Betroffene zu Beteiligten machen

Chancen und Grenzen partzipativer Kunstprojekte

Happy Birthday Robert Jungk!

Anlässlich des 100. Geburtstages von Robert Jungk wurde die Stadt Salzburg Schauplatz vielseitiger und vielgestaltiger Projekte, die sich mit dem in Salzburg verstorbenen Publizisten, Aktivisten und Zukunftsforscher, seinen Schriften und Theorien (auch anwendungsbezogen) auseinandersetzten. Die wöchentliche Ringvorlesung der Universität Salzburg und die monatlich stattfindenden „Zukunftsmontage“ sind nur zwei der über 100 Projekte und Veranstaltungen, die im Zuge des Jubiläumsjahres realisiert wurden (http://robertjungk100.org/termine/).

Neben Vorträgen, Diskussionsrunden und Vorlesungen sollte es aber auch – ganz im Sinne des Aktivisten Robert Jungk – Raum für öffentliche Aktionen geben. Die 2013 zum zweiten Mal in Salzburg stattfindende Zukunftswerkstättentagung (2.-5.5.2013) bot dafür einen geeigneten Rahmen. Gemeinsam mit mehr als 40 ModeratorInnen, dem Verein Zukunftswerkstätten Köln und zahlreichen Salzburger Partnern veranstaltete die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen am 4. Mai 2013 den Aktionstag „Kunst der Partizipation“. Als erklärtes Ziel dieser Veranstaltung formulierten die OrganisatorInnen – zentralen Anliegen von Robert Jungk folgend – „Betroffene zu Beteiligten“ zu machen: An elf Stationen in und um die Stadt Salzburg sollten PassantInnen, TouristInnen und Interessierte zu vorgegebenen Themen befragt und in weiterer Folge zum Mitdenken, Mitreden und schlussendlich zum Mittun animiert werden.*1 *(1 )

Ausgehend von drei Performance-Projekten, die im Rahmen dieses Aktionstages stattfanden, soll in diesem Beitrag das partizipative Potenzial dieser participatory art-Projekte aufgezeigt werden.

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Austin, John L. (1962): How to Do Things with Words. Oxford: Clarendon Press.

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Boal, Augusto (1989): Theater der Unterdrückten. Frankfurt a. M.: Suhrkamp

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Boal, Augusto (1999): Der Regenbogen der Wünsche. Methoden aus Theater und Therapie. Seelze: Kallmeyer

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Boal, Augusto (1998): Legislative Theatre: Using Performance to Make Politics. London, New York: Routledge.

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Moser, Sonja (2010): Beteiligt sein. Partizipation aus Sicht von Jugendlichen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

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Spannos, Chris (Hrsg) (2008): Real Utopia. Participatory Society for the 21st Century. Oakland/Edinburgh/West Virginia: AK Press.

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Herringer, Norbert (2009): Grundlagentext Empowerment, online:

http://www.empowerment.de/grundlagentext.html

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Jungk, Robert/Müllert, Norbert (1981): Zukunftswerkstätten. Mit Phantasie gegen Routine und Resignation. München: Heyne

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Jungk, Robert (2009): Kunst als Zukunft. In: Walter Spielmann, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Lebensministerium (Hg.): Die Einübung des anderen Blicks. Gespräche über Kunst und Nachhaltigkeit. Salzburg: JBZ-Verlag. S. 9ff.

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Marchart, Oliver (1999): Kunst, Raum und Öffentlichkeit(en). Einige grundsätzliche Anmerkungen zum schwierigen Verhältnis von Public Art, Urbanismus und politischer Theorie, online: http://eipcp.net/transversal/0102/marchart/de

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Weinhold, Kathrein (2005): Selbstmanagement im Kunstbetrieb. Handbuch für Kunstschaffende. Bielefeld: transcript.

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Zahn-Waxler/Radke-Yarrow (1990): The Origins of Empathic Concern. In: Motivation und Emotion 14/2. S. 107-130.

Im Dezember 2013 erscheint das von der Robert Jungk Stiftung herausgegebenen JBZ Arbeitspapier, in dem sich eine Projektdokumentation der Zukunftswerkstättentagung und der 13 Projekte des Aktionstages finden; mehr Informationen dazu: http://www.jungk-bibliothek.at/

Die ursprüngliche Zusage von Bürgermeister Schaden, bei der Präsentation der Ergebnisse des Partizipationstages zugegen zu sein und den Teilnehmenden für ihr Engagement zu danken, konnte aufgrund der im Voraus nicht absehbaren politischen Dramaturgie nicht realisiert werden: Am darauf folgenden Tag, dem 5. Mai, wurde der Salzburger Landtag neu gewählt.

Claudia Höckner ( 2013): Betroffene zu Beteiligten machen. Chancen und Grenzen partzipativer Kunstprojekte. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 03 , https://www.p-art-icipate.net/betroffene-zu-beteiligten-machen-chancen-und-grenzen-partzipativer-kunstprojekte/