimentierraum waren?
Der Charakter eines Experimentierraums war am ehesten auf Twitter zu erkennen, weil dort dieses Fluide stattfand. Wir nummerierten bestimmte Fragen durch. Dazu kamen die Antworten. So entstanden einzelne Stränge. Ich fand es immer sehr spannend zu beobachten, wie ausgehend von einer Frage kleine Unterhaltungen zwischen zwei Leuten entstanden. Wir hatten immer ein bisschen Stress, alles nachzuverfolgen, weil nicht immer konsequent durchnummeriert wurde. Mittlerweile hat man ja die Routine der Threads, also der Twitter-Kommunikationsstränge, ganz anders im Blick. Das war damals nicht so im Bewusstsein. Es verändert sich eben auch in den Kommunikationsroutinen jeweils etwas. Der Blog war relativ statisch. Wir haben vorgelegt und dokumentiert. Interaktiv passierte da nichts.
In Richtung Community-Zusammenschließung und Community-Management hätten wir das Projekt auch besser ausbauen können. In dieser Hinsicht könnte es als eine Art Experimentierraum fungieren. So könnte ich mir für zukünftige Formate als Experiment vorstellen, so etwas wie einen ArtEduTalk-Club zu formieren. Auch dass aus einem Format heraus über verschiedene Plattformen hinweg oder transmedial, ein Netzwerk entsteht, das mehrere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und -pflege bietet, sozusagen über die Twitter-Gespräche hinaus. Im Rahmen von ArtEduTalk haben wir festgestellt, dass am Ende, obwohl wir sehr viel Energie hineingesteckt hatten, nicht eine wirklich enge, feste Community entstanden war. Da hätte man noch mehr daran arbeiten müssen und vielleicht wissen müssen, was es dafür noch braucht. Eine dringliche Frage ist, was die Leute dazu bringt, sich verpflichtet zu fühlen, unter der Woche um 20 Uhr am Start zu sein.