„Das Dorf wird noch globaler werden“ – Digitale Teilhabe, Potenziale und Herausforderungen im Rahmen regionaler Kulturarbeit in Salzburg

Andrea Folie im Interview mit Dilara Akarçeşme

Was sind deine Visionen in Bezug auf Kunst- und Kulturarbeit in Salzburg?

Meine Vision für die künstlerisch-kulturelle Arbeit liegt sicherlich darin, die Arbeit, die hier geleistet wird, fortführen zu können und weiterhin Projekte zu gestalten. Wir sind hier in Salzburg durchaus international aufgestellt. Beispiele dafür sind gold extra oder das Toihaus. Auch mit Querbeet haben wir es geschafft, auf internationaler Ebene Fuß zu fassen. Es ist aber noch nicht richtig in Salzburg angekommen, dass es hier erfolgreiche, kleinere Player gibt. Es sind nicht nur die großen Häuser, die international sehr gefragt sind. Dies muss noch stärker implementiert und auf Verwaltungsebene verankert werden, damit das Bewusstsein entsteht, dass wir ziemlich gute Akteur_innen haben, die täglich arbeiten und auf der ganzen Welt verstreut eingeladen werden. Diese Arbeit ist gefragt. Diesen internationalen Aspekt noch weiter zu forcieren, aber auch hier zu verankern, ist eine Vision.

Künstlerisch-kulturelle Projekte dürfen nicht stehen bleiben. Sobald sie stehen bleiben, sind sie für mich tot. Das sind Dinge, die sich entwickeln und es sind gleichzeitig auch Prozesse, innerhalb von drei Jahren etwa kann ein Projekt sich stark verändern. Das muss es auch, weil im Laufe der Zeit andere Bedingungen und andere Bedürfnisse entstehen. Es ist für mich eine Vision, entlang dieser sich verändernden Bedürfnisse und Bedingungen zu arbeiten, aber gleichzeitig auf einer professionellen Ebene.

Eine meiner persönlichen Visionen ist es auch, unseren Verein IKULT weiterzuentwickeln, denn es ist wichtig nicht stehenzubleiben. Im Grunde ist es eine politische Frage, wie weiterhin Personalstellen geschaffen werden können. Ich glaube, der Bedarf ist vorhanden und es gibt auch in der Stadt viele Ideen, sodass eine Lobby entstehen kann.

Vision klingt allerdings auch wie etwas sehr Großes. Oft ist es vorteilhaft, wenn man klein arbeiten kann. In kleinen Strukturen ist man unglaublich wendig und flexibel. Das kann ein größerer Betrieb oder eine größere Institution nicht.

Vielen Dank für dieses Interview!

„Ankommenstour Querbeet“ ist eines von vielen Projekten des Salzburger Verein IKULT, mehr Informationen zu IKULT s. http://ikult.at/ bzw. https://ikultblog.wordpress.com/

Der Verein „IKULT. Interkulturelle Projekte und Konzepte“ fördert regionale Arbeit und digitale Vernetzung im Raum Salzburg, s. https://ikultblog.wordpress.com.

Dilara Akarçeşme, Andrea Folie ( 2018): „Das Dorf wird noch globaler werden“ – Digitale Teilhabe, Potenziale und Herausforderungen im Rahmen regionaler Kulturarbeit in Salzburg. Andrea Folie im Interview mit Dilara Akarçeşme. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 09 , https://www.p-art-icipate.net/das-dorf-wird-noch-globaler-werden-digitale-teilhabe-potenziale-und-herausforderungen-im-rahmen-regionaler-kulturarbeit-in-salzburg/