Partizipative Kulturen im Kontext von DIY und als informelle Lernorte

In der Weiterentwicklung und internationalen Verbreitung der Riot-Grrrl-Bewegung entstand eine Vielzahl an verschiedenen kulturell-künstlerischen und aktivistischen DIY-Projekten, wie beispielsweise Ladyfeste (vgl. Ommert 2017; Zobl 2011b),star (*59)star (*80) aktivistische und Musik-Netzwerke (vgl. Hvala 2012; Reitsamer 2013)star (*31)star (*64) sowie queer-feministische Blogs und Community Medien (vgl. Gunnarsson-Payne 2009, 2012; Chidgey 2009).star (*26)star (*14) Amy Spencer sieht feministisches Crafting (vgl. Critical Crafting Circle 2011; Müller 2007)star (*15)star (*54) als eine weitere Phase der DIY-Kulturen, in der neue Communities gebildet werden (vgl. Spencer 2005: 67).star (*72)*2 *(2)  ‚Critical Crafting‘ oder ‚Craftivism‘ zielt auf die Etablierung von Unabhängigkeit und einer alternativen Ökonomie im Sinne eines Do-It-Together. Für die Münchner Künstlerin Stephanie Müller (rag*treasure) wird DIY erst dann interessant, „wenn es zu einem Do-it-Together wird und sich nicht auf den eigenen Mikrokosmos beschränkt. Wenn man beispielsweise gemeinsame Aktionen mit anderen KünstlerInnen durchführt, Netzwerke weiterstrickt, die Grenzen zwischen ProduzentIn und KonsumentIn aufbricht und bei einer Modeperformance oder Nähaktion auch das Publikum miteinbindet“ (Müller 2010: 18f.).star (*55) Für Müller geht es darum, Projekte ohne die Voraussetzung einer professionellen Ausbildung „zu einem offenen Experimentierfeld“ für sich und das Publikum zu machen (ebd.: 19). Die kollaborative Arbeitsweise ist in Müllers DIY-Zugang also zentral.

Diese Geschichtsschreibung ist freilich aus einer westlichen Perspektive verfasst, die globale und transnationale Entwicklungslinien – mit ihren je spezifischen Ausprägungen – außer Acht lässt, wie beispielsweise die samizdat-Publikationen in der ehemaligen Sowjetunion *3 *(3) oder die handgeschriebenen politischen Wandzeitungen, genannt dazibaos, während der kulturellen Revolution (1966-79) in China. Clemencia Rodríguez hat in ihren Studien und Büchern zu „citizens’ media“ (vgl. 2001)star (*69) vor allem von Frauen selbst produzierte Medien und Netzwerke (z.B. Community Radios) in Nicaragua, Kolumbien, Spanien und Chile sowie in lateinamerikanischen Communities in den USA in den Blick genommen.

Wie ich in meinen Vorarbeiten zu feministischen, queeren und trans Zines und ihren vielschichtigen transnationalen Netzwerken (vgl. Zobl 2009) star (*79)versucht habe herauszuarbeiten, wissen wir am meisten über Zines in englischsprachigen, westlichen Ländern.*4 *(4) Selbstpublizierte Magazine werden aber, wenn auch unter unterschiedlichen Namen und Labels, in vielen verschiedenen Ländern und Sprachen produziert und verteilt – was auch eine Herausforderung in Bezug auf die wissenschaftliche Recherche und Dokumentation ist (vgl. Grrrl Zine Network; Grassroots Feminism; Zobl 2009).star (*79) Ein Grundtenor ist, dass sie offene, partizipative, nicht-hierarchische und informelle Experimentierräume schaffen wollen, die durch niedere Zugangsschranken, billige und einfache Technologien und alternative Distributionswege den Zugang zur Medienproduktion erleichtern sollen.

Viele Zinemacher_innen haben den inhaltlichen Anspruch, feministisch, antirassistisch, antikapitalistisch und solidarisch mit Frauen* und marginalisierten Gruppen zu sein. Obwohl sich viele der Machtdynamiken bewusst sind, geht ihr kritischer Anspruch oftmals nicht über eine leere Rhetorik der Inklusion hinaus. Durch die Verwendung spezifischer kultureller Codes, Symbole, Sprachen und Ästhetiken adressieren die Produzent_innen ihre Peers. Die mit queer-feministischen Zines assoziierte demografische Gruppe ist vorwiegend weiß, aus der Mittelklasse, jung und bildungsbevorzugt (vgl. Schilt 2005; Kearney 2006).star (*71)star (*42) Viele Zineproduzent_innen lassen eine kritische Reflexion ihrer Privilegien, die sie durch ihre gesellschaftliche Position als weiße Mehrheitsangehörige haben, vermissen und setzen hegemoniale Narrative fort. Einen der wichtigsten Beiträge zur Analyse von race in der Zine-Community und zu einer Kritik an ihren Limitationen liefert Mimi Nguyen (vgl. u.a. 2012),star (*58) Herausgeberin der Kompilations-Zines Evolution of a Race Riot (1997) und Race Riot (2000). Bezugnehmend auf Punk als Subkultur, die männlich dominiert und von Dissens geprägt ist, argumentiert sie, dass eine selbstreflexive Betrachtung von Privilegien und ihren historischen und politischen Kontexten notwendig sei (vgl. Nguyen 1997).star (*56) Dies erfordert auch eine andere Geschichtsschreibung, die ebenso die Strategien der Selbstpublikationen von „Chicana, Latina, Black, Indigenous and APA [Asian Pacific American] artists, poets and writers during the ’60s and ’70s“ (Piepzna-Samarasinha 2004: 26)star (*62) in den Blick nimmt.

Um solche Ausschlussmechanismen zu untersuchen, erscheint mir der Zugang der Critical Whiteness Studies aus den USA fruchtbar, der unhinterfragtes Weißsein als System von Privilegierung und Dominanz sichtbar macht. Folglich ist hier die Forderung nach Selbstreflexion (etwa unter Hinweis auf die Homogenität der Zine-Community) und einer Beschäftigung mit den Intersektionen von Gender, race, Klasse und Macht zu erheben, die letztlich zu einer ‚neuen‘ kritischen und selbstreflexiven Geschichte der feministischen Alternativmedien und der DIY-Kulturen führen könnte, die einen anti-kolonialistischen Standpunkt beinhaltet. Bei MigraZine beispielsweise, dem „mehrsprachigen Online-Magazin von Migrantinnen für alle“ (vgl. Website),*5 *(5) herausgegeben vom autonomen selbstorganisierten Migrantinnen-Verein maiz in Linz, Österreich, sind Migrantinnen am gesamten Entstehungsprozess des Mediums beteiligt. Die Kategorie ‚Migrantin‘ wird als politische Identität verstanden, d.h. als „Bezeichnung eines oppositionellen Standorts“ und im Sinne einer „feministischen und antirassistischen Parteilichkeit (FeMigra)“ (vgl. Website).*5 *(5) Als Plattform für unterrepräsentierte Stimmen kann MigraZine als gelungenes Beispiel für „selbstorganisierte Partizipation an der Medienlandschaft“ (vgl. Website)*5 *(5) von intersektionalen Identitäten gelesen werden. Kulturelle und mediale Praktiken in partizipativen Kulturen können so trotz vieler Herausforderungen neue Artikulationsformen und neue Sichtbarkeiten für queer-feministische Bewegungen und Akteur_innen formieren.

 

star

Ang, Ien (1985): Watching Dallas: Soap Opera and the Melodramatic Imagination. London: Methuen.

star

Aqra, Veronika/Huber, Laila/Smodics, Elke/Zobl, Elke (2016): Intervenieren – Forschen – Vermitteln. Künstlerisch-edukative Projekte in der Kooperation Universität – Schule. Reflexionen zum Projekt „Making Art ‑ Taking Part!“ In: Take Part! p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten, 7. Ausgabe. Online unter https://www.p-art-icipate.net/cms/intervenieren-forschen-vermitteln/ (21.11.2018).

star

Atton, Chris (2002): Alternative Media: Culture, Representation and Identity. London; Thousand Oaks; New Delhi: Sage.

star

Bacon-Smith, Camille (1991): Enterprising Women: Television Fandom and the Creation of Popular Myth. Philadelphia: University of Pennsylvania.

star

Baldauf, Anette/Weingartner, Katharina (Hg.) (1998): Lips. Tits. Hits. Power? Popkultur und Feminismus. Wien; Bozen: Folio

star

Biermann, Ralf/Fromme, Johannes/Verständig, Dan (Hg.) (2014): Partizipative Medienkulturen: Positionen und Untersuchungen zu veränderten Formen öffentlicher Teilhabe. Wiesbaden: VS Springer Verlag

star

Bold, Melanie Ramdarshan (2017): Why Diverse Zines Matter: A Case Study of the People of Color Zines Project. Online unter https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s12109-017-9533-4.pdf (21.11.2018)

star

Bruns, Axel (2008): Blogs, Wikipedia, Second Life, and Beyond: From Production to Produsage. New York: Peter Lang.

star

Buckingham, David (2003): Media Education: Literacy, Learning and Contemporary Culture. Cambridge: John Wiley & Sons.

star

Burgess, Jean/Green, Joshua (2009): YouTube: Online Video and Participatory Culture. Cambridge: Polity Press.

star

Calmbach, Marc (2007): More than Music. Einblicke in die Jugendkultur Hardcore. Bielefeld: transcript.

star

Carpentier, Nico (2011): Media and Participation: A Site of Ideological-Democratic Struggle. Bristol: Intellect.

star

Castells, Manuel (1997): The Power of Identity. Oxford: Blackwell Publishers.

star

Chidgey, Red (2009): DIY Feminist Networks in Europe. Personal and Collective Acts of Resistance. In: Transform! European Journal of Alternative Thinking and Political Dialogue, 5. Jg., S. 159-165.

star

Critical Crafting Circle (Eismann, Sonja/Gaugele, Elke/Kuni, Verena/Zobl, Elke) (Hg.) (2011): Craftista! Handarbeit als Aktivismus. Mainz: Ventil.

star

della Porta, Donatella/Mattoni, Alice (2013): Cultures of Participation in Social Movements. In: Delwiche, Aaron/Henderson, Jennifer J. (Hg.): The Participatory Cultures Handbook. New York; Oxon: Routledge, S. 171-182.

star

Delwiche, Aaron/Henderson, Jennifer J. (Hg.) (2013): The Participatory Cultures Handbook. New York; Oxon: Routledge.

star

Deterding, Sebastian (2009): Henry Jenkins: Textuelles Wildern und Konvergenzkultur. In: Hepp, Andreas/Krotz, Friedrich/Thomas, Tanja (Hg.): Schlüsselwerke der Cultural Studies. Wiesbaden: VS Verlag, S. 235-246.

star

Drüeke, Ricarda/Zobl, Elke (2016): Online feminist protest against sexism: the German-language hashtag #aufschrei. In: Feminist Media Studies, 16. Jg., H.1, S. 35-54.

star

Duncombe, Stephen (1997): Notes from Underground. Zines and the Politics of Alternative Culture. London; New York: Verso.

star

Fiske, John (1987): Television Culture. London: Methuen.

star

Fuchs, Christian (2011): Against Henry Jenkins. Remarks on Henry Jenkins’ ICA Talk „Spreadable Media“. Online unter http://fuchs.uti.at/570/ (21.11.2018).

star

Fuchs, Christian (2015): krise, kommunikation, kapitalismus. Zur politischen Ökonomie sozialer Medien. Luxemburg, H. 1. Online unter http://fuchs.uti.at/wp-content/CFLux.pdf (21.11.2018).

star

Gee, Paul (2004): Situated language and learning. A critique of traditional schooling. London: Routledge.

star

Green, Karen/Taormino, Tristan (Hg.) (1997): A Girl’s Guide to Taking Over the World: Writings from the Girl Zine Revolution. New York: St. Martin’s Griffin.

star

Gunnarsson Payne, Jenny (2009): Feminist Media as Alternative Media? A Literature Review. In: Interface: A Journal for and about Social Movements, 1. Jg., H. 2, S. 190-211.

star

Gunnarsson Payne, Jenny (2012): Blogging the Third Wave: Citizens’ Media, Intimate Citizenship, and Everyday Life. In: Valdivia, Angharad N./Mazzarella, Sharon R. (Hg.): The International Encyclopedia of Media Studies: Content and representation. Malden: Wiley-Blackwell, S. 386-405.

star

Hay, James/Couldry, Nick (2011): Rethinking Convergence/Culture: An Introduction. In: Cultural Studies, 25. Jg., H. 4-5.

star

Hornung, Annabelle/Nowak, Tine/Kuni, Verena (2011): Do It Yourself. Die Mitmach-Revolution. Kataloge der Museumsstiftung Post und Kommunikation, Bd. 29. Mainz: Ventil Verlag.

star

Huber, Laila/Zobl, Elke (o.J.): Partizipation. Online unter https://www.takingpart.at/kontext-1/partizipation (21.11.2018).

star

Hvala, Tea (2012): Streetwise Politics. Feminist and Lesbian Grassroots Activism in Ljubljana. In: Zobl, Elke/Drüeke, Ricarda (Hg.): Feminist Media: Participatory Spaces, Networks and Cultural Citizenship. Bielefeld: transcript, S. 123-135.

star

Jenkins, Henry (1992): Textual Poachers: Television Fans and Participatory Culture. New York: Routledge.

star

Jenkins, Henry (2006a): Convergence Culture: Where Old and New Media Collide. New York: New York University Press.

star

Jenkins, Henry (2006b): Fans, Bloggers, and Gamers: Exploring Participatory Culture. New York: New York University Press.

star

Jenkins, Henry (2013): Spreadable Media: Creating Value and Meaning in a Networked Culture. New York: New York University Press.

star

Jenkins, Henry (2014): Rethinking „Rethinking Convergence/Culture“. In: Cultural Studies, 28. Jg., H. 2, S. 267-297.

star

Jenkins, Henry (2016): By Any Media Necessary: The New Youth Activism. New York: New York University Press.

star

Jenkins, Henry/Mizuko, Ito/danah boyd (2016): Participatory Culture in a Networked Era. Cambridge; Malden: Polity Press.

star

Jenkins, Henry/Purushotma, Ravi/Clinton, Katie/Weigel, Margaret/Robison, Alice (2009): Confronting the Challenges of Participatory Culture: Media Education for the 21st Century. Chicago, IL: John D. and Catherine T. McArthur Foundation. Online unter http://www.newmedialiteracies.org/wp-content/uploads/pdfs/NMLWhitePaper.pdf (21.11.2018).

star

Kearney, Mary Celeste (1997): The Missing Links. Riot grrrl – feminism – lesbian culture. In: Whiteley, Sheila (Hg.): Sexing the Groove. Popular Music and Gender. London; New York: Routledge, S. 207-229.

star

Kearney, Mary Celeste (1998): Girls, Girls, Girls: Gender and Generation in Contemporary Discourses of Female Adolescence and Youth Culture. PhD dissertation, University of Southern California.

star

Kearney, Mary Celeste (2006): Girls Make Media. New York: Routledge.

star

Lang, Siglinde (2015a): Partizipatives Kulturmanagement. Interdisziplinäre Verhandlungen zwischen Kunst, Kultur und öffentlichem Diskurs. Bielefeld: transcript.

star

Lang, Siglinde (2015b): Partizipative Räume als Nährboden kultureller Bedeutungsproduktion. In: Rethink! p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten, 6. Ausgabe. Online unter http://www.p-art-icipate.net/cms/partizipative-raume-als-nahrboden-kultureller-bedeutungsproduktion/ (21.11.2018).

star

Langreiter, Nikola/Löffler, Klara (Hg.) (2017): Selber machen: Diskurse und Praktiken des „Do it yourself“. Bielefeld: transcript.

star

Lewis, Lisa A. (Hg.) (1992): The Adoring Audience: Fan Culture and Popular Media. London; New York: Routledge.

star

Marcus, Greil (1989): Lipstick Traces: A Secret History of the 20th Century. Cambridge, MA: Harvard University Press.

star

McKay, George (1998): DIY Culture: notes towards an intro. In: Ders. (Hg.): DIY Culture. Party & Protest in Nineties Britain. London: Verso, S. 1-53.

star

McKay, George (2010): Community Arts and Music, Community Media: Cultural Politics and Policy in Britain since the 1960s. In: Howley, Kevin (Hg.): Understanding Community Media. Los Angeles; London: Sage, S. 41-52.

star

McLaughlin, Thomas (1996): Street Smarts and Critical Theory: Listening to the Vernacular. Madison: University of Wisconsin Press.

star

Miessen, Markus (2007): Die Gewalt der Partizipation. Räumliche Praktiken jenseits von Konsensmodellen. In: Eurozine. Online unter http://www.eurozine.com/articles/2007-08-01-miessen-de.html (21.11.2018).

star

Miessen, Markus (2012): Albtraum Partizipation. Berlin: Verve Verlag.

star

Morley, David (1980): The Nationwide Audience: Structure and Decoding. London: British Film Institute.

star

Müller, Stephanie (2007): Putting the F-Word on the Fashion Map: Wenn Mode radikal wird. In: Eismann, Sonja (Hg.): Hot Topic. Mainz: Ventil Verlag, S. 164-183.

star

Müller, Stephanie (2010): Let’s do it together. Stephanie Müller aka rag*treasure im Interview mit Andrea Heinz. In: an.schläge, H. 4, S. 18-19.

star

Nguyen, Mimi Thi (1997): Evolution of a Race Riot. Zine.

star

Nguyen, Mimi Thi (2000): Ohne Titel. In: Punk Planet, 40. Jg. Online unter http://threadandcircuits.wordpress.com/2010/03/28/58/ (21.11.2018).

star

Nguyen, Mimi Thi (2012): Riot Grrrl, Race, and Revival. In: Women & Performance: A Journal of Feminist Theory, 22. Jg., H. 2-3, S. 173-196.

star

Ommert, Alexandra (2017): Ladyfest-Aktivismus: Queer-feministische Kämpfe um Freiräume und Kategorien. Bielefeld: transcript.

star

Penley, Constance (1997): NASA/Trek: Popular Science and Sex in America. London: Verso.

star

Piepmeier, Alison (2009): Girl Zines: Making Media, Doing Feminism. New York: New York University Press.

star

Piepzna-Samarasinha, Leah Lakshmi (2004): Brown Star Kids: Zinemakers of Colour Shake Things Up. In: Broken Pencil, 24. Jg., S. 25-26.

star

Radway, Janice (1984): Reading the Romance: Women, Patriarchy, and Popular Literature. Chapel Hill: University of North Carolina.

star

Reitsamer, Rosa (2013): Die Do-it-yourself-Karrieren der DJs. Über die Arbeit in elektronischen Musikszenen. Bielefeld: transcript.

star

Reitsamer, Rosa/Zobl, Elke (2010): Youth Citizenship und politische Bildung am Beispiel der Ladyfeste. In: Magazin Erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs, H. 11. Online unter www.erwachsenenbildung.at/magazin/10-11/meb10-11.pdf (21.11.2018).

star

Reitsamer, Rosa/Zobl, Elke (2011). Queer-feministische Comics. Produktive Interventionen im Kontext der Do-It-Yourself Kultur. In: Eder, Barbara/Klar, Elisabeth/Reichert, Ramon (Hg.): Theorien des Comics. Bielefeld: transcript, S. 365-382.

star

Reitsamer, Rosa/Zobl, Elke (2014): Alternative Media Production, Feminism, and Citizenship Practices. In: Ratto, Matt/Boler, Megan (Hg.): DIY Citizenship: Critical Making and Social Media. Cambridge, MA: MIT Press, S. 329-342.

star

Rheingold, Howard (1993): The Virtual Community: Homesteading on the Electronic Frontier. Reading, MA: Addison-Wesley Publishing Co.

star

Rodríguez, Clemencia (2001): Fissures in the Mediascape. An International Study of Citizens‘ Media. Cresskill, NJ: Hampton Press.

star

Schilt, Kristen (2003): I’ll Resist With Every Inch and Every Breath: Girls and Zine Making as a Form of Resistance. In: Youth and Society, 35. Jg., H. 1, S. 71-97.

star

Schilt, Kristen (2005): „The Punk White Privilege Scene“: Riot Grrrl, White Privilege, and Zines. In: Reger, Jo (Hg.): Different Wavelengths: Studies of the Contemporary Women’s Movement. New York; London: Routledge, S. 39-56.

star

Spencer, Amy (2005): DIY: The Rise of Lo-Fi Culture. London; New York: Marion Boyars.

star

Sternfeld, Nora (2012): Um die Spielregeln spielen! Partizipation im post-repräsentativen Museum. In: Gesser, Susanne/Handschin, Martin/Jannelli, Angela/Lichtensteiger, Sibylle (Hg.): Das partizipative Museum: Zwischen Teilhabe und User Generated Content. Neue Anforderungen an kulturhistorische Ausstellungen. Bielefeld: transcript.

star

The Janissary Collective et al. (2013): Participatory Culture and Media Life: Approaching Fandom. In: Delwiche, Aaron/Henderson, Jennifer J. (Hg.): The Participatory Cultures Handbook. New York, Oxon: Routledge, S. 257-265.

star

Tulloch, John (1983): Doctor Who: The Unfolding Text. London: St. Martin’s Press.

star

Turkle, Sherry (1995): Life on Screen: Identity in the Age of the Internet. New York: Simon & Schuster.

star

Turkle, Sherry (2011): Alone together: Why we expect more from technology and less from each other. New York: Basic Books.

star

Winter, Carsten (2010): Widerstand im Netz. Bielefeld: transcript.

star

Zobl, Elke (2009): Cultural Production, Transnational Networking, and Critical Reflection in Feminist Zines. In: Signs. University of Chicago Press, 35. Jg., H. 1, S. 1-12.

star

Zobl, Elke (2011b): Zehn Jahre Ladyfest. Rhizomatische Netzwerke einer lokalen, transnationalen und virtuellen queer-feministischen Szene. In: Reitsamer, Rosa/Fichna, Wolfgang (Hg.): „They Say, I’m Different…“. Popularmusik, Szenen und ihre Akteur_innen. Wien: Löcker, S. 208-227.

star

Zobl, Elke (2012): Kommunikation und Lernen in partizipativen kulturellen und medialen Räumen. In: Medienimpulse: Beiträge zur Medienpädagogik. H. 4. Online unter http://www.medienimpulse.at/articles/view/487 (21.11.2018).

star

Zobl, Elke/Drüeke, Ricarda (2012): Feminist Media: Participatory Spaces, Networks and Cultural Citizenship. Bielefeld: transcript.

star

Zobl, Elke/Drüeke, Ricarda (2019): Participatory cultures and networked cultures. In: Ross, Karen (Hg.): The International Encyclopedia of Gender, Media, and Communication. ‎Hoboken, NJ: Wiley-Blackwell.

star

Zobl, Elke/Reitsamer, Rosa (2012): Feminist Media Production in Europe: A research report. In: Zobl Elke/Drüeke, Ricarda (Hg.): Feminist Media: Participatory Spaces, Networks and Cultural Citizenship. Bielefeld: transcript, S. 21-54.

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht in: Zobl, Elke/Klaus, Elisabeth/Moser, Anita/Baumgartinger, Persson Perry: Kultur produzieren. Künstlerische Praktiken und kritische kulturelle Produktion. Bielefeld: transcript.

Er baut auf Artikel, die in Zusammenarbeit mit Rosa Reitsamer und Ricarda Drüeke entstanden sind, auf (vgl. Reitsamer/Zobl 2010, 2011, 2014; Zobl/Drüeke 2012; Zobl/Drüeke 2020; Zobl 2012). Ich danke herzlich für die Zusammenarbeit!

Auch wenn es global bereits ähnliche Anstrengungen gibt, ist das feministisch geprägte Crafting nach wie vor ein westliches Wohlstandsphänomen, das vor allem von weißen, gebildeten, jungen Frauen der Mittelklasse ausgeübt wird (vgl. Critical Crafting Circle 2011).

Vgl. dazu die Soviet Samizdat Periodicals Datenbank, mit Publikationen von 1956 bis 1986.

Nachdem ich vor zwanzig Jahren feststellen konnte, dass einerseits die Forschung sich auf Zines im anglo-amerikanischen Raum fokussierte und andererseits eine zentrale, virtuelle Ressourcenseite fehlte, gründete ich 2001 das Online-Archiv Grrrl Zine Network, um aufzeigen, dass Zines in vielen verschiedenen Ländern produziert werden. Ich konnte dabei mehr als 1.100 Zines aus 43 verschiedenen Ländern in 15 Sprachen dokumentieren und 120 Zine-Produzentinnen interviewen. Die meisten Zines, die ich im Rahmen meiner Forschung sammeln konnte, stammen aus Nordamerika, Europa und Australien. Das Folgeprojekt Grassroots Feminism hat einen breiteren Fokus auf verschiedene DIY-Praktiken.

Für Jenkins geht Medienkonvergenz über die technische Dimension hinaus und verweist auf kulturelle Veränderungen, in denen User_innen Rollen von Medienkonsum und -produktion flexibel einnehmen können Jenkins 2006b). In dem Buch Convergence Culture (2006b) diskutiert er die Schnittpunkte von Medienkonvergenz, partizipativer Kultur (v.a. im Hinblick auf Fantum) und kollektiver Intelligenz. An dem Konvergenz-Konzept von Jenkins wurde vor allem die übermäßige Betonung des partizipativen Potenzials der User_innen, eine unterbeleuchtete Sichtweise der unternehmerischen Logik von Konvergenz, ein unzulänglicher Einbezug der größeren Medienlandschaft und ihrer Machtverhältnisse sowie eine zu optimistische Sicht der demokratischen Verbreitung von Konvergenz kritisiert (vgl. Hay/Couldry 2011: 4f.). Jenkins nimmt zu den Kritikpunkten Stellung (vgl. 2014) und erkennt die Ausschlussmechanismen und unternehmerischen Aneignungen und Vermarktungen an.

Elke Zobl ( 2020): Partizipative Kulturen im Kontext von DIY und als informelle Lernorte. In: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 11 , https://www.p-art-icipate.net/kontext-kultur-und-medien/