Die Möglichkeit internationaler Partnerschaft
Das Tskaltubo Lab for Urgent Questions als künstlerische Beziehungsarbeit
Divergierende Perspektiven: Tskaltubo Lab for Urgent Questions (2014)
Nicht nur die Unschärfe, sondern auch die Gratwanderung von kritischer Beziehungsarbeit und idyllischer „togetherness“ wurde in der zweiten Projektphase weiter aufrechterhalten. Wie bereits angesprochen, kam es in dieser Projektphase, die im Herbst 2014 wieder im Rahmen des Kunstfestivals stattfand, zu einer „Institutionalisierung“ des Austauschs und zur eigentlichen Gründung des Tskaltubo Labs for urgent Questions. Die nD-Mitglieder bezogen diesmal gemeinsam mit ihren Partnern und Partnerinnen und einem sich erweiternden Netzwerk an Jugendlichen einen leerstehenden Raum im erwähnten Shoppingzentrum. Sie stellten wieder technisches Equipment zur Verfügung und organisierten Gesprächsrunden und Brainstorm-Sessions. Zudem richteten sie die Räumlichkeit her. Neben einer Open-Air-Küche wurden eine Lounge und ein Vorführraum für die Projektion der Videos aufgebaut, die im Lab produziert werden konnten.
Die meisten dieser Videos finden sich heute auf der Facebook- Seite der Gruppe. Zum einen stammen sie von den Jugendlichen selbst, die sich gegenseitig interviewten oder etwa Dorfbewohner/innen zu sozialen Rollenvorstellungen oder Erziehungsmethoden befragten.*16 *(16) Zum anderen handelt es sich um Videos, die die nD-Mitglieder gemeinsam mit den Jugendlichen produzierten und in denen es hauptsächlich um Musik und Tanz, zwei kulturell stark verankerte Praktiken in Westgeorgien, geht.
Marcel Bleuler ( 2016): Die Möglichkeit internationaler Partnerschaft. Das Tskaltubo Lab for Urgent Questions als künstlerische Beziehungsarbeit. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 07 , https://www.p-art-icipate.net/die-moglichkeit-internationaler-partnerschaft/