„Am Ende haben es 77 Einzelmaßnahmen in die Endfassung des Kulturentwicklungsplans geschafft“, so die Leiterin der Abteilung Kultur, Bildung und Gesellschaft des Landes Salzburg Eva Veichtlbauer. „Diese sollen in den kommenden Jahren in das ‚Tun‘ der Verwaltung einfließen, Bewährtes ergänzen und Überholtes neu definieren. Der Kulturentwicklungsplan ist dabei Richtschnur für die Politik, handlungsanleitende Vorgabe für die Kulturverwaltung, Motor für kultur- und gesellschaftspolitisches Engagement und ein Beitrag zur Profilierung des Kulturlandes Salzburg gleichermaßen.“ (Ebd.: 6) (*3)
In 14 Kapiteln werden die strategischen Ziele und prioritären Maßnahmen zu verschiedenen Themenbereichen beschrieben. Schwerpunkte, die aus kulturpolitischer Perspektive als besonders wichtig erachtet werden, sind die Förderung und Unterstützung von zeitgenössischer Kunst und eine vernetzende Denk- und Handlungsweise, die die einzelnen künstlerischen Sparten, die regionalen Besonderheiten und die unterschiedlichen Kulturformen vom volks- bis hin zum inter- und transkulturellen Bereich umfasst. Vorrangig sind dabei vor allem die Ermöglichung einer breiten kulturellen Teilhabe, die Förderung kultureller Freiräume für Kinder und Jugendliche sowie insbesondere die Stärkung der Kulturarbeit im ländlichen Raum (vgl. ebd.: 9-10). (*3)
Die Inhalte des KEP betreffen nicht nur den engeren Kunst- und Kulturbereich, sondern wirken sich auch auf andere gesellschaftliche Bereiche aus. Daher finden sich „Ziele und Maßnahmen im Kulturentwicklungsplan, die mit bildungspolitischen, migrationspolitischen, demokratiepolitischen, wirtschaftspolitischen oder tourismuspolitischen Herausforderungen verschränkt sind“ (ebd.: 9). (*3)
3. Befragung zum Kulturentwicklungsplan
Um herauszufinden, ob Salzburger Kulturnutzer*innen sowie Kunst- und Kulturschaffende von der Herausgabe des Kulturentwicklungsplans Kenntnis genommen hatten, wurden von den Studierenden Anfang 2019 insgesamt 33 Personen befragt. Davon sind 16 nach dem Zufallsprinzip in Salzburgs Innenstadt befragte Passant*innen und 17 im Kunst- und Kulturfeld aktive Personen.
Die mündliche Befragung basierte auf folgenden standardisierten Fragen:
Kennen Sie den Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg?
Falls ja: Was verbinden Sie damit bzw. halten Sie davon?
Falls nein: Was vermuten Sie, was der Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg ist?
Wann ist der Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg Ihrer Meinung nach entstanden?
Mit einer weiteren Frage sollte eruiert werden, wie der kulturpolitische Rahmen, in dem der KEP verortet ist, allgemein wahrgenommen wird:
Was halten Sie allgemein von der Salzburger Kulturpolitik?
Nach der Transkription der Interviews wurden die Antworten offen und axial codiert,*2 *(2) um diese Daten nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ analysieren zu können. Durch die Auswertung der so erhaltenen Daten soll im Folgenden ein Eindruck davon vermittelt werden, wie der KEP von in Salzburg lebenden Menschen wahrgenommen wird. Dabei werden zuerst die Ergebnisse in Bezug auf die befragten Passant*innen dargestellt und anschließend die Ergebnisse aus dem engeren Feld der Kunst- und Kulturakteur*innen.
3.1 Ergebnisse der Befragungen zum KEP
Von den 16 Personen, die nach dem Zufallsprinzip auf der Straße angesprochen und befragt wurden, ob sie den KEP kennen, antwortete ein Großteil (14 Personen), dass ihnen dieser unbekannt sei (88 %). Die beiden Personen, denen der KEP ein Begriff war, hatten ein positives Bild davon (12 %). Sie brachten ihn mit der kulturellen Entwicklung von Salzburg, einer allgemeinen Kulturförderung und Innovationen in Verbindung. (Vgl. Abb. 1)
Patrizia Bieber, Anita Bruckschlögl, Martina Fladerer, Magdalena Fuchs, Marie-Theres Ivanov ( 2019): Nachgefragt: Wie steht es um den Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg?. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 10 , https://www.p-art-icipate.net/nachgefragt-wie-steht-es-um-den-kulturentwicklungsplan-des-landes-salzburg/