Mit dem Ideal der Stille in den Museen scheint es vorbei zu sein. Immer mehr Institutionen suchen nach Formaten, um mit dem Publikum in einen unmittelbaren Dialog zu treten. Kommunikation und Teilnahme erscheinen als neues Paradigma der Kunstrezeption. Workshops sind dafür eine häufig gewähltes Format, da sie direkt mit dem Publikum einen – temporären – Raum des Austauschs schaffen. Der folgende Beitrag befasst sich mit dem Herstellen von Öffentlichkeit in dialogischen Settings und lässt dabei Perspektiven von KulturwissenschaftlerInnen, KulturvermittlerInnen und Kunstschaffenden zu Wort kommen: So versammelt der Text eine Reihe von Stimmen in Form dialogischer Einschübe: Auszüge aus einem Interview mit Mitgliedern von AG Arbeit*1 *( 1 ) sowie aus einem Gespräch über den „Salon“ – nach Habermas eine Keimzelle der bürgerlichen Öffentlichkeit – im Vergleich mit dem Format des Workshops mit Nanne Buurman, Kulturwissenschaftlerin, Kunstvermittlerin, Kuratorin und Leiterin des Workshops „Arbeitslose als Avantgarde“ im Rahmen der Kunstvermittlung auf der documenta 12.*3 *( 3 )
Lena: Im Interview haben die Mitglieder von Klasse Bewusstsein mich als Erstes darauf hingewiesen, dass es kein fertiges Manifest gibt, und keine für alle geltenden Aussagen über die Gruppe, sondern dass jede_r für sich spricht; eigene Sichtweisen und Beweggründe hat. Diese Aufmerksamkeit gegenüber der Frage, wer wann spricht, ist auch in ihren Workshops deutlich und wichtig. Den Dialog sich ergänzender oder widerstreitender Stimmen will ich hier wiedergeben.