Circuit of (Pop-)Culture

Kulturelle Bedeutungsproduktion in der Praxis: Fallstudie und Beispiele

Das Thema der Zirkulation von Kultur in unserer Gesellschaft führte zu vielen intensiven Diskussionen im Plenum. Die theoretischen Auseinandersetzungen mit dem Kulturkreislauf wurden von Barbara O’Connor um ein Fallbeispiel ergänzt. In einer Untersuchung analysierte sie die weltweit erfolgreiche irische Tanzshow Riverdance anhand der Elemente des Circuit of Culture. Die Aufführung vereint irischen Stepptanz mit Musik und Tanzrichtungen aus anderen Kulturen, was sie zu einem internationalen Unterhaltungsphänomen mit einer breiten Publikumswirkung macht. O’Connor untersuchte Riverdance in Bezug auf den Produktionskontext, das Publikum, die Identitäten, die durch Riverdance konstruiert wurden, die Bedeutungen, die die Show entwickelte, und die Faktoren, die die Aufführung beeinflussen. Zusätzlich berücksichtigte sie in der Analyse die historische Entwicklung des irischen Stepptanzes, eine Interpretation der Choreographie und Ansätze der Gender Studies.

A Scene from Riverdance. Composed by Bill Whelan, produced by Moya Doherty, directed by John McColgan. © Abhann Productions Photographer Clark James Mishler.

Die intensive Beschäftigung mit Kulturproduktion in der Lehrveranstaltung führte zu der Auseinandersetzung mit Kunst im öffentlichen Raum. Was braucht Kunst, um öffentlich zu sein? Wie konstituiert sich der öffentliche Raum? Das waren Fragen, die unsere Diskussion leiteten. O’Connor stützte sich dabei auf eine Studie von Doreen Massey und Gillian Rose aus dem Jahr 2003. Diese bezeichnen Öffentlichkeit als Raum, in dem soziale Prozesse, Praxen und Relationen zwischen Menschen aufeinander treffen. Beispiele dafür sind Straßen, Geschäfte, Parks, Einkaufszentren, Märkte, Parkhäuser, Spielplätze etc. Diesen öffentlichen Orten ist gemeinsam, dass sie soziale Unterschiede aufzeigen und diese ausgehandelt werden (vgl. Massey/Rose 2003: 6).star (* 9 ) Demzufolge legen sie folgende Definition von Public Art fest:

[…] we are offering a definition of public art. To repeat ourselves: for an artwork to be public, negotiation between social differences has to be part of what the artwork does. If negotiation among diverse social identities is not invented, then the artwork is not public. But this is a definition that comes to life only through exploring particular artworks in particular places. (Massey/Rose 2004: 18)star (*9 )

Praktische Einblicke in die Kulturproduktion erhielten die Studierenden durch zwei Gastvorträge. Julia Schwarzbach besucht am 16. April die Lehrveranstaltung. Sie ist als Tänzerin tätig und setzt sich stark mit dem theoretischen Hintergrund des Tanzens und der Interaktion mit dem Publikum auseinander. Julia ist aktuell am Toihaus engagiert und erzählte über den nicht immer einfachen Weg hin zur professionellen Tänzerin. Für sie ist die Interaktion mit dem Publikum von großer Bedeutung und so setzt sie sich stark für die Förderung von partizipativen Theaterstücken ein. Die Produktion von Kultur entsteht demnach erst im Austausch mit anderen.

Alf Altendorf ermöglicht am 7. Mai einen Einblick in den Alltag von Community-Medien. Er ist hauptberuflich als Geschäftsführer der Radiofabrik tätig und arbeitet nebenbei als kaufmännischer Leiter von FS1, dem Freien Fernsehen Salzburg, wobei auch das Projektmanagement der Online Services und Technologie zu seinen Aufgaben zählt. Neben einer generellen Einführung in das Freie Radio und das Freie Fernsehen und ihre Besonderheiten gewährte er in seinem Vortrag Einblicke in die Problematik der Finanzierung. Er informierte die Studierenden über die Herausforderungen bei der Etablierung eines nicht-kommerziellen Medienunternehmens und dem andauernden Kampf um Förderungen. Er sieht sich mit den Community-Medien zwischen Professionalität und Start-up-Spirit und ringt so zwischen Fixanstellung, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie projektbasiertem Arbeiten.

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Williams, Raymond (1983): Writing in Society. London: Verso.

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Geertz, Clifford (1973): The Interpretation of Cultures. New York: Basic Books.

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Shiach, Morag (1989): Discourse on Popular Culture: Class, Gender and History in Cultural Analysis, 1970 to the Present. Stanford: Stanford University Press.

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Shiach, Morag (1989): Discourse on Popular Culture: Class, Gender and History in Cultural Analysis, 1970 to the Present. Stanford: Stanford University Press.

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Bourdieu, Pierre (1984): Distincion. A Social Critique of the Judgement of Taste. London: Routledge & Kegan Paul.

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Hall, Stuart (1997): Representation. Cultural Representations and Signifying Practices. Milton-Keynes: Open University Press/Sage.

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Negus, Keith (1997): The production of culture. In: du Gay, Paul (Hg.): Production of Culture/Cultures of Production. London: Sage, S. 67-104.

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du Gay, Paul/Hall, Stuart/Janes, Linda/Mackay, Hugh/Negus, Keith (1997): Doing Cultural Studies. The Story of the Sony Walkman. London: Sage.

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du Gay, Paul/Hall, Stuart/Janes, Linda/Mackay, Hugh/Negus, Keith (1997): Doing Cultural Studies. The Story of the Sony Walkman. London: Sage.

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periscope (o.J.): periscope, online unter http://www.periscope.at/ [16.06.2013].

Eva Kraxberger ( 2013): Circuit of (Pop-)Culture. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 03 , https://www.p-art-icipate.net/circuit-of-pop-culture/